1. Mai in Deutschland Zwischenfälle bei «revolutionären» Demos

dpa/tgab

1.5.2023 - 20:40

Der 1. Mai ist in Deutschland traditionell ein Tag für Demonstrationen von linksextremen Gruppierungen. Am Montag kam es in Hamburg, Berlin und Stuttgart zu einigen Zwischenfällen.

DPA, dpa/tgab

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  • Bei den 1.-Mai-Demos kam es in mehreren deutschen Städten zu Asschreitungen.
  • In Hamburg kesselten Polizeibeamte mehrere Dutzend Vermummte ein. In Berlin hatte die Polizei hatte insgesamt 6300 Einsatzkräfte eingeplant.
  • Nach dem Wurf einer roten Rauchbombe setzen die Beamten in Stuttgart Pfefferspray und Schlagstöcke ein.

Am Tag der Arbeit haben wie in mehreren deutschen Städten radikale Gruppen zum Protest aufgerufen. Dabei kam es auch zu Auseinandersetzungen zwischen den überwiegend linken und linksextremistischen Demonstranten und der Polizei.

Bei einer von Anarchisten organisierten Demonstration in Hamburg kesselten die Beamten eine Gruppe von mehreren Dutzend Vermummten ein. Zuvor hatte ein aus etwa 150 Menschen bestehender schwarzer Block den Abmarsch des Demonstrationszuges durch seine Weigerung verzögert, die Vermummung abzulegen. Nach Angaben der Polizei nahmen an der Demonstration des Bündnisses «Schwarz-Roter 1. Mai» insgesamt etwa 1000 Menschen teil. Nach dem Eingreifen der Polizei löste der Versammlungsleiter die Kundgebung auf.

Hamburg: Polizeibeamte stehen am Hauptbahnhof vor den Teilnehmer*innen der revolutionären 1. Mai-Demo «Kampf auf der Strasse, Streik im Betrieb. Das ist unsere Antwort auf Eure Politik».
Hamburg: Polizeibeamte stehen am Hauptbahnhof vor den Teilnehmer*innen der revolutionären 1. Mai-Demo «Kampf auf der Strasse, Streik im Betrieb. Das ist unsere Antwort auf Eure Politik».
Marcus Brandt/KEYSTONE

6300 Einsatzkräfte in Berlin

Die sogenannte «Revolutionäre 1. Mai»-Demonstration in Berlin startete am frühen Abend mit mehreren Tausend Menschen. Der Zug wollte von Neukölln nach Kreuzberg laufen – vorbei an einer neuen Polizeiwache am Kottbusser Tor. Die Polizei erwartete 10'000 bis 15'000 Teilnehmer. In früheren Jahren kam es bei der Demonstration zu Gewaltausbrüchen vor allem durch linksautonome Randalierer.

Verschiedene Blöcke, darunter viele schwarz gekleidete Teilnehmende, formierten sich. Auch Palästinenserflaggen waren zu sehen und antiisraelische Rufe zu hören. Das Jüdische Forum wertete bei Twitter einige Ausrufe als antisemitisch. Die Polizei hatte insgesamt 6300 Einsatzkräfte eingeplant.

Unter dem Motto «Revolutionärer 1. Mai» hatten linke und linksradikale Gruppen in Berlin zu einer Demonstration am Tag der Arbeit aufgerufen.
Unter dem Motto «Revolutionärer 1. Mai» hatten linke und linksradikale Gruppen in Berlin zu einer Demonstration am Tag der Arbeit aufgerufen.
Kay Nietfeld/KEYSTONE

Stuttgart: Polizeiansagen mit Musik übertönt

Bei einer ähnlichen Demonstration «Revolutionärer 1. Mai» in Stuttgart musste die Polizei nach eigenen Angaben mehrfach einschreiten. Aktivisten aus dem linksextremen Spektrum hätten sich vermummt, Auflagen nicht weitergegeben und Durchsagen der Beamten mit lauter Musik übertönt, sagte ein Polizeisprecher.

Nach dem Wurf einer roten Rauchbombe setzen die Beamten Pfefferspray ein. Mehrere Menschen mussten laut Polizei wegen Augenreizungen behandelt werden. Der Veranstalter beendete die Kundgebung, dabei sollen Demonstrierende nochmals Pyrotechnik gezündet haben.

Zuvor hätten einige Demonstranten aus dem linksextremen Spektrum bei regulären Kundgebungen zum Tag der Arbeit Rauchbomben geschmissen, sagte ein Polizeisprecher. Die Beamten setzten Pfefferspray und Schlagstöcke ein.

In Gera (Thüringen) kamen nach Polizeiangaben am Nachmittag rund 500 Menschen zu einer Demonstration gegen einen Aufzug des rechtsextremen Spektrums mit rund 700 Teilnehmern zusammen. Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort.