Ekel-Alarm in Wiener S-BahnenÖBB muss regelmässig Züge wegen Läusebefall reinigen
vab
26.3.2024
Die ÖBB haben ein lausiges Problem: Seit einiger Zeit müssen immer wieder Wiener S-Bahnen aus dem Verkehr gezogen und gereinigt werden. Sie sind mit Läusen befallen. Ein Lokführer meldet anonym den Fall.
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26.03.2024, 18:21
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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Ein ÖBB-Lokführer klagt in einem anonymen Schreiben über die unhygienischen Zustände in den Wiener S-Bahnen.
Demnach soll er seinem Schreiben ein Foto eines Obdachlosen hinzugefügt haben, der übersät mit Läusen ist.
Die ÖBB bestätigen gegenüber der «Kronen Zeitung» die Vorkommnisse.
Man ziehe betroffene Züge, in denen der Mann mitgefahren ist, sofort aus dem Verkehr, um die Garnituren zu reinigen.
Ein ÖBB-Lokführer der Wiener Schnellbahnen äussert sich in einem anonymen Schreiben besorgt: «Täglich werden zwei bis vier Garnituren eingezogen und mit sehr grossem Aufwand entlaust», schreibt er in einem Brief, der der «Kronen Zeitung» vorliegt. Ausserdem soll das Schreiben angeblich auch an den Gesundheitsminister und das Wiener Arbeitsinspektorat gegangen sein.
Mitgeschickt habe er zum Beweis auch ein Foto, das aber aus Ekel-Alarm, und um die Privatsphäre des Betroffenen zu schützen, nicht veröffentlicht wurde.
Darauf zu sehen sei ein obdachloser Mann, der am ganzen Körper mit Läusen übersät ist. Dieser schlafe häufig in der Wiener S-Bahn und habe sich im Zug auch schon selbst befriedigt. Ein weiterer Obdachloser soll «mit offenen, stinkenden Wunden» die S-Bahn nutzen, wie die «Kronen Zeitung» weiter schreibt.
Für den Hinweisgeber sind die hygienischen Zustände der ÖBB-Züge im Wiener S-Bahn-Streckennetz fragwürdig. «Im Sinne unserer Gesundheit hoffe ich auf Ihre Unterstützung», mit diesem Satz ende er das anonyme Schreiben.
Bei den ÖBB wird auf «hohe Hygienestandards» geachtet
Das Mitfahren des oben erwähnten Mannes habe zur Folge, dass täglich aufwendig Züge gereinigt werden müssen und es dadurch zu Komplettausfällen von Zügen kommt. Sobald entdeckt wird, dass er eingestiegen ist, werde der komplette Zug aus dem Verkehr gezogen.
Dies als reine Vorsichtsmassnahme, denn Gefahr bestehe eigentlich nicht, wie ein ÖBB-Sprecher der Tageszeitung «Die Presse» verrät: «Normalerweise gehen Läuse nicht auf Stoffe, sondern werden von Kopf zu Kopf übertragen.»
Wie die «Kronen Zeitung» vermeldet, haben die ÖBB den Fall bestätigt. Man achte stets auf «hohe Hygienestandards» und betroffene Züge würden umgehend «geräumt, gesperrt, eingezogen und gereinigt» werden.
Gesundheits- und Sozialbehörden sind informiert
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien informiert. Sobald sie wahrnehmen, dass die mutmasslichen Männer zusteigen, müsse eine Meldung erfolgen. Doch leider würde deren Einsteigen oft auch unentdeckt bleiben.
Wie man solche Vorkommnisse in Zukunft vermeiden will? «Wir können nicht sozialtherapeutisch arbeiten», so der ÖBB-Sprecher zu «Die Presse». Man habe die Gesundheits- und Sozialbehörden informiert.
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