«Engel mit den Eisaugen»Warum der Fall Amanda Knox noch immer die Gerichte beschäftigt
dpa
11.4.2024 - 00:00
Als «Engel mit den Eisaugen» war die Amerikanerin ab 2007 weltweit in den Schlagzeilen. Vom Vorwurf des Mordes wurde Amanda Knox letztlich freigesprochen. Jetzt will sie einen weiteren Freispruch.
11.04.2024, 00:00
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Mehr als 15 Jahre nach dem Mord an einer britischen Austauschstudentin in Italien hat ein neuer Prozess begonnen.
Die damals hauptverdächtige und später freigesprochene Amerikanerin Amanda Knox will nun einen weiteren Freispruch.
In Perugia beschäftigt sich seit Mittwoch ein Berufungsgericht mit der Frage, ob eine andere Verurteilung der inzwischen 36-Jährigen wegen Verleumdung rechtens war.
Knox hatte nach ihrer Festnahme einen Barmann der Tat beschuldigt und war deshalb zu drei Jahren Haft verurteilt worden.
Mehr als 15 Jahre nach dem Mord an einer britischen Austauschstudentin in Italien hat ein neuer Prozess um die damals hauptverdächtige und später freigesprochene Amerikanerin Amanda Knox begonnen. In der mittelitalienischen Stadt Perugia beschäftigt sich seit Mittwoch ein Berufungsgericht mit der Frage, ob eine andere Verurteilung der inzwischen 36-Jährigen wegen Verleumdung rechtens war.
Knox hatte nach ihrer Festnahme einen Barmann der Tat beschuldigt und war deshalb zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Inzwischen lebt sie wieder in den USA. Dem Auftakt des neuen Prozesses blieb sie fern.
Die Ermordung der 21 Jahre alten Meredith Kercher in Perugia hatte im November 2007 und in den Jahren danach rund um die Welt Schlagzeilen gemacht. Ihre Mitbewohnerin Amanda Knox (damals 20) geriet schnell unter Verdacht und wurde wenige Tage nach dem Fund der Leiche verhaftet.
Freispruch nach vier Jahren Gefängnis
Der «Engel mit den Eisaugen» wurde dann zunächst zu einer langen Haftstrafe verurteilt, nach vier Jahren im Gefängnis 2015 letztlich aber freigesprochen. Das Urteil wegen Verleumdung blieb zunächst bestehen, wurde dann aber 2019 vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg ebenfalls gekippt.
Mit dem neuen Prozess will Knox nun einen völligen Freispruch durch die italienische Justiz auch von den Verleumdungsvorwürfen erreichen. Damals war sie schuldig gesprochen worden, in einem Polizeiverhör einen befreundeten Barmann belastet zu haben, obwohl sie um dessen Unschuld wusste.
Mord bis heute nicht aufgeklärt
Die US-Amerikanerin begründete ihre Falschaussage damit, nach dem Fund der Leiche unter Schock gestanden zu haben und von der Polizei geschlagen worden zu sein.
Wer die junge Britin damals in Perugia ermordete, ist bis heute nicht geklärt. Wegen Beihilfe zum Mord wurde ein damals 20-jähriger Mann verurteilt, dessen Fingerabdrücke am Tatort gefunden worden waren. Er ist inzwischen wieder auf freiem Fuss. Der Fall Amanda Knox war später Grundlage für mehrere Bücher, Filme und auch für eine Serie.