Übersicht Kantone beschleunigen Impfkampagnen — Corona-Variante laut Taskforce «sehr problematisch»

Agenturen/toko

20.12.2020

Die Messe Luzern auf der Allmend wird zur Impf-Homebase des Kantons Luzern.
Die Messe Luzern auf der Allmend wird zur Impf-Homebase des Kantons Luzern.
KEYSTONE/URS FLUEELER (Archivbild)

Nach der raschen Impfstoffzulassung wappnen sich die Kantone für eine nie dagewesene Impfkampagne. Derweil wächst die Sorge über die Auswirkungen einer mutierten Variante des Coronavirus. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Die Freude über die überraschend schnelle Zulassung des Impfstoffes von Pfizer/Biontech am Samstag durch das Heilmittelinstitut Swissmedic wich rasch einer gewissen Sorge. Die für die Impfkampagnen zuständigen Kantone wurden durch die frohe Botschaft nämlich ziemlich überrumpelt.

Der Kanton Luzern will trotzdem bereits am 23. Dezember mit dem Impfen beginnen. Ebenfalls noch vor Ende des Jahres loslegen wollen die Kantone Freiburg, Wallis und Basel-Stadt. In vielen anderen Kantonen dürfte es in der Woche ab dem 4. Januar so weit sein. Der Kanton Bern hält trotz rascher Zulassung des Impfstoffes am Starttermin vom 11. Januar fest.



Zuerst sollen die rund zwei Millionen vulnerablen Personen geimpft werden. 

In einer repräsentativen Umfrage haben allerdings nur 35 Prozent der 1000 Befragten angegeben, sie wollten sich so schnell wie möglich gegen das Coronavirus impfen lassen. 57 Prozent sagten dagegen, sie würden sich nicht oder eher nicht impfen lassen.

Landeverbote wegen Virus-Mutation

Besorgnis erregten über das Wochenende mutierte Formen des Coronavirus, die in Grossbritannien und Südafrika entdeckt wurden. Die Weltgesundheitsorganisation WHO rief Europa zur Vorsicht auf wegen der neuen Virusvariante.

Italien, Österreich und die Niederlande reagierten umgehend und wollen Landeverbote für Flüge aus Grossbritannien erteilen. Belgien will auch die Zugverbindungen mit den Britischen Inseln aussetzen. Zuletzt hat auch Deutschland entsprechende Pläne bestätigt.

Die wissenschaftliche Taskforce des Bundes schätzt die neue Variante des Coronavirus grundsätzlich als «sehr problematisch» ein. Die Mutation habe in der Schweiz noch nicht nachgewiesen werden können. Es sei jedoch zu erwarten, «dass die Variante schon in kleiner Zahl hier ist».

Das mutierte Virus beunruhigt auch im Walliser Wintersportort Verbier. Dort fürchtet man um die britische Klientel, die gut ein Fünftel der Gäste ausmacht. Bislang mussten Briten, die aus der Schweiz zurückreisten, in ihrer Heimat nicht in Quarantäne. Am Montag will Tourismus-Direktor Simon Wiget die Situation mit seinem Team besprechen.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze: 

  • Die Taskforce des Bundes schätzt die neue Coronavirus-Variante als «sehr problematisch» ein.
  • Die WHO hat ihre europäischen Mitgliedsstaaten angesichts einer neuen Variante des Coronavirus in Grossbritannien zu einer Verschärfung ihrer Massnahmen aufgerufen.
  • Wie eine Umfrage ergab, wollen sich nur 35 Prozent der Deutsch- und Westschweizer schnellstmöglich impfen lassen.
  • Laut dem britischen Gesundheitsminister Matt Hancock ist die neue Coronavirus-Variante «ausser Kontrolle».
  • Der Kanton Luzern impft bereits am nächsten Mittwoch erste Personen gegen das Coronavirus  und richtet insgesamt vier Impfzentren ein.
  • Zahlreiche Länder schränken den Reiseverkehr mit Grossbritannien wegen der neuen Corona-Variante ein.
  • Wie ein Bundesratssprecher bestätigte, werden sich alle Bundesräte gegen Covid-19 impfen lassen.

17.48 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Sonntag

17.43 Uhr: Mutiertes Coronavirus für Taskforce «sehr problematisch»

Die wissenschaftliche Taskforce des Bundes schätzt die neue Variante des Coronavirus grundsätzlich als «sehr problematisch» ein. Die Mutation habe in der Schweiz noch nicht nachgewiesen werden können. Es sei jedoch zu erwarten, «dass die Variante schon in kleiner Zahl hier ist».

Diese Einschätzung formulierte die Taskforce auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Schweiz befinde sich in einer Risikozone mit einem Gesundheitssystem an der Kapazitätsgrenze. Dazu kämen saisonale Faktoren wie eine erhöhte Mobilität während der Festtage, der Wintersport sowie der vermehrte Aufenthalt in Innenräumen. Eine Virusvariante, die sich plausibel schnell ausbreite, sei für die Schweiz daher «sehr problematisch».

Die Variante des Coronavirus habe bisher im Rahmen der Sequenzierung nicht nachgewiesen werden können, so die Taskforce weiter. Das bedeute allerdings nicht, dass sich die Variante noch nicht in der Schweiz befinde. In der Schweiz würden pro Woche 100 bis 300 Proben sequenziert, also nur ein sehr kleiner Teil der Fälle.

Angesprochen auf allfällig nötige Massnahmen schreibt die Taskforce in ihrer Antwort, wenn sich eine Virus-Variante schnell ausbreite, müssten Kontakte noch weiter und schneller reduziert werden, um die Fallzahlen zu senken, Infektionsketten zu unterbrechen und so die Verbreitung zu verlangsamen.

Die Taskforce verfolgt die Variante nach eigenen Angaben schon seit einigen Tagen. Man stehe diesbezüglich in Kontakt mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG), der Weltgesundheitsorganisation WHO sowie britischen und südafrikanischen Virologen.

Die neue Virusvariante weise viele Mutationen im Spike Protein auf. Dieses helfe dem Virus, in die Zellen zu gelangen. Es gebe eine indirekte Evidenz, «dass sich die neue Virusvariante schneller ausbreitet».

17.20 Uhr: Volle Strände trotz hoher Corona-Zahlen in Rio de Janeiro

Auch wenn die Corona-Zahlen weiter steigen, bevölkern die Bewohner Rio de Janeiros die weltbekannten Strände der Stadt.  Tausende Menschen drängten sich etwa am Strand von Leblon, der mit bunten Sonnenschirmen und Besuchern dicht an dicht gefüllt war, wie auf Fotos vom Samstag zu sehen war. Die meisten Strandbesucher trugen keine Schutzmaske.

Brasilien ist eines der am meisten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder. In dem grössten Land Lateinamerikas sind inzwischen mehr als sieben Millionen Menschen infiziert. Der 210-Millionen-Einwohner-Staat steuert auf 200'000 Tote zu und meldet nahezu täglich weitere Höchstwerte.

Unter anderem verzeichneten die Stadt und der Bundesstaat Rio de Janeiro wieder steigende Corona-Zahlen, die Belegungsquote der öffentlichen und privaten Intensivbetten für Covid-19-Patienten nahm zu. Dennoch wollten Gouverneur Cláudio Castro und Bürgermeister Marcelo Crivella kaum einen Schritt zurück zu einschränkenden Massnahmen machen. So wurden zwar der Karneval im Sambodrom verschoben und die offizielle Silvesterparty am Strand von Copacabana abgesagt, aber Kioske und Hotels bieten etwa weiter Feiern zum Jahreswechsel an.

17.09 Uhr: Auch Deutschland will Reiseverkehr mit Grossbritannien einschränken

Wegen der neuen Variante des Coronavirus will die deutsche Bundesregierung die Reisemöglichkeiten mit Grossbritannien und Südafrika einschränken. Eine entsprechende Regelung werde zur Zeit erarbeitet, teilte ein Regierungssprecher mit. Zunächst berichtete die «Bild»-Zeitung über solche Pläne.

Nun will auch Deutschland den Reiseverkehr mit Grossbritannien einschränken.
Nun will auch Deutschland den Reiseverkehr mit Grossbritannien einschränken.
Andreas Arnold/dpa

17.02 Uhr: Schottische Polizei verstärkt Kontrollen an Grenze zu England

Wegen der Ausbreitung einer neuen Variante des Coronavirus sowie Reiseverboten hat die schottische Polizei ihre Kontrollen verstärkt. «Heute habe ich die Verdoppelung unserer Präsenz in den schottischen Grenzgebieten genehmigt», sagte Polizeichef Iain Livingstone einer Mitteilung zufolge. «Gut sichtbare Patrouillen» sollten jeden abschrecken, der erwäge, gegen die Reisebeschränkungen zu verstossen.

Checkpoints oder andere Kontrollstellen werde es aber nicht geben, betonte Livingstone. Regierungschefin Nicola Sturgeon hat ein striktes Reiseverbot zwischen Schottland und den übrigen britischen Landesteilen verhängt.

16.33 Uhr: Verbier fürchtet um britische Touristen wegen neuer Virus-Mutation

Der Walliser Wintersportort Verbier fürchtet um seine britische Klientel, nachdem bekannt geworden ist, dass in und um London eine noch ansteckendere Coronavirus-Mutation aufgetaucht ist. Immerhin bilden die britischen Gäste nach jenen aus der Schweiz die zweitgrösste Gruppe.

«Diese neue Coronavirus-Mutation beunruhigt uns natürlich», sagte Tourismus-Direktor Simon Wiget gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die britischen Gäste machten rund 21 Prozent aus, bestätigte er eine Information von «Blick.ch». Sie kämen in der Regel eher nach Weihnachten.

Noch wisse man nicht genug über die neue Virus-Mutation in Grossbritannien, aber alle notwendigen gesundheitlichen Massnahmen würden in Verbier natürlich umgesetzt. Bislang mussten Briten, die aus der Schweiz zurückreisten, in ihrer Heimat nicht in Quarantäne. Am Montag will Wiget sich mit seinem Team treffen und die Situation besprechen.

16.01 Uhr: Macron, Merkel und EU-Spitze telefonieren wegen neuer Virus-Variante

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen und Charles Michel, Präsident des Europäischen Rates, haben in einem Telefonat die neue Corona-Lage in England erörtert. Nach Angaben aus Elysée-Kreisen habe im Mittelpunkt der Gespräche ein gemeinsames Vorgehen angesichts der dort aufgetretenen neuen Variante des Coronavirus gestanden. Macron hat noch für den Abend einen Verteidigungsrat einberufen.

15.35 Uhr: Österreich plant Landeverbot für britische Flieger

Auch Österreich will wegen der Coronavirus-Mutation in England ein Landeverbot für Flüge aus Grossbritannien verhängen. Details zu der Massnahme würden noch erarbeitet, teilte das Gesundheitsministerium  der östererreichischen Nachrichtenagentur APA mit. Die im Südosten Englands entdeckte Mutation des Coronavirus Sars-CoV-2 sei in Österreich bisher nicht nachgewiesen worden. Ausserdem müssen Einreisende aus Grossbritannien wie aus den meisten anderen Staaten laut der seit Samstag geltenden Einreiseverordnung für bis zu zehn Tage in Quarantäne.

15.22 Uhr:  WHO fordert wegen neuer Virus-Variante striktere Massnahmen in Europa 

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat ihre europäischen Mitgliedsstaaten angesichts einer neuen Variante des Coronavirus in Grossbritannien zu einer Verschärfung ihrer Corona-Massnahmen aufgerufen. «In Europa, wo die Übertragung hoch und weit verbreitet ist, müssen die Länder ihre Kontroll- und Vorbeugemassnahmen verstärken"», sagte eine Sprecherin der WHO-Europa.

Ausserhalb Grossbritanniens wurden bisher elf Fälle der Virus-Mutation gemeldet, die deutlich ansteckender sein soll als das bisherige Virus — neun in Dänemark und je einer in den Niederlanden und Australien. Mehrere europäische Staaten kündigten daraufhin an, die Flugverbindungen aus Grossbritannien einzuschränken. Die britische Regierung verhängte in London und Südostengland eine Ausgangssperre.

Menschen stehen vor dem nächsten Lockdown auf der Oxford Street in London vor einem Geschäft Schlange. Die WHO hat in Europa wegen der neuen Virus-Variante strengere Massnahmen gefordert.
Menschen stehen vor dem nächsten Lockdown auf der Oxford Street in London vor einem Geschäft Schlange. Die WHO hat in Europa wegen der neuen Virus-Variante strengere Massnahmen gefordert.
Stefan Rousseau/PA Wire/dpa (Symbolbild)

14.50 Uhr: 179 Neuansteckungen und 2 Todesfälle in den beiden Basel

In den beiden Basel haben die Neuinfektionen mit dem Coronavirus am Sonntag leicht abgenommen von 230 auf 179. Zudem wurden 2 Todesfälle wegen Covid-19 verzeichnet – 8 weniger als am Vortag.

In Basel-Stadt sind am Sonntag 80 Neuansteckungen mit dem Coronavirus verzeichnet worden gegenüber 94 am Samstag. Damit wurden gemäss der Pandemie-Statistik auf der Website des Kantons bisher 7353 Personen mit Wohnsitz in Basel-Stadt positiv auf das Coronavirus getestet. Von diesen gelten 6353 Fälle als genesen.

Von den 875 (-27) aktuell Infizierten befanden sich am Sonntag 155 (+8) im Spital, davon 111 (+5) mit Wohnsitz im Stadtkanton. In einer Intensivstation mussten 20 (+1) Covid-19-Patientinnen und – Patienten behandelt werden. Im Zusammenhang mit Covid-19 sind in Basel-Stadt unverändert 125 Menschen gestorben.

Im Kanton Baselland ist die Zahl der Covid-19-Todesopfer am Sonntag dagegen um 2 auf 134 angestiegen. Bei den positiven Fällen wurde eine Zunahme um 99 (-37) auf 9603 verzeichnet. Von diesen gelten nach Angaben des Kantons 7808 als geheilt.

Von den aktuell 1661 (-81) Infizierten befanden sich am Sonntag 69 (+7) im Spital. Auf einer Intensivstation lagen 5 (+1) Patientinnen und Patienten mit Covid-19, 2 mussten beatmet werden.

14.31 Uhr: Auch Italien will Grossbritannien-Flüge aussetzen

Die italienische Regierung will die Flugverbindungen mit Grossbritannien wegen der Corona-Lage in England aussetzen. «Das Vereinte Königreich hat wegen einer neuen Form von Covid Alarm geschlagen, die das Ergebnis einer Virus-Mutation sein könnte», schrieb der italienische Aussenminister Luigi Di Maio auf Facebook. Als Regierung müsse man die Italiener schützen, und deshalb sei man dabei, eine Anordnung zu unterzeichnen, um Flüge mit Grossbritannien auszusetzen, teilte er weiter mit. Die Regierung im Vereinten Königreich sei zuvor benachrichtigt worden.

14.14 Uhr: Nur 35 Prozent der West- und Deutschschweizer wollen sich schnellstmöglich impfen lassen

In einer repräsentativen Umfrage haben 35 Prozent angegeben, sie wollten sich so schnell wie möglich gegen das Coronavirus impfen lassen. 57 Prozent sagten dagegen, sie würden sich nicht oder eher nicht impfen lassen.

Dies teilte das Meinungsforschungsinstitut Marketagent.com Schweiz mit. Es hat die Umfrage zwischen dem 4. und 14. Dezember 2020 durchgeführt und dabei tausend Personen zwischen 14 und 74 Jahren in der Deutsch- und Westschweiz befragt.

Eine deutliche Mehrheit geht demnach davon aus, dass der Impfstoff Schutz bieten (62 Prozent) und sicher sein wird (57 Prozent). 63 Prozent vertrauen zudem darauf, dass das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in der Bereitstellung eines Impfstoffes die richtigen Entscheide trifft. Dennoch will sich eine Mehrheit (57 Prozent) nicht so rasch wie möglich impfen lassen.

Nur 35 Prozent wollen sich gemäss einer Umfrage so schnell wie möglich gegen das Coronavirus impfen lassen. 
Nur 35 Prozent wollen sich gemäss einer Umfrage so schnell wie möglich gegen das Coronavirus impfen lassen. 
Keystone/DPA/KARL-JOSEF HILDENBRAND (Symbolbild)

«Hinter diesem Widerspruch dürfte stecken, dass die Hoffnung gross ist, dass eine möglich breite Durchimpfung der Bevölkerung zu mehr Normalität führen wird», erläuterte Martina Staub von Marketagent.com Schweiz in der Mitteilung. «Aber: Man gibt dabei quasi lieber den anderen den Vortritt.» Das mache es natürlich schwierig, das Ziel zu mehr Normalität durch Impfen zu erreichen.

Hinzu komme die Skepsis gegenüber einem Corona-Impfstoff im Speziellen. Der Aussage «Ich befürworte Impfungen grundsätzlich, aber im Fall von Corona würde ich mich nicht impfen lassen, weil wir zu wenig Erfahrung mit diesem Impfstoff haben», stimmte eine Mehrheit zu (53 Prozent). Dabei bejahten Frauen dies signifikant häufiger als Männer.

14.02 Uhr: Papst betet für festsitzende Seeleute

Papst Franziskus hat in seinem Mittagsgebet am vierten Adventssonntag auf die schwierige Lage der Seefahrer durch die Corona-Pandemie aufmerksam gemacht. «Die Corona-Pandemie hat bei den Seeleuten besondere Sorgen verursacht», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche vor Gläubigen auf dem Petersplatz. Schätzungsweise 400'000 von ihnen sässen weltweit auf ihren Schiffen fest und könnten nicht nach Hause zurückkehren.

Franziskus appellierte deshalb an die Nationen, sich der Sache anzunehmen. «Ich fordere die Regierungen auf, es möglich zu machen, dass ihre Lieben nach Hause zurückkehren können», sagte der 84-Jährige. Er rief die Heilige Jungfrau Maria an, Menschen in schwierigen Lebenssituationen beizustehen.

Papst Franziskus spricht das Angelus-Gebet vom Fenster seines Arbeitszimmers mit Blick auf den Petersplatz.
Papst Franziskus spricht das Angelus-Gebet vom Fenster seines Arbeitszimmers mit Blick auf den Petersplatz.
Gregorio Borgia/AP/dpa

13.54 Uhr: Neue Corona-Variante laut Experten «kein Grund für Alarm»

Die Wirksamkeit des Corona-Impfstoffes wird durch die in Grossbritannien aufgetauchte neue Variante des Virus nach Expertenansicht vermutlich nicht entscheidend beeinträchtigt. «Ich sehe da derzeit keinen Grund für Alarm», sagte Richard Neher vom Biozentrum der Universität Basel.

Auch Andreas Bergthaler von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (CeMM) in Wien hält die derzeitige Entwicklung nicht für «wahnsinnig alarmierend». Dass Mutationen auftauchen, sei nicht ungewöhnlich. Derzeit wisse man nicht, ob die beobachteten Veränderungen die Eigenschaften des Erregers überhaupt entscheidend verändern.

Seit einigen Wochen breitet sich im Südosten Englands eine Coranavirus-Variante aus, die ersten Erkenntnissen zufolge ansteckender ist als bisherige Varianten. Dass diese Variante sich schneller ausbreite, sei grundsätzlich plausibel, sagte Neher. Wenn sich das bestätige, seien deutlich schärfere Massnahmen nötig, um die Ausbreitung des Coronavirus wie gewünscht einzudämmen. Denkbar sei aber auch, dass die derzeitige verstärkte Ausbreitung dieser Variante letztlich Zufall sei und etwa auf ein Superspreading-Event zurückgehe.

Mit Blick auf die Wirksamkeit der Impfung betonen die Experten, dass der Impfstoff eine Immunreaktion gegen gleich mehrere Virusmerkmale erzeugt. Veränderungen einzelner Merkmale würden deshalb nicht dazu führen, dass das Immunsystem den Erreger nicht mehr erkenne, sagte Neher. Man müsse die weitere Dynamik genau beobachten.

13.33 Uhr: Belgien kappt Verkehrsverbindungen nach Grossbritannien

Angesichts der neuen Variante des Coronavirus in Grossbritannien kappt Belgien seine Verkehrsverbindungen zum Vereinigten Königreich. Flüge und Zugverbindungen würden ab Mitternacht gestoppt, kündigte ein Regierungsvertreter in Brüssel an. Regierungschef Alexander De Croo sagte im Fernsehsender VRT, die Aussetzung der Flug- und Zugverbindungen werde für mindestens 24 Stunden gelten. In den Niederlanden dürfen bereits keine Flugzeuge mehr aus Grossbritannien landen.

13.12 Uhr: Italiener nutzen letzte Shopping-Chance vor härteren Regeln

In Italien haben Menschen kurz vor Beginn härterer Corona-Regeln die letzte Gelegenheit genutzt, um Weihnachtseinkäufe zu erledigen. In Grossstädten wie Mailand, Rom und Bologna seien die Innenstädte voll gewesen, wie mehrere italienische Medien berichteten. In der nördlichen Metropole Mailand wurden der Nachrichtenagentur Ansa zufolge die Eingänge zu manchen U-Bahn-Stationen bis zum Samstagnachmittag rund 150 Mal für wenige Minuten gesperrt. Wegen der Corona-Pandemie sollen die Züge nur halb so viele Passagiere befördern.

Ausserdem verliessen viele Menschen die Grossstädte. Ansa schrieb von einem «Exodus» aus Mailand. Zeitweise habe sich der Verkehr an einer Autobahnauffahrt um die Metropole am Samstag auf bis zu neun Kilometer gestaut.

Ab Montag gelten laut dem Dekret der Mitte-Links-Regierung von Ministerpräsident Giuseppe Conte strengere Corona-Beschränkungen. Reisen zwischen den Regionen sind dann nicht mehr erlaubt. Ausnahmen gelten etwa, um zur Arbeit zu fahren, oder aus Gründen der Gesundheit. Reisende aus dem Ausland müssen mit einer Quarantäne rechnen.



Für die Zeit ab Weihnachten verharrt das Land mit rund 60 Millionen Einwohnern dann bis zum 6. Januar quasi in einem Lockdown. Nur zwischen dem 28. und 30. Dezember sowie am 4. Januar werden die Regeln gelockert. Bars und Restaurants sind die ganze Zeit geschlossen, Bestellungen dürfen aber abgeholt werden. Geschäfte mit Waren des nicht täglichen Bedarfs müssen ausser an den vier Ausnahme-Tagen schliessen.

In Italien starben bislang mehr als 68'000 Menschen in Verbindung mit Sars-CoV-2. Die Behörden registrierten insgesamt mehr als 1,938 Millionen Corona-Infektionen.

12.57 Uhr: Zehn weitere Covid-19-Todesfälle im Kanton Bern — weitere Impfzentren

Der Kanton Bern hat weitere zehn Covid-19-Todesfälle vermeldet. Insgesamt sind nun im Kanton Bern 564 Menschen an der oder mit der vom Coronavirus ausgelösten Krankheit verstorben.

Laut der Corona-Internetseite des Kantons erhöhte sich die Zahl der positiv ausgefallenen Corona-Tests im Kanton Bern um 423 auf 38'538 Fälle. In Spitalbehandlung befanden sich am Freitag 334 Personen. Diese Zahl wird an den Wochenenden nicht aktualisiert.

54 dieser 334 Personen lagen am Freitag auf einer Intensivstation und 41 wurden künstlich beatmet.

Der Kanton Bern hat zudem den Start und Ablauf der Impfkampagne in den Regionen auf seiner Internetseite konkretisiert. Bekannt war bereits, dass die Kampagne am 11. Januar in den Impfzentren Bern-Insel, Bern-Wankdorf, Tavannes, Thun und Interlaken beginnt.

Neu stehen nun auch die Daten für weitere Zentren fest: Am 14. Januar wird das Impfzentrum in Burgdorf eröffnet, am 18. Januar jene in Biel und Langenthal. In Langnau im Emmental wird es am 25. Januar soweit sein.

12.30 Uhr: Neue Corona-Variante: BAG beobachtet die Situation

Die in Grossbritannien festgestellte neue Variante des Coronavirus ist auch auf dem Radar der Schweizer Behörden. Das BAG beobachtet die Situation, will aber keine voreiligen Schlüsse ziehen. Die Niederlande und Belgien haben bereits Einreisestopps verfügt, Deutschland prüft einen solchen.

«Wir beobachten die Situation», teilte Katrin Holenstein, Kommunikationschefin beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Im Moment lägen jedoch noch zu wenige Daten vor, die verlässliche Schlüsse zuliessen darüber, wie ansteckend die Mutation sei, wie schwer die Infizierten daran erkranken könnten und welche Auswirkungen das veränderte Virus auf die Wirksamkeit der Sars-CoV-2-Impfung habe.

Andere Länder haben bereits auf die neuste Entwicklung reagiert. Die Niederlande haben einen Einreisestopp für Flugpassagiere aus dem Vereinigten Königreich erlassen. Belgien will den Flug- und Bahnverkehr mit Grossbritannien aussetzen. Deutschland prüft ein Einreiseverbot für Flugpassagiere. In Deutschland ist die neue Coronavirus-Variante nach Angaben von Experte Christian Drosten bisher nicht aufgetaucht.

12.18 Uhr: Ueli Maurer wünscht Corona-freie «Päckli»

Finanzminister Ueli Maurer (SVP) hat der Schweiz in einer Weihnachts-Botschaft auf Instagram im kommenden Jahr viele schöne und Corona-freie «Päckli» gewünscht. Er hoffe, dass man bald wieder Spass zusammen haben könne, sagte er in dem Video.

2020 habe zudem gezeigt, dass es viele kritische Bürger brauche, die «nicht einfach alles hinnehmen, was gesagt und gelesen wird». Maurer ging hierbei nicht weiter ins Detail.

Ueli Maurer (SVP) hatte im November für Aufsehen gesorgt, als er eine vermeintliche Expertengläubigkeit beim Thema Coronavirus konstatierte. 

12.03 Uhr: Bericht: Mögliche Warn-App-Panne im Nationalrat

Der «SonntagsBlick» berichtet von Merkwürdigkeiten bei der Coronavirus-Warn-App. So habe sich Beat Walti, der Chef der FDP-Fraktion im Bundeshaus, mit dem Coronavirus infiziert und er habe seine Infektion neben der Bundesverwaltung auch umgehend der Swiss-Covid-App mitgeteilt. Waltis Sitznachbarn im Nationalrat, Kurt Fluri und Parteipräsidentin Petra Gössi, seien dann zwar negativ auf das Coronavirus getestet worden.

Doch bei Gössi sei die App aber stumm geblieben, wie sie gegenüber «SonntagsBlick» bestätigte. Bei weniger als 1,5 Meter Abstand während mindestens 15 Minuten sollte das System allerdings eine Warnung übermitteln. Nun wird gerätselt, ob diese Bedingungen erfüllt waren oder, ob vielleicht ein technisches Problem bei der App vorliegt.

11.52 Uhr: Britischer Gesundheitsminister: Neue Corona-Variante ist «ausser Kontrolle»

Die in Grossbritannien entdeckte Variante des Coronavirus bereitet den Behörden grosse Sorgen. «Sie ist ausser Kontrolle, und wir müssen sie wieder unter Kontrolle bekommen», sagte Gesundheitsminister Matt Hancock der BBC. Nach ersten Erkenntnissen der Behörden ist die Mutation deutlich ansteckender als die bisher bekannte Form. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass die Variante schwerere Krankheitsverläufe auslöse oder eine höhere Sterblichkeitsrate. Zudem gehen die Behörden bisher davon aus, dass Impfstoffe auch gegen die Mutation wirksam sind.

Laut dem britischen Gesundheitsminister Matt Hancock ist die neue Coronavirus-Variante «ausser Kontrolle».
Laut dem britischen Gesundheitsminister Matt Hancock ist die neue Coronavirus-Variante «ausser Kontrolle».
KEYSTONE/AP/Matt Dunham (Archivbild)

Minister Hancock sagte, er mache sich grosse Sorgen um das Gesundheitssystem. Derzeit seien mehr als 18'000 Infizierte in den Krankenhäusern, das seien fast so viele wie zum Höhepunkt der ersten Infektionswelle im Frühjahr. «Das ist ein weiterer Grund dafür, dass alle sich an die neuen Regeln halten und persönlich Verantwortung übernehmen müssen», sagte er. Dem Sender Sky News sagte Hancock, jeder müsse sich so verhalten, als sei er mit Corona infiziert. «Das ist der einzige Weg, wie wir das Virus unter Kontrolle bekommen können.»

Wegen der raschen Ausbreitung der neuen Virus-Variante gilt in London und anderen Gegenden in Südostengland ein neuer Shutdown mit weitreichenden Ausgangssperren, auch für die Weihnachtstage. Es sei nicht ausgeschlossen, dass die schärferen Massnahmen noch Monate in Kraft bleiben müssten, bis flächendeckend geimpft werden könne, sagte Hancock.

11.46 Uhr: Zwei Drittel der Griechen wollen sich impfen lassen

In Griechenland sind nach einer Umfrage inzwischen mehr als zwei Drittel der Bevölkerung (67 Prozent) bereit, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Nur 27 Prozent äusserten Bedenken oder lehnten eine Impfung ganz ab. Damit hat sich die Stimmung gewendet: Bei einer ähnlichen Umfrage im September hatten noch 42 Prozent geantwortet, keine Impfung machen zu lassen. In Griechenland ist das öffentliche Leben wegen der Pandemie weitgehend eingeschränkt.

Neben Lebensmittelgeschäften und Apotheken haben nur Buchhandlungen und Friseure unter strengen Auflagen geöffnet. Für andere kleine Geschäfte gilt das Prinzip «Click Away»: Wer im Schaufenster oder im Internet ein Produkt entdeckt, das er möchte, muss das Geschäft kontaktieren und kann seinen Einkauf dann zu einer vorgegebenen Zeit abholen. Bezahlt wird per Karte. Einkaufszentren sind geschlossen.

Wer auf die Strasse möchte, muss per SMS den Zivildienst informieren. Möglich sind etwa Arztbesuche, Einkäufe im Supermarkt, die Versorgung von älteren Familienmitgliedern, sportliche Betätigung oder auch der Spaziergang mit dem Hund. Der Lockdown gilt derzeit bis zum 7. Januar.

Griechenland mit seinen elf Millionen Einwohnern war bis Ende Oktober nicht so stark von Corona betroffen. Allerdings schnellten die Zahlen in den vergangenen Wochen in die Höhe. Das Gesundheitssystem geriet an seine Grenzen. Nach offiziellen Zahlen starben an oder mit dem Virus bislang mehr als 4100 Menschen.

11.31 Uhr: Einschränkung von Flügen aus Grossbritannien auch für Deutschland «ernsthafte Option»

Nach dem Auftreten einer Mutation des Coronavirus in Grossbritannien ist auch für Deutschland die Einschränkung des Flugverkehrs aus dem Königreich eine «ernsthafte Option». Wie die Nachrichtenagentur AFP  aus Kreisen des deutschen Gesundheitsministeriums erfuhr, gelte dies wegen einer neuen Variante des Coronavirus auch für Südafrika. In den Niederlanden dürfen bereits vorerst keine Flugzeuge mehr aus Grossbritannien landen.

11.18 Uhr: Drosten: Britische Virusvariante in Deutschland bisher nicht gesehen

In Deutschland ist die neue Coronavirus-Variante, die sich derzeit in Grossbritannien ausbreitet, nach Angaben des Epidemiologen Christian Drosten bisher nicht aufgetaucht. Die Verbreitung könne Zufall sein, schreibt der Coronavirus-Experte der Berliner Charité auf Twitter. Die Mutationen verschafften dem Virus nicht zwingend einen Selektionsvorteil, auch wenn das möglich sei. Ein Selektionsvorteil kann dazu führen, dass sich ein Virus leichter ausbreiten kann.

Ersten Analysen britischer Wissenschaftler zufolge verfügt die neue Variante über ungewöhnlich viele genetische Veränderungen, vor allem im Spike-Protein. Dieses Protein benötigt das Virus, um in Zellen einzudringen. Der in Grossbritannien eingesetzte Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech erzeugt eine Immunantwort gegen genau dieses Protein. Deswegen gibt es die Befürchtung, dass der Impfstoff gegen die neue Variante möglicherweise nicht wirkt. Nach Angaben des britischen Premierministers Boris Johnson gibt es aber keine Hinweise darauf.

10.55 Uhr: Sechs schwere allergische Reaktionen nach 250'000 Impfungen in den USA

Nach mehr als einer Viertelmillion Impfungen mit dem Impfstoff von Biontech und Pfizer haben die USA bislang sechs schwere allergische Reaktionen registriert. Die Gesundheitsbehörde CDC teilte mit, bis Samstagmorgen (Ortszeit) sei der Impfstoff gegen das Coronavirus mehr als 272'000 Mal verabreicht worden. Die Zahl von sechs Fällen, bei denen Impflinge schwere allergische Reaktionen gehabt hätte, sei der Stand von Freitagabend.

Bei einer der betroffenen Person seien auch schon in der Vergangenheit nach Impfungen Reaktionen aufgetreten, teilte die CDC mit. Impflinge sind in den USA angehalten, sich nach Verabreichen der Spritze noch eine Weile in der Einrichtung aufzuhalten, in der sie diese erhielten, falls Anzeichen für eine Allergie auftreten. Laut CDC traten die sechs Fälle alle innerhalb des empfohlenen Beobachtungszeitraums auf und wurden sofort behandelt.

Auch weniger schwere Nebenwirkungen des Impfstoffs waren selten. Von den ersten 215'000 Personen, die in den USA geimpft wurden, hatten weniger als 1,5 Prozent Probleme aufgrund derer sie nicht ihren normalen Aktivitäten nachgehen konnten oder medizinisch behandelt werden mussten. Viele Impfstoffe können vorübergehendes Unwohlsein wie Schmerzen im Arm oder bestimmte grippeähnliche Symptome hervorrufen.

10.43 Uhr: Ausfälle auf Amsterdams Flughafen nach Grossbritannien-Flugverbot

Auf dem Airport Amsterdam-Schiphol kommt es wegen des coronabedingten Einreisestopps für Flugpassagiere aus Grossbritannien zu Ausfällen. Betroffen sind Verbindungen von und nach London, wie der internationale Flughafen auf seiner Internetseite mitteilte. Schiphol ist ein wichtiges Drehkreuz in Westeuropa.

Nach der Entdeckung einer neuen Variante des Coronavirus in Grossbritannien hatten die Niederlande kurzfristig beschlossen, Flugpassagiere aus dem Vereinigten Königreich nicht mehr einreisen zu lassen. 

10.29 Uhr: Bericht: Swiss-Mitarbeitern steht faktischer Impfzwang bevor

Bei der Fluggesellschaft Swiss kommt laut der «SonntagsZeitung» (kostenpflichtiger Inhalt) für zahlreiche Mitarbeiter faktisch zu einer obligatorischen Coronavirus-Impfung. Zwar strebe der Konzern «grundsätzlich kein Impfobligatorium für Mitarbeitende» an, heisst es in dem Bericht.

Allerdings erwarte die Swiss, dass gewisse Länder die Einreise von einem Coronavirus-Impfnachweis abhängig machen werden. Es sei daher gut möglich, dass dies auch für Piloten und Flugbegleiter gelte, hiess es weiter. Die eingesetzten Mitarbeiter müssten sich dann impfen lassen.

10.14 Uhr: Kanton Luzern impft ab Mittwoch und richtet vier Impfzentren ein

Der Kanton Luzern impft bereits am nächsten Mittwoch erste Personen gegen das Coronavirus. Er richtet dafür vier Corona-Impfzentren ein. Das grösste Zentrum kommt in der Messe Luzern zu stehen.

Die drei weiteren Zentren sind im Raum Willisau/Entlebuch, in Sursee/Nottwil sowie in Hochdorf geplant, wie der Luzerner Gesundheitsdirektor in einem Interview mit dem «Sonntagsblick» erklärte. Die Impfzentren würden in bestehenden Gebäuden wie Messe- oder Turnhallen eingerichtet.

Die Messe Luzern auf der Allmend wird zur Impf-Homebase des Kantons Luzern. 
Die Messe Luzern auf der Allmend wird zur Impf-Homebase des Kantons Luzern. 
KEYSTONE/URS FLUEELER (Archivbild)

Für die Verteilung des Impfstoffes arbeitet der Kanton Luzern mit dem Logistikunternehmen Galliker aus Altishofen LU zusammen. Dieses erhält die ersten Dosen am Dienstag vom Bund und verteilt sie sodann an die einzelnen Kantone.

Priorität bei den Impfungen hätten Altersheime und das Spitalpersonal. Mobile Impfteams würden von der Messe Luzern aus die Heime ansteuern und jene Bewohnenden impfen, die dies wünschten, sagte Graf. Innerhalb von drei Monaten dürfte diese Personengruppe durchgeimpft sein.

10.10 Uhr: Fauci beruhigt Kinder: Habe den Weihnachtsmann persönlich geimpft

Der renommierte US-Virologe Anthony Fauci hat sich nach eigenen Angaben ganz persönlich um die Sicherheit des Weihnachtsmannes in der Corona-Pandemie gekümmert. «Ich bin zum Nordpol gereist und habe persönlich den Weihnachtsmann geimpft», sagte der Corona-Experte auf Fragen von Kindern während einer Fernsehsendung für Familien. «Ich habe seine Immunität überprüft — er kann problemlos reisen.»

«Der Weihnachtsmann kann kommen, er kann Geschenke bringen, ihr müsst Euch keine Sorgen machen», beruhigte Fauci die jungen Fragesteller. Er äusserte sich wenige Tage nach dem Impfstart in den USA, dem am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Land der Welt.

9.47 Uhr: Mehr als 22'700 Neuinfektionen und 409 weitere Todesfälle in Deutschland

In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 22'700  Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 22'771 neue Ansteckungsfälle erfasst. Die Zahl der Corona-Todesfälle stieg laut RKI binnen eines Tages um 409 auf insgesamt 26'049.

Da am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln, liegen die Fallzahlen des RKI sonntags und montags in der Regel niedriger als an anderen Wochentagen. Am vergangenen Sonntag waren 20'200 Neuinfektionen und 321 neue Todesfälle vermeldet worden.

Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie in Deutschland nach RKI-Angaben 1'494'009 Corona-Infektionen erfasst. Die Zahl der Genesenen lag bei 1'097'400.

Seit Mittwoch gilt in ganz Deutschland ein harter Lockdown. Ein Grossteil der Geschäfte ist geschlossen. Auch die Schulen und Kitas machten weitgehend dicht. Die Massnahmen sind vorerst bis zum 10. Januar befristet. Voraussichtlich am 5. Januar wollen Bund und Länder über das weitere Vorgehen beraten.

9.20 Uhr: Niederlande verbieten Flüge aus Grossbritannien

Nach der Entdeckung einer neuen Variante des Coronavirus in Grossbritannien wollen die Niederlande Flugpassagiere aus dem Vereinigten Königreich nicht mehr einreisen lassen. Das Verbot des Flugverkehrs mit Passagieren aus dem Vereinigten Königreich werde ab (diesem) Sonntag zunächst bis zum 1. Januar gelten, teilte die niederländische Regierung mit. Das Institut für Umwelt und Gesundheit RIVM habe empfohlen, die Einschleppung dieses Virusstammes aus dem Vereinigten Königreich so weit wie möglich zu begrenzen, indem die Reisebewegungen aus dem Vereinigten Königreich so weit wie möglich eingeschränkt oder kontrolliert würden. Auf dieser Grundlage habe das Kabinett den Beschluss gefasst, den Flugverkehr auszusetzen.



Bereits Anfang Dezember sei bei einer Stichprobe in den Niederlanden ein Virus mit der im Vereinigten Königreich beschriebenen Variante identifiziert worden, hiess es weiter. Nach der Meldung aus Grossbritannien werde dieser Fall weiter untersucht und geprüft, wer betroffen sei, wie es zu der Infektion gekommen sei und ob verwandte Fälle bekannt seien.

Wegen der raschen Ausbreitung einer neuen Variante des Coronavirus in Grossbritannien hatte die britische Regierung einen neuen Shutdown für die Hauptstadt London verhängt. Die kürzlich entdeckte Variante sei um bis zu 70 Prozent ansteckender als die bisher bekannte Form, sagte Premierminister Boris Johnson am Samstag. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass Impfstoffe gegen die Mutation weniger effektiv seien.

9.11 Uhr: Alle Bundesräte wollen sich gegen Covid-19 impfen lassen

Schon in den nächsten Tagen steht in der Schweiz zum ersten Mal ein Covid-19-Impfstoff zur Verfügung. Auch alle Bundesräte wollen sich impfen lassen.

Bundesratssprecher André Simonazzi bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA eine entsprechende Meldung der «SonntagsZeitung». Wann genau und in welchem Rahmen sich die Mitglieder der Landesregierung impfen lassen, ist noch unklar. Das werde zu gegebener Zeit kommuniziert, sagte der Bundesratssprecher.

Bald soll es auch in der Schweiz mit den Impfungen losgehen. Auch alle Bundesräte werden sich gegen Covid-19 impfen lassen.
Bald soll es auch in der Schweiz mit den Impfungen losgehen. Auch alle Bundesräte werden sich gegen Covid-19 impfen lassen.
KEYSTONE/GAETAN BALLY

Simonazzi wiederholte die gegenüber der Zeitung gemachte Erklärung: «Der Bundesrat lässt sich impfen und empfiehlt den Bürgerinnen und Bürgern, die Möglichkeit einer Impfung gegen das Coronavirus wahrzunehmen.»

Als einziges Bundesratsmitglied zählt Finanzminister Ueli Maurer mit seinen 70 Jahren offiziell zur Risikogruppe. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) bezeichnet Menschen ab 65 Jahren als besonders gefährdete Personen.

8.50 Uhr: Wallis erhöht Polizeipräsenz in Ferienorten — 220 Beamte im Einsatz

Das Wallis erhöht die Polizeipräsenz in den Ferienorten über die Feiertage. Täglich kommen 220 Beamte der Kantonspolizei zusätzlich zu den Gemeindepolizisten zum Einsatz. Sie wollen kontrollieren, dass die Massnahmen gegen das Coronavirus von allen eingehalten werden.

Das Aufgebot im ganzen Kanton und insbesondere in den Wintersportorten werde «deutlich» verstärkt, teilte die Kantonspolizei Wallis am Sonntag mit. Die Polizei will den Angaben zufolge eine starke Präsenz vor Ort zeigen und so präventiv wirken. Bei schwerwiegenden Verstössen gegen die Gesundheitsschutzmassnahmen würden die Fehlbaren angezeigt.

7.52 Uhr: Bolsonaro hält Eile bei Corona-Impfung für «nicht gerechtfertigt»

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat Eile bei Kauf und Verteilung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus als unbegründet bezeichnet. «Die Eile ist nicht gerechtfertigt», sagte Bolsonaro in einem Internet-Video, das eines seiner Söhne, der Abgeordnete Eduardo Bolsonaro, in den sozialen Netzwerken verbreitete. «Man mischt sich damit in das Leben der Menschen ein.»

Der Präsident, der das Virus von Anfang an verharmlost, hatte erst am Donnerstag die Unternehmen Pfizer und Biontech kritisiert und mögliche Kollateralschäden ihres Impfstoffs herangezogen. «Im Vertrag ist klar geregelt, dass Pfizer nicht für Nebenwirkungen verantwortlich ist. Wenn Du Dich in einen Kaiman verwandelst, ist es Dein Problem», sagte Bolsonaro und lachte.

In Brasilien — dem grössten Land Lateinamerikas — sind inzwischen mehr als sieben Millionen Menschen infiziert. Der 210-Millionen-Einwohner-Staat steuert auf 200'000 Tote zu und meldet nahezu täglich weitere Höchstwerte. Bolsonaro sagte jedoch, die Pandemie gehe in Brasilien zu Ende.

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