Teure Miete nötig100-Millionen-Bundesratsjet passt nicht in Hangar
Sven Ziegler
5.2.2025
So sieht der neue Bundesratsjet aus: Eine Global 7500.
Der neue Bundesratsjet Global 7500 ist ein technisches Meisterwerk – und ein Problemfall. Der Luxusflieger passt nicht in die bestehenden Hangars in Bern-Belp. Nun muss der Bund für Millionen nachrüsten und vorübergehend einen neuen Standort suchen. Die Kosten steigen weiter.
Der neue Bundesratsjet, eine Global 7500 von Bombardier, sorgt für unerwartete Probleme. Zwar glänzt das Flugzeug mit modernster Technik, hoher Reichweite und Luxus-Ausstattung – doch es passt nicht in die bestehenden Hangars des Bundes auf dem Flughafen Bern-Belp. Die Konsequenz: Eine teure Zwischenlösung und ein Millionenprojekt für einen neuen Hangar.
Mit einer Länge von fast 34 Metern und einer Spannweite von knapp 32 Metern ist die Global 7500 der grösste Geschäftsjet der Welt. Der Flieger kann 19 Passagiere transportieren, erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 982 km/h und schafft Distanzen von bis zu 14'000 Kilometern – genug, um ohne Zwischenstopp bis nach Australien zu fliegen.
Doch diese beeindruckenden Dimensionen haben eine Schattenseite, wie jetzt der «Blick» berichtet. Der neue Jet ist zu gross für die bestehenden Hangars in Bern-Belp. Der Bund muss daher eine Alternative suchen – und diese kommt den Steuerzahler teuer zu stehen.
Flughafen Bern springt ein
Die Flughafen Bern AG bietet eine Lösung an: Ein neuer Hangar soll gebaut werden. Das Projekt sei bereits seit Jahren geplant, betont Flughafen-CEO Urs Ryf. «Wir haben den Bau schon vor vier Jahren initiiert, unabhängig vom neuen Bundesratsjet», sagt er. Doch erst jetzt, mit dem Bund als festem Mieter, werde es konkret.
Bis der neue Hangar steht, vergehen jedoch mindestens zwei Jahre. In der Zwischenzeit muss der Jet in Payerne stationiert werden. Auch dort entstehen zusätzliche Mietkosten, weil die Hangars auf dem Militärflugplatz ebenfalls zu klein sind.
Brisant ist zudem die Art und Weise, wie die 103 Millionen Franken für den Kauf des Jets finanziert wurden. Aufgrund der angespannten Finanzlage musste der Bundesrat kreativ werden: Der Betrag wurde noch im letzten Moment ins Budget 2023 geschoben. «Der Kaufpreis soll aufgrund der angespannten Haushaltslage in den Jahren 2024 und 2025 vollumfänglich im Rechnungsjahr 2023 beglichen werden», hiess es in der Vorlage des Bundesrats.