Öffentlicher Dienst Schweiz zeigt sich besorgt über Eskalation in Libanon

hanke, sda

1.10.2024 - 13:03

Bei der Schweizer Botschaft in Libanon sind laut dem EDA rund 1200 Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer angemeldet.
Bei der Schweizer Botschaft in Libanon sind laut dem EDA rund 1200 Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer angemeldet.
Keystone

Die Schweiz hat sich «zutiefst besorgt» über die Eskalation der Gewalt in Libanon gezeigt. Das Aussendepartement rief am Dienstag in einer auf der Plattform X veröffentlichten Stellungnahme alle Parteien dazu auf, die Feindseligkeiten sofort einzustellen.

Das Völkerrecht, einschliesslich des humanitären Völkerrechts, müsse eingehalten werden. Die Schweiz rufe zum Dialog und zur Deeskalation auf, wie es im Beitrag des eidgenössischen Departements für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) hiess.

Im Kampf gegen die libanesische Hisbollah-Miliz hat Israels Militär eine Bodenoffensive begonnen. Soldaten überquerten in der Nacht auf Dienstag die Grenze zum Nachbarland im Norden, wie die Armee mitteilte.

Unklar blieb zunächst, welchen Umfang die Militäroperation haben wird. Israel will die Rückkehr von 60'000 Israelis ermöglichen, die seit Monaten durch die Hisbollah-Angriffe aus Gebieten entlang der nördlichen Grenze vertrieben wurden. Bereits seit Tagen greift das israelische Militär massiv Ziele in dem Nachbarland an.

Bisher keine verletzten Schweizer gemeldet

Bei der Schweizer Botschaft in Libanon seien rund 1200 Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer angemeldet, teilte das EDA auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Auf der Travel Admin App hätten sich zudem rund 90 Personen für einen Aufenthalt in Libanon registriert. Das EDA habe bisher keine Kenntnis von verletzten Schweizer Staatsangehörigen, hiess es auf Anfrage weiter.

Generell rät das EDA von Reisen nach Libanon ab. Darüber hinaus empfiehlt das Departement seit dem 31. Juli 2024, das Land mit eigenen Mitteln zu verlassen. Das EDA führe keine organisierte Ausreise von Schweizer Staatsangehörigen durch, hiess es. Der Entscheid, eine Krisenregion zu verlassen, erfolge freiwillig, auf eigenes Risiko und auf eigene Kosten der ausreisenden Person.

Die Helpline des EDA sei derweil rund um die Uhr erreichbar. Alle Schweizer Vertretungen in der Region seien weiterhin operationell. Deren Personal sei wohlauf, hiess es weiter. Wie alle Schweizer Vertretungen im Ausland verfügten die Vertretungen im Nahen Osten zudem über Sicherheits- und Krisendispositive. Diese würden laufend überprüft und angepasst.

hanke, sda