Bund zieht Bilanz 99 von 100 Sirenen «funktionieren einwandfrei»

uri/SDA

1.2.2023

Hat sie funktioniert? Eine Sirene auf dem Dach des Stadthauses in Zürich. 
Hat sie funktioniert? Eine Sirene auf dem Dach des Stadthauses in Zürich. 
Archivbild: Keystone

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Babs) ist zufrieden mit dem heutigen Sirenentest. Nur wenige der getesteten Geräte wiesen Mängel auf. Sie müssen nun umgehend ersetzt werden. 

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Der Sirenentest am heutigen Mittwoch ist nach Bilanz des Bundes erfolgreich verlaufen. 99 Prozent der Sirenen hätten einwandfrei funktioniert, teilte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Babs) am Mittwochnachmittag mit. Parallel dazu sei eine Informationsmeldung über die Alertswiss-Kanäle ausgelöst worden.

Derzeit seien in der Schweiz rund 7200 Sirenen für den Allgemeinen Alarm in Betrieb. Etwa 5000 davon sind stationär angebracht und rund 2200 Sirenen mobil eingesetzt, schreibt das Babs. Kantone und Gemeinden seien nun angehalten, die defekten Anlagen umgehend zu reparieren oder zu ersetzen.

Bereits zum fünften Mal wurden beim Sirenentest auch die Alertswiss-Kanäle getestet. Dabei wurde eine Warnmeldung auf der Alertswiss-Website und der Alertswiss-App abgesetzt.

Durch die Alertswiss-Dienstleistungen könne sich die Bevölkerung besser auf Katastrophen und Notlagen vorbereiten, schreibt das Bundesamt. Die Verhaltensanweisungen könnten von den Behörden rasch und direkt an die Bevölkerung übermittelt werden.

Nach dem Testlauf heisst es: «Die Alarmierung der Bevölkerung funktioniert grundsätzlich auf einem hohen Niveau.»

Sorgen bereiteten im Vorfeld der Tests indes auch weniger mögliche Ausfälle, als dass die Sirenen bei ukrainischen Kriegsflüchtlingen Verunsicherung auslösen könnten. Das Babs stellte deshalb den zuständigen Stellen beim Bund und den Kantonen die Informationen zum Test auch auf Ukrainisch zur Verfügung.

Zwei Monate Zeit für Reparatur

Fehlerhafte Sirenen müssen von den Behörden innerhalb von zwei Monaten ausgewechselt werden. Wie Babs-Mediensprecher Andreas Bucher auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA ausführte, kommt es in der Praxis aber auf den Standort der Sirene an.

Anlagen in der Umgebung kritischer Infrastruktur müssten unverzüglich funktionstüchtig gemacht werden. Wenn hingegen die allgemeine Beschallung gewährleistet sei oder die Sirene etwa aufgrund von abgelegener Lage und Schnee schwer erreichbar sei, sei etwas mehr Flexibilität gegeben.

Deutschland kennt kein ähnliches Sirenennetz

Dass die Schweiz überhaupt über ein flächendeckendes Sirenennetz verfügt, ist keine Selbstverständlichkeit. Deutschland verzichtet etwas seit 1993 auf ein solches – aus Kostengründen und weil sich mit dem Ende des Kalten Krieges die Sicherheitslage änderte.

In der Schweiz steht ein Verzicht auf das flächendeckende Sirenennetz aber nicht zur Debatte, wie Babs-Sprecher Bucher betonte. Sirenen seien etwa deutlich ausfallsicherer als andere Alarmierungssysteme und benötigten teilweise nicht einmal Strom. «Sie funktionieren auch, wenn das Smartphone schon längst am Boden liegt», sagte Bucher.

Bei einem echten Sirenenalarm ist die Bevölkerung aufgerufen, «Radio zu hören, die Anweisungen der Behörden zu befolgen und die Nachbarn zu informieren», heisst es auf der Babs-Website. Der jährliche Sirenentest findet in der Schweiz jeweils am ersten Mittwoch im Februar statt.