Mexiko Kämpfe nach Festnahme von Sohn des Drogenbosses «El Chapo»

dpa

5.1.2023 - 19:10

Sicherheitskräfte haben in Mexiko Ovidio Guzmán festgenommen. Der Sohn von Joaquín «El Chapo» Guzmán wurde bereits einmal im Jahr 2019 festgesetzt. In Unterzahl mussten mexikanische Soldaten den Sohn des bekanntesten mexikanischen Drogenbosses wieder laufen lassen, als sie in eine Schiesserei mit letztlich acht Todesopfern gerieten. 
Sicherheitskräfte haben in Mexiko Ovidio Guzmán festgenommen. Der Sohn von Joaquín «El Chapo» Guzmán wurde bereits einmal im Jahr 2019 festgesetzt. In Unterzahl mussten mexikanische Soldaten den Sohn des bekanntesten mexikanischen Drogenbosses wieder laufen lassen, als sie in eine Schiesserei mit letztlich acht Todesopfern gerieten. 
Archivbild: Keystone

Soldaten setzen Ovidio Guzmán in Sinaloa fest – dann bricht Unruhe aus: Seine Bandenmitglieder errichten Strassensperren und liefern sich Schiessereien mit dem Militär. Bei seiner letzten Verhaftung beugte sich die Regierung der Gewalt und liess ihn wieder laufen.

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Nach der Festnahme eines Sohns des inhaftierten Drogenbosses Joaquín «El Chapo» Guzmán ist es im Nordwesten von Mexiko zu Kämpfen zwischen mutmasslichen Bandenmitgliedern und Sicherheitskräften gekommen. Kriminelle stellten in der Stadt Culiacán Busse und Lastwagen auf den Strassen quer und steckten die Fahrzeuge in Brand, wie am Donnerstag im Fernsehen zu sehen war. Zahlreiche Schüsse waren zu hören.

Zuvor hatten Soldaten Ovidio Guzmán festgenommen, wie mexikanische Medien übereinstimmend unter Berufung auf Sicherheitskreise berichteten. Er hatte nach der Festnahme seines Vaters einen Teil des Sinaloa-Kartells übernommen und galt als einer der wichtigsten Händler der Droge Fentanyl in dem lateinamerikanischen Land. Gemeinsam mit seinen Brüdern lieferte er sich immer wieder Auseinandersetzungen mit anderen Gruppen innerhalb des Sinaloa-Kartells.

Zahlreiche Morde

Er war 2019 bereits einmal festgenommen, später auf Anordnung von Präsident Andrés Manuel López Obrador aber wieder freigelassen worden, um schwere Kämpfe zwischen Kriminellen und Sicherheitskräften zu stoppen. Nach Einschätzung der US-Behörden betreibt er eine Reihe von Labors zu Herstellung von Methamphetamin und soll dort pro Monat zwischen 1,5 und 2,5 Tonnen der Droge herstellen. Zudem soll er Morde an Informanten, Rivalen und einem Sänger, der nicht auf seiner Hochzeit singen wollte, angeordnet haben.

Angesichts der Auseinandersetzungen rief Gouverneur Rubén Rocha Moya die Menschen in Sinaloa auf, in ihren Häusern zu bleiben. Schulen, öffentliche Gebäude und der Flughafen von Culiacán wurden geschlossen. Die US-Botschaft in Mexiko riet von Reisen nach Sinaloa ab.

Kopfgeld von fünf Millionen Dollar

Medienberichten zufolge wurde Guzmán in eine Militärbasis in Mexiko-Stadt gebracht. Das US-Aussenministerium hatte ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar auf ihn ausgesetzt. Ein Gericht in Washington erhob bereits 2018 Anklage wegen Drogenschmuggels gegen ihn.

Sein Vater, «El Chapo» war, einer der mächtigen Drogenhändler der Welt. Der frühere Chef des Sinaloa-Kartells schmuggelte tonnenweise Kokain und Heroin in die USA und verdiente damit Milliarden. Zudem soll er für bis zu 3000 Morde verantwortlich gewesen sein. Zweimal brach er aus Hochsicherheitsgefängnissen in Mexiko aus. Nach seiner letzten Festnahme wurde er in die USA ausgeliefert und dort zu lebenslanger Haft verurteilt.