Wolf Zwei Jungwölfe aus Bündner Problemrudel sind zum Abschuss frei

bo, sda

15.7.2022 - 14:32

Für drei Wölfe in Graubünden und im Wallis hat das letzte Stündlein geschlagen. Dieses Exemplar tut Schafen nichts, es lebt im Zoo Zürich. (Archivbild)
Für drei Wölfe in Graubünden und im Wallis hat das letzte Stündlein geschlagen. Dieses Exemplar tut Schafen nichts, es lebt im Zoo Zürich. (Archivbild)
Keystone

Der zweite Angriff auf eine Mutterkuh hat das Fass zum Überlaufen gebracht: Der Bündner Regierungsrat hat am Freitag zwei Jungwölfe aus dem Bündner Problemrudel zum Abschuss freigegeben. Am Mittwoch hatte das Rudel am Schamserberg eine Mutterkuh schwer verletzt.

Keystone-SDA, bo, sda

Die Kuh musste notgeschlachtet werden. Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) unterstützt diese Massnahme. Das Ziel des Kantons bleibt die Entfernung des gesamten Beverin-Rudels und insbesondere der Abschuss des besonders auffälligen Vatertiers im Rahmen der schweizerischen Rechtsordnung, wie der Kanton Graubünden am Freitag mitteilte.

Die gesetzlich vorgegebene Schadensschwelle sei bereits vor den beiden jüngsten Vorfällen erreicht worden. Nun gibt es laut Mitteilung Hinweise darauf, dass das Beverin-Wolfsrudel Nachwuchs erhalten hat. Der Abschuss der zwei Jungtiere sei eine dringliche Sofortmassnahme zur Vergrämung der Wölfe und gegen Schäden zulasten von Landwirtschaft, Tourismus und der Bevölkerung, schrieb die Kantonsregierung.

Auch Naturschutzorganisationen forderten am Freitag nach den zwei ausserordentlichen Angriffen auf Kühe die Dezimierung des Problemrudels. Das Beverinrudel trete als besonders schadensstiftend in Erscheinung, schrieben die Naturschutzorganisationen WWF, Pro Natura und die Gruppe Wolf Schweiz in einer gemeinsamen Mitteilung.

Deshalb würden die Organisationen «rasches und zielgerichtetes Handeln durch Abschüsse von Jungwölfen unterstützten», hiess es weiter. Auch ein Abschuss des Leitwolfes des Beverinrudels werde befürwortet. Es sei offensichtlich, dass sich sein Verhalten nicht mehr ändern lasse.

Hingegen sprechen sich die Organisationen gegen die Tötung des ganzen Rudels aus. Dies sei rechtlich nicht zulässig.