Bern, Genf, Basel – vielerorts ist im April bisher kein einziger Regentropfen gefallen. Hält die aussergewöhnliche Trockenheit an, drohen erste Kulturpflanzen abzusterben. Auch Tierarten sind bedroht.
12. März 2020: Es war der letzte Tag, bevor der Lockdown in der Schweiz Realität wurde und die Corona-Pandemie alles andere in ihren Schatten stellte. Gleichzeitig war es auch jener Tag, an dem die ununterbrochene Trockenheit in Genf ihren Anfang nahm. Kein einziger Regentropfen ist in der Welschen Stadt seitdem gefallen.
So wurde am Donnerstag der bisherige lokale Rekord von 41 Tagen pausenloser Trockenheit aus dem Jahr 1896 übertroffen, wie «MeteoNews» berichtet. Auch in Basel und Bern ist der April bis anhin ausnahmslos trocken geblieben. Seit dem 29. März hat es in diesen Städten keine Niederschläge mehr gegeben.
Bei «MeteoSchweiz» heisst es, der Schweiz fehle aktuell die Regenmenge von deutlich mehr als einem Monat. Und das hat Folgen: Wegen drohender Waldbrandgefahr wurden in verschiedensten Kantonen bereits Feuerverbote verhängt. Auch die Tierwelt ist betroffen.
«Schlimmstenfalls fehlen ganze Jahrgänge von Fröschen»
Allen voran Amphibien und Fische würden unter dem ausbleibenden Regen leiden, sagt Rico Kessler, Sprecher von Pro Natura, zu «Bluewin». «Ausgewachsene Frösche zum Beispiel mögen die feuchte Witterung. Sie stellt eine ideale Bedingung für ihre Wanderungen dar.» Bei anhaltender Trockenheit werde das Jagen und Wandern für Amphibien problematisch.
Durch den zunehmenden Wassermangel drohen darüber hinaus kleine Gewässer wie Tümpel auszutrocknen. Laut Kessler führt das wiederum dazu, dass sämtliche Kaulquappen sterben. «Schlimmstenfalls werden regional ganze Jahrgänge von Fröschen fehlen.»
Und noch etwas bereitet Kessler Sorgen. Weil im Winter verhältnismässig wenig Schnee gefallen sei und Bäche und Flüsse wenig Schneeschmelze führten, seien sie bereits vor dem Regenmangel verhältnismässig leer gewesen – eine Bedrohung für die Fische. «Die Lage spitzt sich vor allem im Jura zu, wo überhaupt kein Schmelzwasser fliesst. Fällt in den nächsten Tagen kein Regen, müssen erste Gewässer elektrisch abgefischt werden.»
«Ohne Regen in 5 bis 10 Tagen sterben erste Pflanzen ab»
Die für diese Jahreszeit herausragend lange Trockenperiode wirkt sich weiter auf die Landwirtschaft aus – wenn auch nicht überall im selben Ausmass, wie Sandra Helfenstein vom Schweizer Bauernverband (SBV) gegenüber «Bluewin» erklärt. «Vor allem im Mittelland, dem Jurabogen und im Südtessin ist es besonders trocken. Das Gras wächst nicht mehr.»
Im Prinzip sei ein trockener Frühling vorteilhaft, die Pflanzen würden unter diesen Bedingungen tiefere Wurzeln schlagen. Zudem kämen sie der Erledigung der Feldarbeit entgegen, sagt Helfenstein. So hielten sich die meisten Ackerkulturen im Moment noch gut. «Gemüse, Obst, Beeren sowie Frühkartoffeln und zum Teil auch andere Kulturen werden bewässert.»
Doch das Ganze habe seine Grenzen: «Irgendwann brauchen die Kulturpflanzen Wasser, damit sie nicht absterben. Ohne Niederschläge erreichen wir diesen Punkt je nach Ort und Ausgangslage in den nächsten fünf bis zehn Tagen.»
Vorerst besteht noch Hoffnung für die Bäuerinnen und Bauern. Beginne es bald und in ausreichenden Mengen zu regnen, würde sich die Situation gemäss Helfenstein schnell bessern.
Tendenz Richtung Niedrigwassersituation
Das Niederschlagsdefizit vom März und April wirkt sich schliesslich auch auf die Wasserstände von Seen und Flüssen aus – besonders im Mittelland, Jura und Südtessin. Laut Michèle Oberhänsli, Hydrologin beim Bundesamt für Umwelt, seien von den grösseren Flüssen die Aare, die Limmat sowie der Hochrhein betroffen.
Bei den grösseren Seen in der Schweiz erweise sich nur der Wasserstand des Zugersees als deutlich zu niedrig. Leicht unterdurchschnittlich hoch seien die Wasserstände des Bodensees, Genfersees, Sarnersees sowie des Lago Maggiore und des Lago di Lugano.
«Momentan haben wir es mit keiner Niedrigwassersituation zu tun, doch in den nächsten Tagen oder Wochen kann sich die Lage weiter in diese Richtung akzentuiert», sagt Oberhänsli. Nebst dem Regenmangel habe dies zwei weitere Gründe.
Erstens sei der Winter 2019/2020 unterdurchschnittlich schneereich ausgefallen, was zu weniger Schmelzwasser führe. Zweitens habe die Schneeschmelze infolge der hohen Lufttemperaturen sehr früh eingesetzt und ist für diese Jahreszeit in den meisten Regionen und Höhenlagen bereits sehr fortgeschritten.
Prognosen deuten auf verbreiteten Regen hin
Wie sich die Lage entwickelt, hängt laut der Expertin von den Niederschlagsmengen der nächsten Wochen ab. «Ich gehe davon aus, dass zwei oder drei mehrtätige Niederschlagsphasen ausreichen, damit die Wasserstände der Gewässer im Flachland wieder auf einem saisonal durchschnittlichen Niveau sind.»
Klar ist: Bleibt es in Basel und Bern an den restlichen sechs Tagen dieses Monats trocken, wäre dies nach 1893 erst der zweite je gemessene niederschlagsfreie April. Laut «MeteoNews» ist damit aber nicht zu rechnen. Eine zunehmende Schauerneigung zeichne sich ab. Spätestens Mitte nächster Woche soll es schliesslich zu verbreitetem Regen kommen.
Bilder des Tages
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Winterfest: Stammrosen sind im Rosenpark Dräger in Steinfurth, Deutschland, mit Folie kältesicher verpackt. (25.1.2021)
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