In Syrien und im Irak Iran verurteilt US-Vergeltung – weitet sich der Konflikt aus?

sda/red

3.2.2024 - 12:16

Der Iran hat die US-Luftangriffe auf Dutzende Stellungen proiranischer Milizen im Irak und in Syrien scharf verurteilt.

Joe Biden gedenkt in einer Schweigeminute der drei getöteten amerikanischen Soldaten. Der US-Präsident hat mit Vergeltung gedroht – inzwischen hat er diese in die Tat umgesetzt.
Joe Biden gedenkt in einer Schweigeminute der drei getöteten amerikanischen Soldaten. Der US-Präsident hat mit Vergeltung gedroht – inzwischen hat er diese in die Tat umgesetzt.
Jacquelyn Martin/AP

Keystone-SDA, sda/red

Keine Ziet? blue News fasst für dich zusammen

  • Nach dem Tod von drei US-Soldaten im Nahen Osten holen die Amerikaner zu einem grossen Vergeltungsschlag gegen proiranische Milizen aus.
  • Weitere sollen folgen. 
  • Der Iran hat die US-Luftangriffe auf Dutzende Stellungen proiranischer Milizen im Irak und in Syrien scharf verurteilt.
  • «Diese abenteuerlustigen Angriffe werden lediglich zu noch mehr Spannungen und Instabilität in der Region führen», sagte der iranische Aussenamtssprecher Nasser Kanaani.
  • Der Iran hat bereits am Freitag verlauten lassen, dass man kein Interesse an einem Krieg mit den USA habe.
  • Mit einer Einschränkung: Sollte man angegriffen werden, sei man für eine Antwort vorbereitet.

Kritik kam auch aus dem Irak. Die Angriffe verletzten die Souveränität des Landes, mit unvorhersehbaren Konsequenzen für die ganze Region, sagte ein Sprecher der irakischen Streitkräfte.

«Diese abenteuerlustigen Angriffe werden lediglich zu noch mehr Spannungen und Instabilität in der Region führen», sagte der iranische Aussenamtssprecher Nasser Kanaani am Samstag.

«Strategische Fehlkalkulation» der US-Regierung

Er warf den USA vor, damit israelische Kriegsverbrechen in Gaza vertuschen zu wollen. Dies sei eine «strategische Fehlkalkulation» der US-Regierung und werde Washington nur noch weiter in den Konflikt zwischen Israel und Palästina hereinziehen, sagte der Sprecher laut dem Webportal des Aussenministeriums. 

ARCHIV – Dieses Foto von Planet Labs PBC zeigt eine als Tower 22 bekannte Militärbasis im Nordosten Jordaniens. Drei US-Soldaten sind nach Angaben des Weissen Hauses bei einem Drohnenangriff proiranischer Milizen getötet worden.
ARCHIV – Dieses Foto von Planet Labs PBC zeigt eine als Tower 22 bekannte Militärbasis im Nordosten Jordaniens. Drei US-Soldaten sind nach Angaben des Weissen Hauses bei einem Drohnenangriff proiranischer Milizen getötet worden.
sda

Knapp eine Woche nach einem tödlichen Angriff proiranischer Milizen auf US-Soldaten in Jordanien reagierten die USA in der Nacht zum Samstag mit Luftangriffen auf Ziele im Irak und in Syrien.

Die US-Luftwaffe beschoss nach eigenen Angaben mehr als 85 Ziele, darunter Kommandozentralen, Geheimdienststandorte und Waffenlager, die von iranischen Revolutionsgarden (IRGC) und mit ihnen verbundenen Milizen genutzt werden, wie das US-Regionalkommando Centcom mitteilte.

Weitere Eskalation droht

Ob die Situation weiter eskaliert, hängt davon ab, wie die Milizen reagieren. In Anbetracht der Situation in Gaza ist es eher unwahrscheinlich, dass die proiranischen Milizen aufhören, US-Basen im Nahen Osten anzugreifen.

Sollten erneut US-Soldaten getötet werden, ist es möglich, dass die Lage eskaliert. «Wir werden mehrstufig reagieren und sind in der Lage, je nach Situation mehrmals zu reagieren», sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin.

Der Iran hat bereits am Freitag verlauten lassen, dass man kein Interesse an einem Krieg mit den USA habe. Mit einer Einschränkung: Sollte man angegriffen werden, sei man für eine Antwort vorbereitet.