Folgen des Extremwetters AKW Mühleberg muss Leistung wegen Hitze drosseln

SDA

27.7.2018 - 11:57

Wegen der warmen Aare muss das AKW Mühleberg seine Leistung zeitweise um rund 10 Prozent reduzieren. (Archivbild)
Wegen der warmen Aare muss das AKW Mühleberg seine Leistung zeitweise um rund 10 Prozent reduzieren. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA BELLA

Das Atomkraftwerk Mühleberg im Kanton Bern hat seine Leistung wegen der Hitze um rund 10 Prozent zurückfahren müssen. Grund dafür sind die hohen Temperaturen der Aare, deren Wasser zur Kühlung des AKW-Reaktors genutzt wird.

Ist das Aarewasser im Tagesmittel über 20,5 Grad warm, muss die Leistung zwingend gedrosselt werden, wie die Betreibergesellschaft BKW am Freitag mitteilte. Über die Drosselung hatte zuerst 20Minuten.ch berichtet. Die Leistungsreduktion wird in der Konzession geregelt, die für die Nutzung des Aarewassers nötig ist.

Die Drosselung sei im Sommer nichts Aussergewöhnliches, sagte BKW-Mediensprecher Tobias Habegger. "Bereits Anfang Juli haben wir die Reaktorleistung aufgrund der Kühlwasserkonzession ein erstes Mal reduziert. In der Zwischenzeit konnte der Reaktor auch wieder über längere Phasen mit 100 Prozent Leistung betrieben werden." Bei Bedarf werde die Leistung mehrmals täglich angepasst.

Auf die Stromversorgung im BKW-Gebiet hat die Drosselung keine Auswirkung. Die BKW produziere mehr Strom als die Kunden verbrauchten, sagte Habegger.

Feuerverbot nun auch im Kanton Zürich

Weitere drei Kantone - unter ihnen Zürich - haben am Freitag aufgrund der Waldbrandgefahr ein Feuerverbot ausgesprochen, so dass praktisch in der ganzen Deutschschweiz im Wald nicht mehr gefeuert werden darf. In Zürich gilt das Verbot ausdrücklich auch für Höhenfeuer, wie sie am 1. August gerne angezündet werden, sowie für bestehende Feuerstellen auf Picknickplätzen.

Für kontrollierte Grillfeuer im Garten oder auf der Terrasse gilt das Feuerverbot hingegen nicht, teilte der Kanton am Freitag mit. Das Abbrennen von Feuerwerk am 1. August ist gemäss Mitteilung erlaubt. Die Behörden rufen aber zu sorgfältigem Umgang auf. Besonders zu beachten sei, dass ein Sicherheitsabstand von 200 Metern zu Wäldern eingehalten werde.

Das Verbot werde erst nach ergiebigen, flächendeckenden Niederschlägen wieder aufgehoben. Die Gemeinden könnten zudem auf ihrem Gebiet jederzeit noch schärfere Verbote anordnen. Mehrere Gemeinden taten dies auch schon.

Feuerwerk teilweise verboten

Nebst Zürich verhängten am Freitag auch Appenzell Innerrhoden und Glarus ein Feuerverbot in Wäldern und Waldesnähe. In Glarus ist auf dem ganzen Kantonsgebiet auch das Abbrennen von Feuerwerk verboten - und das auch am 1. August.

Die Stadt Bern kündigte ihrerseits an, dass das traditionelle Grossfeuerwerk zum Nationalfeiertag wegen der Brandgefahr in diesem Jahr entfällt. Verzichten müssen die Bernerinnen und Berner in diesem Jahr auch auf ein Höhenfeuer auf dem Hausberg Gurten.

Am Donnerstag hatten sechs Kantone ein Feuerverbot in und bei Wäldern ausgesprochen. Sie gesellten sich zu einer grossen Anzahl Kantone, die den Schritt bereits früher getan hatten. Im Wallis, Tessin und in den Bündner Südtälern herrscht schon seit Tagen ein absolutes Feuerverbot im Freien.

Verkaufsverzicht bei Grossverteilern

Als Reaktion auf die Feuerverbote, die in verschiedenem Mass auch Feuerwerke betreffen, stellten Migros und Coop den Feuerwerksverkauf in den zahlreichen Filialen ein. Am Freitag traf auch Migros Aare, die grösste der zehn Migros-Genossenschaften, einen entsprechenden Entscheid. Erst bei einem "offiziellen Feuerwerksverbot" in der Zentralschweiz will dagegen Migros Luzern auf den Verkauf verzichten.

Bilder aus der Schweiz
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