Alba Festival abgesagt Veranstalter prüft rechtliche Schritte

lpe

2.9.2021

Das Albafestival darf nicht stattfinden. Der Zürcher Regierungsrat hat die nötige Bewilligung entzogen. (Symbolbild)
Das Albafestival darf nicht stattfinden. Der Zürcher Regierungsrat hat die nötige Bewilligung entzogen. (Symbolbild)
Keystone/Nick Soland

Das Alba Festival findet nicht statt – das hat der Zürcher Regierungsrat entschieden. Er begründet den Entscheid explizit mit dem Zielpublikum: Dieses müsse besonders geschützt werden.

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Der Countdown auf der Website des Alba Festivals, dem grössten Festival der albanischen und kosovarischen Musikszene Europas, läuft immer noch. In weniger als zwei Tagen hätte das Festival, dass sich auch den interkulturellen Austausch auf die Fahne geschrieben hat, starten sollen. Doch der Vorfreude-Barometer ist ein Tag, 22 Stunden und rund 40 Minuten vor Festivalbeginn jäh zum Stehen gekommen. 

Zu diesem Zeitpunkt informierte der Zürcher Regierungsrat, dass er die Bewilligung für das Festival zurückgerufen habe. Er wolle eine zusätzliche Belastung der Spitäler durch die Notfallpatienten, die es erfahrungsgemäss an grossen Festivals zu versorgen gelte, verhindern.

Mit der gleichen Begründung hatte der Kanton Thurgau letzte Woche das «Frauenfeldli», die Mini-Version des Openair Frauenfeld abgesagt. Dieses hätte Mitte September stattfinden sollen.

Der Regierungsrat lässt es jedoch nicht bei diesem Argument bleiben. Er führt in seiner Stellungnahme weiter aus, dass das Alba-Festival sich primär an «eine stark betroffene Community» richte. Erkenntnisse hätten gezeigt, dass Ferienrückkehrer aus dem Balkan sich überdurchschnittlich oft mit Corona infiziert hätten und so auch überdurchschnittlich viele Patient*innen auf der Intensivstation einen Bezug zum Balkan hätten. 

Regierungsrat will seine Fürsorgepflicht erfüllen

Der Regierungsrat empfinde es als seine Fürsorgepflicht, die Bevölkerungsgruppe spezifisch zu schützen. Deren Impfquote sei zu tief, um eine solche Grossveranstaltung zu verantworten.

Die Veranstalter reagieren überrascht und auf den Entschluss des Regierungsrates. Der Entscheid werde juristisch überprüft, schreiben sie am frühen Abend auf der Website des Festivals. Sie würden zeitnah kommunizieren.