Corona-Übersicht 2400 Fälle mit mutierten Coronaviren +++ Pilotprojekte für Massentests gestartet

Agenturen/red

1.2.2021

In den Kantonen Bern und Thurgau sind Pilotprojekte mit Corona-Tests angelaufen. Das BAG meldet mehr als 2400 Fälle mit mutierten Coronaviren insgesamt. Derweil kommt es zu weiteren Verzögerungen beim Impfen. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Am Thurgauer Berufsbildungszentrum für Gesundheit und Soziales in Weinfelden werden beispielsweise alle 850 Lernenden freiwillig auf Covid-19 getestet. Mit dem Pilotprojekt will der Kanton auch erkrankte Personen ohne Symptome erfassen und in Isolation schicken.

Das Ziel ist es, den Schutz von Risikopersonen zu verbessern und die Verbreitung des Virus in Lehrbetrieben, Altersheimen und Spitälern zu bremsen. Die Speicheltests werden ab dem 8. Februar im Schulalltag durchgeführt.

Ein weiteres Pilotprojekt für Massentests ist im Kanton Bern gestartet. Der Kanton hat einen Test-Container bauen lassen, der von einem Sattelschlepper von Ort zu Ort gezogen wird. Am (morgigen) Dienstag steht dieser mobile Covid-19-Test-Truck in Biel erstmals im Einsatz. Am Mittwochnachmittag wird der Sattelschlepper auf dem Berner Bundesplatz stehen. Die Bevölkerung kann sich einen Tag vorher gratis zu einem Schnelltest mit Nasen-Halsabstrich anmelden.

2400 Fälle mit mutierten Coronaviren

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden dem BAG am Montag innerhalb von 72 Stunden 3775 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet. Gleichzeitig registrierte das BAG 78 neue Todesfälle und 161 Spitaleinweisungen.

Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag laut den neusten Angaben am 22. Januar bei 0,98.

Zudem meldete das BAG insgesamt 2411 Fälle mit mutierten Coronaviren. Am Freitag registrierte das Bundesamt noch 1674 Ansteckungen mit mutierten Viren. Das Total der Zahlen sei jedoch nicht repräsentativ und nur als deskriptive Information zu gebrauchen, betonte das BAG gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Denn es handle sich um Unterschätzungen, weil in einigen Kantonen nur wenig oder kein Material sequenziert wurde.

Verzögerung beim Impfen

Wegen des Lieferengpasses von Impfstoffen können in Obwalden einige bereits geplante Zweitimpfungen nicht wie vorgesehen durchgeführt werden. Der Kanton bietet vorerst keine weiteren Erstimpfungen im Impfzentrum in Sarnen an.

Auch in Solothurn müssen Zweitimpfungen um eine Woche verschoben werden. Betroffen sind 19 Alters- und Pflegeheime. Die bestehenden Impftermine bleiben aber gültig. Bis Ende Februar sollen alle Heime mit einer zweiten Impfung versorgt werden.

Glarus setzt wegen der Lieferengpässe die Zweitimpfungen zuoberst auf die Prioritätenliste. Diese werden wie geplant durchgeführt, in Altersheimen und teilweise im Impfzentrum. Neu-Impfungen sind allerdings voraussichtlich nicht vor Mitte März wieder möglich.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Österreich entschärft seine Corona-Massnahmen. Ab 8. Februar öffnen alle Geschäfte. Auch Coiffeure und Museen öffnen wieder.
  • Das BAG meldet 3775 neue Corona-Fälle bei 63'152 Tests seit Freitag. Das ergibt eine Positivitätsrate von 6 Prozent. 78 Personen starben an Covid-19, 161 wurden hospitalisiert. 
  • Die EU soll im zweiten Quartal dieses Jahres bis zu 75 Millionen weitere Dosen des Impfstoffs von Biontech und Pfizer erhalten.
  • Astrazeneca will nach EU-Angaben im ersten Quartal nun doch mehr Impfstoff an die Europäische Union liefern als angekündigt.
  • Im Streit um das von US-Präsident Joe Biden angestrebte neue Konjunkturpaket in der Corona-Krise haben zehn republikanische Senatoren einen Alternativvorschlag unterbreitet.

21.49 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Montag

21.14 Uhr: Macron: Europa muss beim Impfen effizienter werden

Europa muss beim Impfen gegen das Coronavirus «mehr Effizienz zeigen»: Das hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Paris gefordert. Dies sei auch der erklärte Willen der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, sagte er.

Macron sprach nach einem Treffen mit dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic von einem «Wettlauf gegen das Virus.» Der französische Präsident nimmt am Freitag mit Merkel an einem virtuellen Treffen des deutsch-französischen Verteidigungs- und Sicherheitsrats teil.

In Frankreich wurden bisher rund 1,5 Millionen Menschen mit einer ersten Dosis gegen das Coronavirus geimpft. Wegen der angekündigten Lieferverzögerungen bei grossen Herstellern wie Pfizer/Biontech rechnet die Regierung nur mit der Impfung von einer weiteren Million Menschen im Februar.

20.47 Uhr: Wegen Lockdown: Weniger Nashörner in Südafrika getötet

Offenbar wegen des Corona-Lockdowns ist in Südafrika die Zahl der von Wilderern getöteten Nashörner im vergangenen Jahr um ein Drittel gesunken. Es seien 394 getötete Tiere entdeckt worden, teilte  Umweltministerin Barbara Creecy mit. 2019 waren noch 594 Nashörnern getötet worden.

Die meisten Tiere (245) wurden den Angaben zufolge im vergangenen Jahr im bei Touristen sehr beliebten Krüger-Nationalpark getötet. Das waren aber deutlich weniger als im Jahr zuvor. «Während des harten Corona-Lockdowns sank die Zahl der in den Krüger-Park eindringenden Wilderer massiv», erklärte Creecy. «Allerdings hat sich das im Laufe des Jahres wieder geändert, als der Lockdown gelockert wurde. Ende des Jahres, vor allem im Dezember, gab es einen massiven Anstieg der Wilderei.»

Die Umweltschutzorganisation WWF führte die Entwicklung ebenfalls auf die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkung der Bewegungsfreiheit auch für Wilderer zurück. Ungeachtet dessen sei die Entwicklung über die Jahre gesehen «dramatisch». So habe der Krüger-Nationalpark in den vergangenen zehn Jahren fast 70 Prozent seiner Nashörner verloren.

Den Wilderern geht es bei den Tieren um die Hörner. Diese sind sehr wertvoll und bringen auf dem Schwarzmarkt bis zu 55'000 Euro pro Kilo ein. Sie bestehen wie etwa menschliche Fingernägel zwar nur aus Keratin, dennoch gelten sie in der traditionellen Medizin als Heilmittel. Ausserdem werden die Hörner auch als Trophäen gehandelt, die als Sinnbild für Reichtum und Erfolg gelten.

20.22 Uhr: Merkel: Allen kann bis Ende des Sommers Impfangebot gemacht werden

Auch nach viel Kritik am Start der Corona-Impfkampagne im nördlichen Nachbarland hält die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel an der Prognose fest, dass jedem Bürger bis zum Ende des Sommers ein Impfangebot gemacht werden kann. Vor dem Hintergrund der aktuellen Lieferzusagen der Hersteller könne diese Aussage aufrechterhalten werden, sagte Merkel in Berlin nach einem Spitzengespräch zum Impfen.

Zum Ende des dritten Quartals, also zum Ende des Sommers, könne ein Impfangebot gemacht werden. Dies gelte sogar, wenn lediglich die bereits zugelassenen Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna und Astrazeneca verimpft werden könnten, ohne dass bis dann weitere Impfstoffe zugelassen sind. Auch in diesem Fall könne den 73 Millionen erwachsenen Menschen hierzulande ein Impfangebot gemacht werden, für Kinder seien die Impfstoffe nicht vorgesehen. Sollten andere Hersteller dazukommen, gebe es ein grösseres Angebot.

20.10 Uhr: EMA prüft Antikörper-Medikament für Einsatz gegen Corona

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat mit der Prüfung eines neuen Corona-Medikaments begonnen, das Deutschland kürzlich eingekauft hat. Der EMA-Ausschuss für Humanarzneimittel untersuche das auf der Kombination von zwei Antikörpern beruhende Mittel REGN-COV2, teilte die Behörde mit.

Das Medikament, das gemeinsam vom US-Hersteller Regeneron und vom Schweizer Unternehmen Hoffman-La Roche entwickelt wurde, soll im vergangenen Jahr zur Behandlung der Covid-Infektion des damaligen US-Präsidenten Donald Trump eingesetzt worden sein.

Nach Angaben der EMA erfolgt die Wirksamkeitsprüfung im Rahmen eines sogenannten Rolling-Review-Verfahrens. Dabei bewerten Experten Daten aus Studien, auch wenn diese Versuche noch nicht abgeschlossen sind und noch kein Antrag auf Zulassung gestellt wurde. Das Zulassungsverfahren kann auf diese Weise verkürzt werden.

Der EMA zufolge deutet eine Studie darauf hin, dass das Mittel die im Blut vorhandene Menge an Corona-Viren reduzieren kann. Es sei aber noch zu früh, um Schlussfolgerungen über das Verhältnis von Nutzen und Risiken zu ziehen. In den USA gibt es für REGN-COV2 eine Notfallzulassung der Arzneimittelbehörde FDA. Ob die EMA der EU-Kommission die Zulassung für Europa empfehlen wird, ist noch offen.

19.46 Uhr: Schweizer Soldat drohen nach Corona-Verstoss Konsequenzen

Am Montagmorgen hat sich ein Armeeangehöriger in Luzern über die Corona-Auflagen hinweggesetzt und offenbar einen Passanten beleidigt. Dies berichtet «Blick». Demnach hatte der Soldat im Bus demonstrativ keine Maske getragen, der Mitpassagier machte ihn auf das Verhalten aufmerksam.

Ihm drohen nun möglicherweise Konsequenzen seitens der Armee. Man werde versuchen, die Person ausfindig zu machen und zu «massregeln», heisst es dem Bericht zufolge. Ein Sprecher erklärte demnach: «Wir halten rein gar nichts von diesem Verhalten. Es ist schlicht inakzeptabel.»

19.32 Uhr: Testkapazitäten in England werden wegen Ansteckungen mit Südafrika-Mutante aufgestockt

Die britischen Gesundheitsbehörden haben eine massive Aufstockung der Corona-Testkapazitäten angekündigt, nachdem in England elf weitere Infektionen mit der zunächst in Südafrika entdeckten Corona-Mutante nachgewiesen wurden. Es sei «unerlässlich, dass wir alles tun, um die Ausbreitung dieser Variante zu stoppen», erklärte Gesundheitsminister Mark Hancock am Montag. Er rief alle Bewohner der acht betroffenen Regionen auf, sich testen zu lassen — «ob Sie Symptome haben oder nicht».

Die Regierung verfolge das Auftreten neuer Mutanten in Grossbritannien und weltweit weiterhin genau, erklärte Hancock weiter. Zusätzlich zu den bereits «umfassenden» vorhandenen Teststellen würden in den betroffenen Regionen weitere Kapazitäten bereit gestellt.

Über diese drei Corona-Mutationen reden gerade alle

Über diese drei Corona-Mutationen reden gerade alle

Dass Viren mutieren, ist ein natürlicher Prozess, die meisten Variationen bleiben unbemerkt und sind nicht relevant für das Infektionsgeschehen. Drei Mutationen erregen jedoch Aufmerksamkeit.

30.01.2021

Nach Behördenangaben waren vergangene Woche bei Genom-Sequenzierungen in Laboren elf weitere Ansteckungsfälle mit der zuerst in Südafrika entdeckten Corona-Mutante festgestellt worden. Ein Zusammenhang zwischen den Infektionen und kürzlichen Reisen ins Ausland wurde demnach nicht festgestellt. Die Behörden befürchten deshalb, dass sich die Variante lokal ausgebreitet haben könnte. Im gesamten Vereinigten Königreich wurde die Mutante seit ihrem ersten Auftreten in Südafrika Ende vergangenen Jahres bereits 105 Mal nachgewiesen.

Normalerweise können sich in England nur Menschen auf das Coronavirus testen, die krankheitstypische Symptome aufweisen. Diese Regelungen setzten die Behörden nun ausser Kraft. Zusätzliche Testmöglichkeiten sollen durch mobile Teststellen und Hausbesuche geschaffen werden.

Die zuerst in Südafrika entdeckte Corona-Variante ist ansteckender als die Ursprungsform von Sars-CoV-2. Befürchtet wird zudem eine geringere Wirksamkeit von Corona-Impfstoffen gegen diese Mutante. Nach Unternehmensangaben sollen die Vakzinen von Biontech/Pfizer und Moderna aber auch gegen die neue Variante wirken. Aus Angst vor einer Ausbreitung der Variante hatte Grossbritannien Ende Dezember den Flugverkehr mit Südafrika eingestellt und die Quarantäneregeln für Reisende verschärft.

19.01 Uhr: EU-Kommission: Mehr Geld hätte Impfstoffknappheit nicht verhindert

Die Impfstoffknappheit in der EU ist nach Ansicht der EU-Kommission nicht auf Geiz zurückzuführen. «Mit mehr Geld hätten wir definitiv nicht mehr Impfdosen erhalten», sagte die für Gesundheit zuständige Generaldirektorin der Kommission, Sandra Gallina, vor dem Haushaltsausschuss des EU-Parlaments. Wenn die EU mit mehr Geld früher Impfdosen bekommen hätte, dann hätte die EU das Geld auch ausgegeben. Die EU habe sich die Impfdosen «extrem schnell» gesichert, betonte Gallina.

Zugleich räumte die Generaldirektorin ein, dass man Zeit gebraucht habe, um Risiken auszuschliessen und Haftungsfragen zu klären. Die Sicherheit der Impfstoffe sei sehr wichtig, betonte sie.

18.48 Uhr: Jüngere Schulkinder dürfen in Dänemark bald zurück ins Klassenzimmer

Trotz des weiter herrschenden Corona-Lockdowns in Dänemark dürfen die jüngeren Schulkinder schon ab Montag wieder in die Schule. Das gelte für alle Schülerinnen und Schüler bis zur vierten Klasse und sei ein Resultat davon, dass die Infektionszahlen im Zuge der strikten Beschränkungen der jüngsten Zeit gesunken seien, sagte Gesundheitsminister Magnus Heunicke auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen.

Die höheren Klassenstufen werden dagegen weiter aus der Distanz unterrichtet. Auch alle weiteren Corona-Massnahmen bleiben noch bis vorläufig zum 28. Februar bestehen, wie Ministerpräsidentin Mette Frederiksen bereits am vergangenen Donnerstag angekündigt hatte.

Geschäfte, Einkaufszentren, Restaurants, Fitnessstudios und viele weitere Einrichtungen sind in Dänemark seit Ende 2020 geschlossen, auch die dänischen Grenzen sind für die meisten Ausländer weitgehend dicht. Grund dafür sind Sorgen vor der zunächst in England aufgetauchten Virus-Variante und anderen Corona-Mutationen. Die Rückkehr der jüngeren Schüler in die Klassenzimmer sei nun jedoch ein erster vorsichtiger Schritt der Öffnung, sagte Heunicke.

18.34 Uhr: Österreich lockert Massnahmen — Geschäfte öffnen ab 8. Februar 

Unter dem Druck der Wirtschaft und vieler Bürger öffnet Österreich nach sechs Wochen Lockdown ab 8. Februar wieder alle Geschäfte. Es gelten aber verschärfte Vorsichtsmassnahmen. «Das Tragen von FFP2-Masken ist Pflicht», sagte Kanzler Sebastian Kurz. Ausserdem wird die Zahl der erlaubten Kunden in einem Geschäft deutlich verringert. Coiffeure dürfen wieder Kunden bedienen. Für einen Termin bei den körpernahen Dienstleistungen ist allerdings ein negativer Corona-Test nötig, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Auch Museen können wieder besucht werden.

Auf vielfachen Wunsch von Eltern werden die Schulen wieder in den Präsenzunterricht übergehen, teils allerdings in einem Schicht-System und mit Corona-Tests. Die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen bleiben bestehen. Die Einreiseregeln werden verschärft, um möglichst die Verbreitung ansteckenderer Corona-Mutationen zu verhindern oder zu verzögern. «Verstehen Sie diese punktuellen Lockerungen nicht als Entwarnung», sagte Kurz. Wenn die Zahlen der Neuinfektionen wieder stiegen, würden die Massnahmen erneut verschärft.

18.09 Uhr: Roche lanciert nasalen Sars-Cov-2-Antigentest Mitte Februar

Der Pharmakonzern Roche bringt einen neuen Corona-Schnelltest auf den Markt: Mitte Februar wird in Ländern, die die CE-Kennung der EU akzeptieren, ein Sars-Cov-2-Antigentest mit Nasenabstrich lanciert. Dieser ist für die Patienten weniger unangenehm als der Rachenabstrich mit Zugang über die Nase.

Die Probe kann daher von den Patienten auch selbst entnommen werden, wie Roche in einer Mitteilung schreibt. Je nach landesspezifischer Regulation braucht es dazu aber eine medizinische Aufsicht. Neben dem als weniger invasiv empfundenen Abstrich könne diese Testmethode damit auch helfen, das Risiko für die medizinischen Fachpersonen zu reduzieren, so Roche. Roche hat für diesen Test die sogenannte CE-Kennung erhalten.

Roche hat bereits mehrere Coronatests im Angebot. So hat der Pharmakonzern bereits im Juli einen Antikörper-Schnelltest im Juli sowie einen Antigen-Schnelltest im September 2020 lanciert. Wie diese beiden Tests wird auch der neue Test in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen SD Biosensor angeboten. SD Biosensor bereite sich derzeit auf ein Gesuch für eine Notfallzulassung in den USA vor.

17.46 Uhr: Swiss streicht Angebot weiter zusammen

Die Swiss fährt den Flugbetrieb aufgrund der verschärften Reiserestriktionen weiter zurück. In Genf wird der Flugbetrieb bis Ende Februar auf ein «absolutes Minimum» reduziert. Und auch Zürich muss weiter Federn lassen.

Insgesamt hat die Fluggesellschaft im Februar gerade noch ein Zehntel des Flugprogramms von 2019 im Angebot, wie die Lufthansa-Tochter am Montagabend mitteilte. Der Bundesrat hatte am letzten Mittwoch entschieden, dass es für die Einreise in die Schweiz ab dem 8. Februar einen negativen Test braucht. Zudem müssen sich Einreisende aus Staaten mit einem erhöhten Ansteckungsrisiko in Quarantäne begeben.

Der daraus folgende Nachfragerückgang trifft besonders den Flugbetrieb in Genf hart: Dort betreibt die Swiss nämlich ein reines Punkt-zu-Punkt-Modell. Dieses generiere keine zusätzliche Nachfrage durch Zubringerflüge wie in Zürich, schreibt die Airline. Das langfristige Bekenntnis der Swiss zum Standort Genf bleibe aber bestehen.

Zudem beteuerte sie, sie wolle die Westschweiz bestmöglich an das weltweite Streckennetz in Zürich anbinden. So werden die Flugverbindungen von Genf zum Drehkreuz in Zürich sowie demjenigen der Schwestergesellschaft Lufthansa in Frankfurt mit 13 beziehungsweise 7 wöchentlichen Frequenzen aufrecht erhalten.

Am Drehkreuz in Zürich könne aufgrund der Zubringer- und Frachtflüge ein Grossteil der angebotenen kontinentalen und interkontinentalen Strecken aufrechterhalten werden, heisst es weiter. Dennoch werde das bereits stark verringerte Flugangebot per 1. Februar nochmals reduziert. Fluggäste, deren Flüge annulliert würden, könnten gebührenfrei umbuchen oder sich ihr Ticket erstatten lassen.

Parkende Flugzeuge am Flughafen Genf im März 2020: Die Swiss hat ihr Angebot weiter reduziert.
Parkende Flugzeuge am Flughafen Genf im März 2020: Die Swiss hat ihr Angebot weiter reduziert.
Bild: Keystone

17.25 Uhr: Pilotprojekte in BE und TG

In den Kantonen Bern und Thurgau sind Pilotprojekte mit Corona-Tests angelaufen. Am Thurgauer Berufsbildungszentrum für Gesundheit und Soziales in Weinfelden werden beispielsweise alle 850 Lernenden freiwillig auf Covid-19 getestet. Mit dem Pilotprojekt will der Kanton auch erkrankte Personen ohne Symptome erfassen und in Isolation schicken.

Das Ziel ist es, den Schutz von Risikopersonen zu verbessern und die Verbreitung des Virus in Lehrbetrieben, Altersheimen und Spitälern zu bremsen. Die Speicheltests werden ab dem 8. Februar im Schulalltag durchgeführt.

Ein weiteres Pilotprojekt für Massentest ist im Kanton Bern gestartet. Der Kanton hat einen Test-Container bauen lassen, der von einem Sattelschlepper von Ort zu Ort gezogen wird. Am Dienstag steht dieser mobile Covid-19-Test-Truck in Biel erstmals im Einsatz. Am Mittwochnachmittag wird der Sattelschlepper auf dem Berner Bundesplatz stehen. Die Bevölkerung kann sich einen Tag vorher gratis zu einem Schnelltest mit Nasen-Halsabstrich anmelden.

17 Uhr: Impfstoff-Engpass – Solothurn passt Plan an

Der Kanton Solothurn reagiert auf den Lieferengpass beim Corona-Impfstoff und passt den Terminplan an. Die Zweitimpfungen werden um eine Woche verschoben, teilte die Staatskanzlei Solothurn mit. Bereits reservierte Termine in den Impfzentren sind gemäss Behörden nicht betroffen.

Pfizer/Biontech und Moderna hätten jedoch ihre angekündigten Liefermengen für die Schweiz kurzfristig deutlich reduziert. Daher werden vom kommenden Montag an in 19 Alters- und Pflegeheimen die Zweitimpfungen um eine Woche verschoben. Die medizinisch empfohlene Frist werde eingehalten, hält die Staatskanzlei fest. Mit der Verschiebung könne der Kanton wie geplant bis Mitte Februar alle Alters- und Pflegeheime mit einer zweiten Impfung versorgen.

Die Impfzentren in Breitenbach und Olten werden laut Staatskanzlei planmässig am Montag nächster Woche eröffnet. Die bestehenden Impftermine blieben gültig. Seit dem 4. Januar wurden im Kanton Solothurn rund 14'000 Personen geimpft. Impf-Registrierungen sind online möglich. Der Termin wird automatisch zugestellt, sobald wieder weiterer Impfstoff zur Verfügung steht, wie die Staatskanzlei festhält.

16.35 Uhr: WHO besucht Gesundheitszentren in Wuhan

Ein Team der Weltgesundheitsorganisation hat auf der Suche nach dem Ursprung des Covid-19-Virus zwei Krankheitsbekämpfungszentren besucht. Die Zentren hatten beim anfänglichen Umgang mit dem Virenausbruch in Wuhan eine Rolle gespielt.

Das Team besuchte am Montag das Krankheitsbekämpfungszentrum der Provinz Hubei und dessen Niederlassung in Wuhan. Nach dem Besuch bei dem für die Provinz zuständigen Zentrum sagte das Teammitglied Peter Daszak, es sei ein «wirklich gutes Treffen, wirklich wichtig» gewesen.

Weitere Details wurden nicht genannt. Der chinesische Staat kontrolliert den Zugang zu allen Informationen über das Virus scharf. Das WHO-Team war im Januar in Wuhan eingetroffen.

16.10 Uhr: Erste Ladung Covid-Impfstoff für Südafrika

Südafrika ist eines der afrikanischen Länder, die am härtesten von der Corona-Pandemie getroffen wurden. Die gute Nachricht: Am heutigen Montag ist eine erste Flugzeugladung mit Impfstoffen eingetroffen.

Eine Million Dosen trafen nach Regierungsangaben am Nachmittag in Johannesburg ein. Sie stammen vom britisch-schwedischen Pharmakonzerns Astrazeneca und der Universität Oxford und sollen vor allem den 1,25 Millionen Mitarbeitern des öffentlichen und privaten Gesundheitssystems zugute kommen.

Präsident Cyril Ramaphosa, der sich am Abend erneut mit einer TV-Rede an die Nation wenden wollte, wohnte der Entladung am Flughafen mit Mitgliedern seiner Regierung bei.

Südafrika hatte im Dezember inmitten einer zweiten Infektionswelle die Marke von einer Million nachgewiesener Corona-Fälle überschritten – sie liegt nun bei rund 1,5 Millionen Infektionen und mehr als 44'000 Todesfällen. Die Regierung hatte daraufhin schärfere Massnahmen verhängt.

Covid-Hotspot Südafrika: Vor dem Livingstone Hospital in Port Elizabeth warten die Menschen darauf, an die Reihe zu kommen. 
Covid-Hotspot Südafrika: Vor dem Livingstone Hospital in Port Elizabeth warten die Menschen darauf, an die Reihe zu kommen. 
Bild: AP Photo/Theo Jeptha

15.58 Uhr: Briten bangen um Captain Tom

Grosse Sorge um Captain Tom: Der 100-jährige Brite war bekannt geworden, weil er mit einem Spendenlauf Millionen Pfund für den Kampf gegen das Coronavirus gesammelt hatte. Nun liegt Tom Moore nach einer Covid-Infektion selbst im Spital, wie seine Tochter bekannt gab. 

Ihr Vater leide seit Wochen an einer Lungenentzündung, schrieb sie. Er liege jedoch nicht auf der Intensivstation.



15.17 Uhr: Bisher 2411 Ansteckungen mit mutierten Viren 

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat am Montag insgesamt 2411 Fälle mit mutierten Coronaviren gemeldet. Die meisten davon sind keiner der bekannten Mutationen aus Grossbritannien und Südafrika zuzuschreiben.

Von der britischen Variante sind bisher 1021 Fälle entdeckt worden, von den südafrikanischen 52. Insgesamt 1338 Fälle konnten keiner der beiden Varianten zugeordnet werden. Damit sind die mutierten Coronaviren in der Schweiz weiterhin auf dem Vormarsch. Am Freitag registrierte des BAG noch 1674 Ansteckungen mit diesen Viren.

Das Total der Zahlen sei nicht repräsentativ und nur als deskriptive Information zu gebrauchen, betonte das BAG gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Denn es handle sich um Unterschätzungen, weil in einigen Kantonen nur wenig oder kein Material sequenziert wurde.

Die mutierten Varianten sind ansteckender als das ursprüngliche Virus. Dass die von ihnen verursachte Covid-19-Erkrankung schwerer verläuft, ist nicht bekannt. Viren mutieren ständig.

14.58 Uhr: Europol warnt vor gefälschten Corona-Nachweisen 

Kriminelle bieten Reisenden in Europa den Kauf gefälschter Bescheinigungen über negative Corona-Tests an. Es seien bereits mehrere solcher Fälle aufgedeckt worden, warnte die europäische Polizeibehörde Europol am Montag in Den Haag.

Unter anderem sei am Airport Charles de Gaulle in Paris ein Fälscher-Ring das Handwerk gelegt worden. In Grossbritannien hätten Betrüger 100 Pfund (umgerechnet knapp 150 Franken) für gefälschte Negativ-Bescheinigungen verlangt, in Spanien 40 Euro (43 Franken). In den Niederlanden seien solche Fälschungen für 50 bis 60 Euro über Messenger-Apps zugestellt worden. Laut Europol nutzen die Täter Hochqualitäts-Printer und spezielle Software, um originalgetreu wirkende Zertifikate herzustellen.

14.35 Uhr: Briten sichern sich Impfstoff von Valneva

Trotz seiner bereits recht umfangreichen Versorgung mit Corona-Vakzinen kauft Grossbritannien weiter Impfstoffe ein. Man habe sich weitere 40 Millionen Dosen des französischen Herstellers Valneva gesichert, teilte die britische Regierung am Montag mit. Damit kann Grossbritannien insgesamt bis 2022 mit 100 Millionen Dosen des Unternehmens rechnen, der im Laufe des Jahres auf eine Zulassung seines Präparats hofft.

Für die folgenden Jahre – 2023 bis 2025 – haben die Briten weitere 90 Millionen Impfdosen bei Valneva bestellt. Der Auftrag soll laut Hersteller ein Volumen von bis zu 1,4 Milliarden Euro haben. Mit der Bestellung setzt die britische Regierung weiterhin auf ihre — bislang erfolgreiche — Strategie, frühzeitig feste Verträge mit Impfstoff-Herstellern zu schliessen.

Bis das Vakzin auf den Markt kommt, wird jedoch noch einige Zeit vergehen. Derzeit laufen die klinischen Tests der Phasen I/II, danach steht noch die wichtige Phase III an. Das Mittel soll später unter anderem in einem Werk in Schottland produziert worden.

Insgesamt hat Grossbritannien bereits mehr als 400 Millionen Dosen verschiedener Impfstoffe bestellt. Bei zwei Dosen pro Person, wie sie bei den meisten Vakzinen benötigt werden, könnte damit die gesamte Bevölkerung des Landes fast dreimal durchgeimpft werden. Allerdings sind nicht alle der bestellten Impfstoffe bereits zugelassen.

Grossbritanniens Regierungschef Boris Johnson informiert sich am 28. Januar 2021 in einem Werk von Valneva in Livingston, Schottland. 
Grossbritanniens Regierungschef Boris Johnson informiert sich am 28. Januar 2021 in einem Werk von Valneva in Livingston, Schottland. 
Bild: Keystone

13.56 Uhr: Berner Frühlingsmesse BEA erneut abgesagt

Die traditionsreiche Berner Frühlingsmesse BEA findet wegen des Coronavirus auch in diesem Jahr nicht statt. Schon im vergangenen Jahr fiel sie dem Virus zum Opfer. Die Organisatorin Bernexpo AG begründet die Absage mit fehlender Planungssicherheit.

Sie wolle Klarheit für alle involvierten Partner schaffen, teilte das Mutterunternehmen Bernexpo Groupe am Montag mit. Auch die Spielwarenmesse Suisse Toy, welche zeitgleich mit der BEA hätte stattfinden sollen, ist abgesagt. Die nächste BEA soll zwischen 29. April und 8. Mai 2022 über die Bühne gehen.

Die BEA gibt es seit 1951. Sie ist mit jährlich rund 300’000 Besucherinnen und Besuchern und 900 Ausstellern eine der grössten Publikumsveranstaltungen der Schweiz.

Die Zelte der BEA werden im März 2020 abgebaut, nachdem die Frühjahrsmesse der Corona-Pandemie zum Opfer fiel. Auch dieses Jahr wird die BEA coronabedingt nicht stattfinden. (Archiv)
Die Zelte der BEA werden im März 2020 abgebaut, nachdem die Frühjahrsmesse der Corona-Pandemie zum Opfer fiel. Auch dieses Jahr wird die BEA coronabedingt nicht stattfinden. (Archiv)
Bild: Keystone

13.30 Uhr: 3775 neue Ansteckungen innert 72 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag 3775 neue Coronavirus-Ansteckungen bei insgesamt 63'152 Tests innert 72 Stunden gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 6 Prozent. Zudem registrierte das BAG für diesen Zeitraum 78 neue Todesfälle und 161 Spitaleinweisungen.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 9,3 Prozent, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) weiter mitteilte. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 285,87 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.

Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 0,98.

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 4'358'759 Tests auf SARS-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19. Insgesamt gab es 525'095 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.

21'900 Personen mussten bisher wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung belief sich auf 8725.

Ein Ambulanzfahrzeug während der Pandemie in Bern. (Archiv)
Ein Ambulanzfahrzeug während der Pandemie in Bern. (Archiv)
Bild: Keystone

13.06 Uhr: Verzögerungen beim Impfen in Obwalden

Wegen des Lieferengpasses können im Kanton Obwalden einige bereits geplante Zweitimpfungen nicht wie geplant durchgeführt werden. Zudem bietet der Kanton vorerst keine weiteren Erstimpfungen im Impfzentrum in Sarnen an.

12.50 Uhr: Starker Anstieg bei der Kartonsammlung in Zürich

Über 40'000 Tonnen: Die Kartonmengen haben 2020 in der Stadt Zürich um rund einen Viertel zugenommen. Entsorgung und Recycling Zürich (ERZ) führt dies auf die Zunahme der Online-Bestellungen aufgrund des Lockdowns zurück und sammelt deshalb neu zweimal im Monat den Karton ein. Wegen der Separatsammlung des Kartons ist dieser von besonders hoher Qualität und eignet sich deshalb sehr gut für die Wiederverwertung.

12.37 Uhr: Französischer Minister droht renitenten Gastronomen

In Frankreich wächst in der Gastronomie der Ärger über die seit Monaten anhaltenden Schliessungen von Bars und Restaurants. Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire hat Betreiber daher die Streichung finanzieller Mittel angedroht, sollten diese sich nicht an die Regeln halten. Ein Gastronom, der seinen Laden öffne, bekomme einen Monat lang kein Geld aus dem Solidaritätsfond, sagte Le Maire am Montag dem Sender RTL. Wenn er es wieder tue, gebe es überhaupt keine Unterstützung aus dem Fonds mehr. Es sei eine «extrem schwierige Situation» für die Gastronomie, aber das rechtfertige nichts.

Zuvor hatte es vereinzelt Aufrufe von Gastronomen gegeben, am Montag trotz Corona zum Mittagstisch Restaurants zu öffnen. «Zeigen wir unsere Solidarität mit unserer französischen Gastrokultur», heisst es in einer Facebook-Gruppe. «Wir tun es, um gehört und gesehen zu werden», sagte ein Gastronom aus Villeurbanne dem Sender BFM TV. «Unser Verband wird von verantwortungsbewussten Vertretern geführt. Daher werden wir nicht zum Öffnen aufrufen», erklärte hingegen der Hotel- und Gaststättenverband Umih Île de France.

Geschlossenes Restaurant am 25. Januar 2021 in Paris. 
Geschlossenes Restaurant am 25. Januar 2021 in Paris. 
Bild: Keystone

11.47 Uhr: Keine Virusmutation in Schulhaus in Näfels 

In einem Oberstufenschulhaus in Näfels im Glarnerland ist bei einer Ausbruchsuntersuchung keine mutierte Variante des Coronavirus entdeckt worden. Bei einer Person fiel der Test auf das Coronavirus positiv aus.

Die Ausbruchsuntersuchung war im Oberstufenschulhaus angeordnet worden aufgrund dreier positiver Testresultate. Zudem wurde im Umfeld einer infizierten Schülerin die britische Mutation des Coronavirus festgestellt.

Wie die Glarner Behörden am Montag mitteilten, ergab die Laboranalyse, dass sich lediglich eine weitere Person mit dem Virus angesteckt hatte. Getestet wurden insgesamt 181 Schülerinnen und Schüler, elf hatten den Test verweigert. Testen liessen sich auch alle 27 Lehrpersonen.

Corona-Massentest an einer Schweizer Schule. (Symbolbild)
Corona-Massentest an einer Schweizer Schule. (Symbolbild)
Bild: Keystone

11.39 Uhr: Weniger Asylgesuche wegen Pandemie

Im vergangenen Jahr sind 22,6 Prozent weniger Asylgesuche gestellt worden als 2019. Ursache dafür ist die Corona-Pandemie. Im Jahr 2020 ersuchten 11'041 Personen in der Schweiz um Asyl, 3228 weniger als im Vorjahr, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Montag mitteilte. Die rückläufigen Asylgesuche seien auf die Beschränkungen im internationalen Reiseverkehr aufgrund des Coronavirus zurückzuführen. Für 2021 rechnet das SEM mit etwa 15'000 neuen Asylgesuchen.

Das wichtigste Herkunftsland von Asylsuchenden in der Schweiz sei weiterhin Eritrea mit 1917 Gesuchen gewesen. Davon waren laut SEM 366 auf Familienzusammenführungen, 1173 auf Geburten und 167 auf Mehrfachgesuche zurückzuführen. Somit seien 211 neue Asylgesuche von Personen eritreischer Herkunft zu verzeichnen. Weitere wichtige Herkunftsländer waren Afghanistan (1438 Primär- und 243 Sekundärgesuche), die Türkei (730 Primär- und 471 Sekundärgesuche), Algerien (973 Primär- und 15 Sekundärgesuche) sowie Syrien (371 Primär- und 533 Sekundärgesuche).

11.05 Uhr: Pilot-Corona-Tests am Berufsbildungszentrum 

Am Thurgauer Bildungszentrum für Gesundheit und Soziales in Weinfelden werden alle 850 Lernenden freiwillig auf Covid-19 getestet. Mit dem Pilotprojekt will der Kanton auch erkrankte Personen ohne Symptome erfassen und die Verbreitung des Virus bremsen. Die Speicheltests werden ab dem 8. Februar im Schulalltag durchgeführt, wie der Fachstab Pandemie des Kantons Thurgau am Montag mitteilte. Auch die rund 50 Lehrpersonen sollen getestet werden. Das Pilotprojekt dauert drei bis vier Wochen.

Ziel sei es, den Schutz von Risikopersonen zu verbessern, hiess es. Durch die systematischen Tests sollen auch asymptomatisch Erkrankte entdeckt und in Isolation geschickt werden. So könne das Risiko einer Verbreitung des Virus in den Lehrbetrieben, etwa Altersheimen und Spitälern, verringert werden. Fachleute des Bundesamt für Gesundheit (BAG) begleiten die Testreihe in Weinfelden. Der Fachstab Pandemie erhofft sich davon vertiefte Erkenntnisse über die Verbreitung des Virus an den Schulen der Sekundarstufe 2. Flächendeckende Tests an den Thurgauer Schulen seien derzeit nicht geplant, schreibt der Kanton.

850 Lernende und 50 Lehrpersonen des Berufsbildungszentrums für Gesundheit und Soziales in Weinfelden TG sollen freiwillig mit Speicheltests auf Covid-19 getestet werden (Symbolbild).
850 Lernende und 50 Lehrpersonen des Berufsbildungszentrums für Gesundheit und Soziales in Weinfelden TG sollen freiwillig mit Speicheltests auf Covid-19 getestet werden (Symbolbild).
Bild: Keystone

10.29 Uhr: Homeoffice-Pflicht wird vielenorts umgesetzt

Die Homeoffice-Pflicht, die in der Schweiz wegen der zweiten Corona-Welle gilt, wird von vielen Unternehmen befolgt. So arbeiteten im Januar im Industriesektor 45 Prozent der Beschäftigten von zu Hause aus, im Dienstleistungssektor waren es fast zwei Drittel.

Dies ergab eine Umfrage bei rund 250 Unternehmen im Rahmen der monatlichen Konjunkturbefragung PMI, die von der Credit Suisse und dem Branchenverband Procure.ch Ende Januar durchgeführt und am Montag veröffentlicht wurde.

Gegenüber dem Vormonat Dezember ist der Homeoffice-Anteil somit deutlich gestiegen. Im Dezember hatte er im Industriesektor bei 33 Prozent und im Dienstleistungssektor bei 43 gelegen. Die Anteile liegen nun auch deutlich über den Werten der ersten Corona-Welle. Damals hatten im Industriebereich 37 Prozent der Beschäftigten von zu Hause aus gearbeitet, im Dienstleistungsbereich war es rund die Hälfte gewesen.

Eine Frau sitzt am 22. Januar 2021 in Aarau an ihrem Arbeitsplatz im Homeoffice.
Eine Frau sitzt am 22. Januar 2021 in Aarau an ihrem Arbeitsplatz im Homeoffice.
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10.15 Uhr: Biontech liefert EU bis zu 75 Millionen weitere Impfdosen

Die Europäische Union wird im zweiten Quartal dieses Jahres bis zu 75 Millionen weitere Impfdosen des Corona-Mittels von Biontech und Pfizer erhalten. Die Ankündigung machte der deutsche Konzern Biontech am Montag, kurz bevor in Deutschland Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen über die in den deutschen Medien als «Impfdebakel» beschriebene Lage beraten wollte.

Im Landesvergleich Deutschland – Grossbritannien hat das Vereinigte Königreich mit Stand vom Samstag sechsmal so viele Impfungen verabreicht wie die Bundesrepublik am Freitag. Hier haben 2,2, Prozent der Bevölkerung mindestens eine Dosis gespritzt bekommen, in Grossbritannien sind es 13,2 Prozent.

Indes beharrte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, früher Verteidigungsministerin in Deutschland, Brüssel habe gute Fortschritte erzielt. Zwar gebe es derzeit eine schwierige Phase, sagte sie im ZDF, doch im zweiten Quartal werde mehr Impfstoff verfügbar sein.

Medizinsches Personal entnimmt einem Spezialkühlschrank in einem Spital im belgischen Löwen Impfstoff von Biontech-Pfizer. (Archiv)
Medizinsches Personal entnimmt einem Spezialkühlschrank in einem Spital im belgischen Löwen Impfstoff von Biontech-Pfizer. (Archiv)
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9.44 Uhr: Nur ein Kind mit Mutation in Seewen angesteckt

Nachdem am vergangenen Dienstag eine ganze Klasse sowie drei Lehrpersonen in Seewen in Quarantäne geschickt worden waren, weil die Mutter eines Schülers der 1./2. Klasse positiv auf die britische Mutation von Covid-19 getestet wurde, geben die Behörden nun Entwarnung: Von den insgesamt 22 Personen ist einzig das Kind der erkrankten Mutter positiv getestet worden.

Dank des effizienten Zusammenspiels zwischen dem kantonsärztlichen Dienst, den Schulverantwortlichen vor Ort und dem Bildungsdepartement konnte somit eine Weiterverbreitung des Virus erfolgreich verhindert werden, teilte die Staatskanzlei am Montag mit. Die angeordnete Quarantäne für die ganze Klasse läuft noch bis und mit kommenden Freitag. Bis da erhalten die Kinder Fernunterricht.

Massentest in einer Schulklasse in Seewen: Einzig das Kind des erkrankten Elternteils wurde positiv getestet.
Massentest in einer Schulklasse in Seewen: Einzig das Kind des erkrankten Elternteils wurde positiv getestet.
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9.42 Uhr: Stimmung in Schweizer Industrie unbeeindruckt

Die Stimmung in der Schweizer Industrie hat sich zum Jahresbeginn trotz der aktuellen Corona-Welle nicht verschlechtert. Deutlich pessimistischer sind die Unternehmen im Dienstleistungssektor.

Der Einkaufsmanager-Index (PMI) für die Schweizer Industrie stieg im Januar saisonbereinigt gar auf 59,4 von 57,3 Punkten im Vormonat, wie die Credit Suisse, die den Index zusammen mit dem Branchenverband Procure.ch berechnet, am Montag mitteilte.

Der Index misst, wie optimistisch die Einkaufsmanager auf die zukünftige Wirtschaftsentwicklung blicken. Werte von über 50 Punkten deuten auf Wachstum hin. Auf dem Höhepunkt der Corona-Krise im letzten Frühling war der Index auf 41,2 Punkte abgesackt.

Anders ist die Situation im Dienstleistungssektor. Der entsprechende PMI sank leicht auf 49,1 von 49,5 Punkten im Vormonat und lag damit weiterhin unterhalb der Wachstumsschwelle. Der Trend scheine sich somit zu bestätigen, wonach der Dienstleistungssektor stärker unter der zweiten Welle leide als die Industrie, so die CS-Ökonomen.

9.35 Uhr: 5608 Neuinfektionen in Deutschland

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 5608 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Ausserdem wurden 175 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie aus Zahlen des RKI von Montag hervorgeht.

Der Höchststand von 1244 neuen gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33'777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten. Die erfassten Fallzahlen sind an Montagen in der Regel geringer, unter anderem, weil am Wochenende weniger getestet wird.

Der schleppende Start der Impfkampagne in Deutschland hat Kritik ausgelöst. Unsichere Liefertermine für den knappen Impfstoff, dauerbesetzte Termin-Hotlines und leerstehende Impfzentren sorgen für Ärger. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel will an diesem Montag bei einem «Impfgipfel» per Videokonferenz die Wogen glätten und mit den 16 deutschen Ländern sowie Pharmafirmen die Möglichkeiten für mehr Tempo ausloten.

8.58 Uhr: Schuldenerlass für Schifffahrtsgesellschaft 

Die Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV) soll wegen der Corona-Krise ein Darlehen teilweise nicht an die öffentliche Hand zurückzahlen müssen. Der Schwyzer Regierungsrat beantragt dem Kantonsrat dem Verzicht in der Höhe von 505'800 Franken zuzustimmen.

Wie der Schwyzer Regierungsrat am Montag mitteilte, haben der Bund und die Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Obwalden und Nidwalden 1989 und 1991 der SGV ein Darlehen von total 11,888 Millionen Franken gewährt. Der Anteil des Kantons Schwyz beläuft sich auf 1,0 Millionen Franken.

Die SGV habe nun beantragt, vom Darlehen 6,0 Millionen Franken nicht zurückzahlen zu müssen, teilte der Schwyzer Regierungsrat mit. Begründet worden sei dies damit, dass eine Überschuldung verhindert werden müsse. Die SGV, die 2020 einen Frequenzeinbruch von 55 Prozent erlitten habe, rechne mit einem Verlust von rund 8,0 Millionen Franken.

Er sei bereit, wegen der hohen Bedeutung der SGV für den Tourismus auf den Schwyzer Anteil zu verzichten, teilte der Regierungsrat mit. Das von der SGV beantragte Vorgehen finde auch beim Bund und den vier anderen Kantonen Zustimmung. Es sei eine solidarische Lösung, um die Zukunft der SGV zu sichern.

Das Dampfschiff «Uri» unterwegs von Luzern nach Brunnen SZ: Die Schifffahrtsgesellschaft beantragt bei Bund und Kantonen den Erlass einer Schuld in der Höhe von 6 Millionen Franken. (Archiv)
Das Dampfschiff «Uri» unterwegs von Luzern nach Brunnen SZ: Die Schifffahrtsgesellschaft beantragt bei Bund und Kantonen den Erlass einer Schuld in der Höhe von 6 Millionen Franken. (Archiv)
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8.31 Uhr: Ryanair rechnet mit fast einer Milliarde Euro Verlust

Europas grösster Billigflieger Ryanair erwartet wegen des Einbruchs des Reiseverkehrs während der Corona-Pandemie im laufenden Geschäftsjahr 2020/21 einen Verlust von fast einer Milliarde Euro. Zwar lasse sich die Entwicklung angesichts der Änderungen von Reisebeschränkungen schwer vorhersagen, doch prognostiziere man angesichts der Impfkampagnen für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr «verhalten optimistisch» ein Minus von 850 bis 950 Millionen Euro, teilte das Unternehmen am Montag in Dublin mit. Erst Anfang Januar hatte Ryanair wegen der Verschärfung von Lockdowns seine ohnehin schon dürren Geschäftspläne für den Winter noch weiter zusammengestrichen.

Ryanair rechnet seither für das Geschäftsjahr 2020/2021 nur noch mit 26 bis 30 Millionen Fluggästen, wobei laut der Mitteilung vom Montag eine Zahl eher am unteren Ende wahrscheinlicher sei. In den drei Monaten bis Dezember hatte das Unternehmen insgesamt nur noch 8,1 Millionen Fluggäste und damit 78 Prozent weniger als vor einem Jahr. Unter dem Strich fiel ein Verlust von knapp 321 Millionen Euro an. Im Vorjahreszeitraum hatte Europas grösster Billigflieger noch fast 88 Millionen Euro verdient.

Europas grösster Billigflieger Ryanair rechnet wegen Corona mit einem Verlust von fast einer Milliarde Euro. (Archiv)
Europas grösster Billigflieger Ryanair rechnet wegen Corona mit einem Verlust von fast einer Milliarde Euro. (Archiv)
Bild: Keystone

7.50 Uhr: Dramatische Zustände in Peru

Die zweite Corona-Welle trifft Peru mit voller Wucht. Das Gesundheitssystem ist völlig überlastet. In der Hauptstadt Lima warten Menschen teils mehrere Tage, um Sauerstoffflaschen aufzufüllen, mit denen sie ihre an Covid-19 erkrankten Angehörigen versorgen können.

7.12 Uhr: Israel verlängert Lockdown

Der seit mehr als drei Wochen geltende Corona-Lockdown in Israel wird zunächst bis Freitag verlängert. Dies beschloss die Regierung in der Nacht zum Montag nach stundenlangen Debatten. Die Massnahme soll bis Freitagfrüh um 07:00 Uhr Ortszeit (06:00 Uhr MEZ) gelten. Am Mittwoch will die Regierung jedoch erneut darüber beraten, ob eine weitere Verlängerung notwendig ist.

Die Menschen dürfen sich laut Corona-Vorschriften nur in Ausnahmefällen mehr als 1000 Meter von ihren Wohnorten entfernen. Der internationale Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv solle bis Sonntag um Mitternacht (Ortszeit) für den Flugverkehr geschlossen bleiben, hiess es in einer Mitteilung des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Es gibt nur wenige humanitäre Ausnahmefälle. Rückkehrer aus allen Ländern müssen sich von Dienstag an wieder zur Quarantäne in sogenannte Corona-Hotels begeben.

Das israelische Parlament hatte am Sonntag eine Erhöhung von Bussgeldern für Corona-Verstösse gebilligt. Die Strafe für die verbotene Öffnung von Erziehungseinrichten, Geschäften oder Festhallen soll auf umgerechnet 2700 Franken erhöht werden. Verteidigungsminister Benny Gantz hatte die Erhöhung der Bussgelder als Bedingung für seine Zustimmung zu einer Verlängerung des Lockdowns genannt.

Ein Polizist in Tel Aviv, Israel, befragt Ende Januar Männer, die sich während des Lockdowns am Strand aufhalten. (Archiv)
Ein Polizist in Tel Aviv, Israel, befragt Ende Januar Männer, die sich während des Lockdowns am Strand aufhalten. (Archiv)
Bild: Keystone

6.15 Uhr: Bussen für Verstösse gegen Corona-Regeln

Zuwiderhandlungen gegen einige Bestimmungen zum Schutz vor dem Coronavirus können ab dem heutigen Montag mit Ordnungsbussen geahndet werden. Je nach Delikt werden dabei zwischen 50 und 200 Franken fällig. So hatte es der Bundesrat am Mittwoch entschieden.

Mit einer Ordnungsbusse kann zum Beispiel gebüsst werden, wer im Zug oder im Bus, in Bahnhöfen und an Haltestellen sowie in öffentlich zugänglichen Einrichtungen die vorgeschriebene Schutzmaske nicht trägt. Einen Bussenzettel kann die Polizei aber auch ausstellen, falls jemand an unzulässigen Anlässen teilnimmt oder einen verbotenen privaten Anlass durchführt.

Die unmittelbare und rasche Bestrafung mit einer Ordnungsbusse solle die Einhaltung der Coronavirus-Massnahmen in der Gesellschaft fördern und die Strafverfolgungsbehörden entlasten, hatte der Bundesrat am Mittwoch zum Entscheid geschrieben. Verzeigungen und Bussen nach Verstössen gegen Coronavirus-Schutzbestimmungen waren aber bereits bisher möglich gewesen.

Wer ab heute an Orten wie Bahnhöfen oder im Zug keine Schutzmaske trägt, kann gebüsst werden.
Wer ab heute an Orten wie Bahnhöfen oder im Zug keine Schutzmaske trägt, kann gebüsst werden.
Bild: Keystone/Ti-Press/Samuel Golay 

5.39 Uhr: Zahl der neuen Intensiv-Fälle in Italien unter 100

Zum ersten Mal seit Wochen ist in Italien die Zahl der täglich auf Intensivstationen aufgenommenen Covid-19-Patienten unter die Marke von 100 gerutscht. Mit Stand Sonntag wurden auf italienischen Intensivstationen 2215 Corona-Patienten behandelt, wie aus Zahlen hervorgeht, die das Gesundheitsministerium veröffentlichte. Diese Zahl liegt zwar deutlich unter den landesweit durchschnittlich 4000 Intensivpatienten im November, dennoch ringt Italien seit dem Herbst mit einem erneuten Aufwärtstrend bei den Corona-Zahlen. Die nach offiziellen Daten 88'516 Todesfälle im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie in dem 60-Millionen-Einwohner Land werden in Europa nur in Grossbritannien übertroffen.

5.09 Uhr: Deutsche Notaufnahmen mit weniger Notfällen

Die Notaufnahmen in Deutschland beobachten im derzeitigen Corona-Lockdown ein Drittel weniger Notfall-Patienten im Vergleich zu den Vorjahren. Eine Theorie sei, dass die Menschen Angst vor einer Ansteckung mit Covid-19 haben und daher die Notaufnahmen der Spitäler nicht in Anspruch nähmen. Dies sagte der Notfallmediziner Felix Walcher von der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) der Zeitung «Augsburger Allgemeinen» vom Montag. «Gemäss dieser Theorie kommen die Patienten erst später, aber auch kränker in die Notaufnahmen», so Walcher weiter.

Eine andere Annahme sei, dass die Bevölkerung derzeit weniger aktiv ist, und es deshalb sowohl weniger Unfälle gibt, aber auch andere akute Fälle, die möglicherweise durch besonderen Stress ausgelöst würden. Er betonte allerdings, dass dies nur Mutmassungen seien. Das Phänomen der stark sinkenden Zahlen in den Notaufnahmen gebe es weltweit, erklärte der Mediziner zudem.

5 Uhr: Impfgegner erzwingen Stillstand in US-Impfzentrum

Berichten der «Los Angeles Times» zufolge haben Impfgegner und rechtsextreme Demonstranten einen vorübergehenden Stillstand in einem der grössten Impfzentren des Landes verursacht. Aus Sicherheitsgründen schlossen Einsatzkräfte der Feuerwehr am Samstag (Ortszeit) den Eingang zum Impfzentrum im Stadion des Baseballteams Los Angeles Dodgers, nachdem die Demonstranten dort Hunderte Wartende, die teils seit Stunden ausgeharrt hatten, am Eintreten hinderten und den Eingangsbereich zustellten.

Die Anti-Impf-Aktivisten und Vertreter rechtsextremer Gruppen hielten teils Schilder hoch, auf denen Impfstoffe gegen die Krankheit Covid-19 verunglimpft wurden. Die in der Schlange vor dem Stadion Wartenden wurden aufgerufen, sich nicht impfen zu lassen.

3.16 Uhr: Österreich ebnet Weg für Astrazeneca-Vakzin

Das Nationale Impfgremium hat am Sonntagabend einstimmig den Weg zur Verimpfung der Coronavirus-Vakzine von Astrazeneca in Österreich freigemacht. Allerdings mit einer Einschränkung. Für Über-65-Jährige gab es keine Empfehlung, weil es in dieser Altersgruppe noch kein ausreichendes Datenmaterial zur Wirksamkeit gibt. Allerdings kann der Coronavirus-Impfstoff auch Älteren gegeben werden, denn laut den Experten ist er sicher.

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz und der österreichische Gesundheitsminister Rudolf Anschober begrüssten in einer Stellungnahme umgehend die Empfehlung des Gremiums: «Mit der Zulassung durch die EMA und der Entscheidung des Nationalen Impfgremiums haben wir nun klare Vorgaben für den Impfstoff von Astrazeneca in der Hand und können sehr rasch – möglichst ab dem 7. Februar – mit dem dritten zugelassenen Impfstoff in Österreich starten», hiess es.

Am Montag wird die Entscheidung des Nationalen Impfgremiums in Österreich mit den Landeshauptleuten diskutiert und der österreichische Coronavirus-Impfplan an die neuen Rahmenbedingungen abgestimmt. Dieser soll noch in der ersten Wochenhälfte beschlossen und veröffentlicht werden, hiess es weiter.

Seniorenbund-Chefin Ingrid Korosec bezeichnete die vorläufige Zulassung des Astrazeneca-Impfstoffes nur für Menschen bis 65 Jahren als «den richtigen Weg», über den sie sehr froh sei. «Diese vernünftige und vorsichtige Entscheidung ist wichtig für den Schutz der älteren Menschen. Wir dürfen aber keine Zeit beim Impfen verlieren. Wir haben Impfstoffe, deren Wirksamkeit für Menschen über 65 ausreichend geprüft sind. Daher müssen auch diese jetzt für ältere Menschen eingesetzt werden!»

1.57 Uhr: Impfstoff in USA über 31 Millionen Mal verabreicht

In den USA sind nach Behördenangaben bereits mehr als 31,1 Millionen Coronavirus-Impfdosen verabreicht worden. Darunter seien auch zahlreiche Zweitimpfungen, teilte die US-Seuchenbehörde CDC am Sonntag (Ortszeit) mit. Bis Samstag waren es rund 29,6 Millionen verabreichte Coronavirus-Dosen gewesen.

0.50 Uhr: EU beim Impfen «gut vorangekommen»

Trotz der Lieferengpässe bei den von der EU bestellten Corona-Impfstoffen sieht Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den Staatenverbund auf dem richtigen Weg. Inzwischen seien zwölf Millionen Menschen in der Europäischen Union geimpft worden, das sei eine «stattliche Zahl» im Verhältnis zu den rund 370 Millionen erwachsenen EU-Bürgern. Man sei «gut vorangekommen», bilanzierte die CDU-Politikerin am Sonntag im ZDF-«heute journal».

Zwar gebe es nun «noch mal eine schwierige Phase» im Februar und März. Aber im zweiten Quartal seien dann deutlich mehr Impfdosen zu erwarten, weil es Startschwierigkeiten überwunden und weitere Impfstoffe zugelassen werden. Ziel der EU sei es, dass bis zum Ende des Sommers 70 Prozent der Erwachsenen in der EU geimpft seien. «Wenn wir das geschafft haben, ist das eine gewaltige Leistung.»

Die Impfungen in Deutschland und der EU hatten kurz vor dem Jahreswechsel begonnen. Begleitet waren die ersten Wochen von Lieferschwierigkeiten einzelner Hersteller, Problemen bei der Terminvergabe und viel Unmut über fehlenden Impfstoff. Neben den Vakzinen von Biontech/Pfizer und Moderna hatte die EU am Freitag auch jenes von Astrazeneca zugelassen.

0.20 Uhr: Astrazeneca liefert der EU nun doch mehr Impfstoff

Der britisch-schwedische Hersteller Astrazeneca will nach EU-Angaben im ersten Quartal nun doch mehr Impfstoff an die Europäische Union liefern als angekündigt. Es kämen neun Millionen Dosen hinzu, also insgesamt 40 Millionen Dosen, teilte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Sonntagabend auf Twitter mit. Das ist die Hälfte der ursprünglich anvisierten Menge von 80 Millionen Dosen. Laut von der Leyen will Astrazeneca auch eine Woche früher mit der Lieferung beginnen als geplant. Die Firma wolle zudem ihre Produktionskapazität in Europa ausbauen. Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides sprach von einer guten Nachricht und einem guten Schritt nach vorn.

Astrazeneca hatte vor gut einer Woche überraschend mitgeteilt, im ersten Quartal statt 80 Millionen nur 31 Millionen Dosen Impfstoff an die EU-Staaten zu liefern. Die EU reagierte empört und setzte die Firma unter Druck, die Lieferkürzung zurückzunehmen. Das soll laut Von der Leyen nun zumindest zum Teil geschehen. Der Impfstoff ist seit Freitag in der EU für Erwachsene ohne Altersbegrenzung zugelassen. In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission das Mittel aber nur für Erwachsene unter 65 Jahren.

Leyen besprach sich am Sonntag in einer Videoschalte mit den Chefs von sieben Impfstoff-Herstellern, mit denen die EU Lieferverträge hat. Danach erklärte sie, es sei wichtig, die zurzeit begrenzten Produktionskapazitäten auszubauen. Sie kündigte an, im Kampf gegen künftig drohende Pandemien eine neue Behörde namens HERA gründen zu wollen, die gemeinsam mit dem Privatsektor neue Gefahren früh erkennen und passende Antworten geben soll.



0.12 Uhr: «Captain Tom» an Covid-19 erkrankt

Der 100 Jahre alte britische Rekordspendensammler Tom Moore (Captain Tom) ist nach einer Corona-Infektion ins Spital gebracht worden. Das teilte seine Tochter am Sonntagabend per Twitter mit. Ihr Vater leide bereits seit Wochen an einer Lungenentzündung. «Er war bis heute zu Hause, brauchte aber zusätzliche Hilfe beim Atmen», schrieb sie. Er sei jedoch nicht auf der Intensivstation.

Der Veteran aus dem Zweiten Weltkrieg hatte im vergangenen Jahr mit einem Spendenlauf knapp 32,8 Millionen britische Pfund für den Nationalen Gesundheitsdienst NHS in der Corona-Pandemie gesammelt. Er war dafür 100 Runden mit seinem Rollator durch seinen Hinterhof marschiert und schaffte damit sogar einen Guinness-Weltrekord. Innerhalb kürzester Zeit wurde er zum nationalen Symbol für Solidarität und Optimismus.

0 Uhr: Republikaner schlagen alternatives Hilfspaket vor 

Im Streit um das von US-Präsident Joe Biden angestrebte neue Konjunkturpaket in der Corona-Krise haben zehn republikanische Senatoren einen Alternativvorschlag unterbreitet. In einem am Sonntag veröffentlichten Schreiben der Senatoren an Biden hiess es, sie seien bereit zur Zusammenarbeit und hätten ihren Plan «im Geiste von Überparteilichkeit und Einigkeit» entworfen. Darin enthalten seien auch die von Biden vorgeschlagenen Mittel in Höhe von 160 Milliarden Dollar, die unter anderem für die Entwicklung und die Verteilung von Covid-19-Impfstoff eingesetzt werden sollen. Der Plan dürfte im Gesamtumfang allerdings weit unter Bidens Vorhaben liegen.

Bidens Konjunkturpaket sieht ein Volumen von rund 1,9 Billionen US-Dollar (knapp 1,6 Billionen Euro) vor. Im Brief der Senatoren ist keine Gesamtsumme angegeben. Der Sender CNN berichtete aber, der Umfang dürfte nach Schätzungen zwischen 500 und 600 Milliarden US-Dollar liegen. Senator Rob Portman – der zu den Unterzeichnern gehört – sagte CNN am Sonntag lediglich, die Kosten lägen bei «weniger als 1,9 Billionen» US-Dollar. Der Direktor des Wirtschaftsrates des Weissen Hauses, Brian Deese, sagte dem Sender, man werde den Vorschlag der Senatoren prüfen.

Das Weisse Haus teilte am Sonntag mit, Biden rufe den Kongress dazu auf, seinen «Amerikanischen Rettungsplan» sofort zu verabschieden. Um seine Pläne durchzusetzen, ist Biden auf den Kongress angewiesen. Das von ihm vorgeschlagene Paket entspräche fast zehn Prozent der US-Wirtschaftsleistung (BIP). In ihrem Schreiben verweisen die zehn republikanischen Senatoren darauf, dass aus früheren Hilfspaketen noch Milliarden Dollar nicht ausgegeben worden seien. Der Kongress hatte zuletzt erst Ende Dezember ein Hilfspaket in Höhe von rund 900 Milliarden Dollar verabschiedet. Unmittelbar nach der Zuspitzung der Corona-Pandemie in den USA hatte der Kongress im vergangenen Frühjahr bereits Konjunkturpakete in Höhe von fast drei Billionen Dollar beschlossen.

23 Uhr: Erneut Proteste in Niederlanden

Eine Woche nach schweren Ausschreitungen haben in den Niederlanden erneut Hunderte Menschen gegen Corona-Schutzvorschriften der Regierung protestiert, allerdings insgesamt deutlich weniger aggressiv. In Amsterdam löste die Polizei am Sonntag eine verbotene Kundgebung mit rund 600 Teilnehmern – zumeist junge Männer – auf dem zentralen Platz vor dem Reichsmuseum auf, berichtete der Sender NOS. Zuvor seien Sicherheitskräfte mit Gegenständen beworfen worden.

Die Polizei rückte in einer geschlossenen Linie aus zahlreichen Beamten sowie Pferden, Hunden und Einsatzwagen gegen die Versammelten vor und verdrängte die Protestierenden von dem offenen Gelände. Der Aufenthalt auf dem Museumsplatz war von der Stadtverwaltung unter Hinweis auf die Gefahr erneuter Gewaltausbrüche untersagt worden. Mehr als 30 Menschen wurden zeitweilig in Gewahrsam genommen. Zudem nahm die Polizei nach eigenen Angaben in mehreren Orten Menschen fest, die in sozialen Netzwerken zu Krawallen aufgerufen haben sollen. Ihnen werde Unruhestiftung vorgeworfen.



Insgesamt verliefen die Protestaktionen jedoch weit friedlicher als am vergangenen Wochenende. In Apeldoorn, wo sich etwa 400 Menschen versammelten, verlief die Kundgebung friedlich, ähnlich in Eindhoven. Eine Woche zuvor waren in mehr als zehn niederländischen Städten Proteste gegen die Corona-Massnahmen, vor allem gegen die abendliche Ausgangssperre, in Angriffe auf Polizisten, Zerstörungen und Plünderungen ausgeartet. Die Behörden sprachen von den schlimmsten Krawallen in 40 Jahren.

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