Temperaturen bis zu 49 Grad CelsiusPilgerfahrt Hadsch kostete mehr als 1300 Menschen das Leben
dpa
23.6.2024 - 21:32
Die Hitze mit Temperaturen von zeitweise bis zu 49 Grad liess Gläubige kollabieren. Die ägyptischen Behörden machen Reiseveranstalter mitverantwortlich für die Todesfälle.
DPA
23.06.2024, 21:32
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Bei der diesjährigen islamischen Pilgerfahrt Hadsch in Saudi-Arabien sind nach Angaben von Staatsmedien insgesamt 1301 Menschen aufgrund der extremen Hitze ums Leben gekommen.
Bei mehr als 80 Prozent von ihnen handelte es sich um nicht offiziell registrierte Pilger, wie die amtliche saudiarabische Nachrichtenagentur am Sonntag meldete.
Bei der muslimischen Wallfahrt Hadsch in Saudi-Arabien sind in diesem Jahr bei extremer Hitze mehr als 1300 Pilger ums Leben gekommen. Der teilte der saudische Gesundheitsminister Fahad bin Abdurrahman Al-Dschaladschel am Sonntag im staatlichen Fernsehen mit. Mehr als vier Fünftel der Toten waren seinen Angaben zufolge Pilger ohne offizielle Genehmigung. Anders als autorisierte Pilger hatten sie etwa keine Hotelzimmer zur Verfügung, um der sengenden Hitze zu entkommen. Mehr als 660 der Todesopfer sollen allein aus Ägypten kommen, wie die Nachrichtenagentur AP aus informierten Kreisen erfuhr.
Viele der ägyptischen Opfer wurden den Angaben zufolge zunächst im medizinischen Zentrum in Mekkas Stadtteil Al-Muaisem behandelt. Ein ägyptischer Diplomat bestätigte die Opferzahl und sagte, die meisten von ihnen seien in Saudi-Arabien beerdigt worden. Die ägyptischen Behörden teilten mit, 16 Reiseveranstaltern, die Pilgern ohne Genehmigung bei der Reise nach Saudi-Arabien geholfen hätten, seien die Lizenzen entzogen worden.
Temperaturen in Mekka bis zu 49 Grad Celsius
Die saudischen Behörden gingen hart gegen Pilger vor, die keine Genehmigung hatten, und wiesen Zehntausende von ihnen aus. Doch vielen, vor allem Ägyptern, gelang es dennoch, heilige Stätten in und um Mekka zu erreichen, einige waren komplett zu Fuss unterwegs. Die Temperaturen in Mekka erreichten bis zu 49 Grad Celsius.
Hadsch und Hitze
Am 17. Juni haben Zehntausende muslimische Pilger in Saudi-Arabien an der symbolischen Steinigung des Teufels teilgenommen. Das Ritual ist Bestandteil der islamischen Pilgerfahrt Hadsch.
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Die ägyptische Regierung teilte mit, die 16 Reiseveranstalter hätten es versäumt, den Pilgern angemessene Dienstleistungen anzubieten. Die Agenturen hätten Pilgern illegal die Reise nach Saudi-Arabien ermöglicht, indem sie Visa benutzten, deren Inhaber nicht nach Mekka reisen durften. Gegen Mitarbeiter der Reiseveranstalter werde ermittelt.
Auch zwei US-Pilger unter den Toten
Unter den Todesopfern waren nach einer Zählung der AP auch 165 Pilger aus Indonesien, 98 aus Indien und Dutzende weitere aus Jordanien, Tunesien, Marokko, Algerien und Malaysia. Auch der Tod von zwei US-Pilgern wurde gemeldet.
Todesfälle sind bei der fünftägigen Pilgerfahrt Hadsch, zu der zeitweise mehr als zwei Millionen Menschen nach Saudi-Arabien reisen, keine Seltenheit. Dabei kam es immer wieder zu Massenpaniken und Viruserkrankungen. Die diesjährige Zahl der Todesopfer war jedoch ungewöhnlich hoch.