Amherd-Nachfolge im BundesratWer jetzt noch im Rennen ist – und wer nicht
sda/toko
2.2.2025 - 22:02
Nationalrat und Bauernpräsident Markus Ritter will die Nachfolge von Viola Amherd für die Mitte-Partei antreten das VBS wieder «auf Schiene bringen».
Keystone/Gian Ehrenzeller
Die Frist endet am Montagmittag: Nach dem Rückzug von Christophe Darbellay bleibt den Kantonalparteien der Mitte nur noch wenig Zeit für Nominationsvorschläge. Viele Kandidaten sind nicht mehr übrig.
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02.02.2025, 22:02
02.02.2025, 22:05
SDA
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Kurz vor Ablauf der Meldefrist erklärte Christophe Darbellay am Sonntag seinen Verzicht auf eine Kandidatur für die Nachfolge der zurückgetretenen Bundesrätin Viola Amherd.
Neben Darbellay sind bereits etliche Personen sind inzwischen vom Kandidierendenkarussell abgesprungen.
Der St. Galler Mitte-Nationalrat und Bauernpräsident Markus Ritter will indessen in den Bundesrat, ihm werden gute Chancen eingeräumt.
Aber auch der Zuger Mitte-Ständerat Peter Hegglin, der Zuger Regierungsrat Martin Pfister sowie die Freiburger Nationalrätin Marie-France Roth Pasquier sind noch im Rennen.
Nach der Rücktrittsankündigung von Mitte-Bundesrätin Viola Amherd erwartet die Mitte-Partei bis zu diesem Montag (3. Februar) die Nominationsvorschläge ihrer Kantonalparteien. Etliche Personen sind inzwischen vom Kandidierendenkarussell abgesprungen. Ein Überblick über Namen und Positionen in alphabetischer Reihenfolge:
Der St. Galler Mitte-Nationalrat und Bauernpräsident Markus Ritter hat sein Interesse für die Nachfolge von Bundesrätin Viola Amherd angemeldet. Er wolle Verantwortung übernehmen und mit seiner Kandidatur dazu beitragen, dass die Mitte-Fraktion und danach die Bundesversammlung eine gute Auswahl hätten, sagte Ritter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Kantonalpartei nominierte ihn am Dienstag zu ihrem Bundesratskandidaten. Er bringe alle Qualifikationen und die nötige Motivation mit. Der 57-jährige Bio-Bauer gilt als einflussreicher Parlamentarier, stammt allerdings aus demselben Kanton wie Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter. Er gehört seit 2011 dem Nationalrat an und ist seit 2012 Bauernpräsident. Im Nationalrat politisiert er in der Kommission für Wirtschaft und Abgaben. Exekutiverfahrung hat Ritter aus seiner Zeit als Mitglied der Stadtregierung von Altstätten SG.
Peter Hegglin: Der Zuger Mitte-Ständerat Peter Hegglin hat Interesse am Amt als Bundesrat bekundet. Aktiv bewerben wird er sich jedoch nicht, wie er in einem Interview mit CH Media sagte. Denn er habe bereits viele andere spannende Mandate. «Ich habe vor sechs Jahren für den Bundesrat kandidiert, da wollte die Partei eine Frau», sagte er. Heute sei die Rede von jüngeren Kandidieren, so der 64-Jährige. Er glaube nicht, dass die Parteispitze ihn kontaktieren werde. Falls schon, würde er nicht ablehnen. Bundesrat zu sein wäre eine «spannende Aufgabe, die mir Spass bereiten würde», sagte er.
Martin Pfister: Der Zuger RegMartin Pfisterierungsrat prüft eine Kandidatur und will bis Ende Januar über seinen Entscheid informieren, wie er der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärte. Pfister ist 61 Jahre alt und seit 2016 Mitglied der Zuger Kantonsregierung, in der er die Gesundheitsdirektion leitet. Er ist Lehrer, studierte Germanistik und Geschichte und arbeitete für Verbände.
Marie-France Roth Pasquier: Die Freiburger Nationalrätin will sich erst Anfang Februar zu einer möglichen Kandidatur äussern, wie sie der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärte. Den «Freiburger Nachrichten» hatte die 56-Jährige zuvor gesagt, der Bundesrat sei stark polarisiert, mit einem rechten Viererblock, der die Entscheidungen treffe. Für die Mitte werde es da schwierig, Politik zu machen. Das frei gewordene Verteidigungsdepartement sei zudem nicht das begehrteste.
Elisabeth Schneider-Schneiter: Die Baselbieter Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneider will noch abwarten mit einem Entscheid, wie sie der «Schweiz am Wochenende» sagte. Sie wolle wissen, wer ins Rennen steige. Spitzenjobs in der Mitte-Partei dürften indes nicht nur von Männern besetzt werden. Die 60-jährige Juristin ist seit 2010 Nationalrätin und ist Mitglied der Aussenpolitischen Kommission. Sie ist Präsidentin der Handelskammer beider Basel und hat mehrere Wirtschaftsmandate; unter anderem ist sie Vorstandsmitglied von Economiesuisse.
Aus dem Rennen genommen haben sich mittlerweile etliche Politiker und Politikerinnen: Mitte-Fraktionschef Philipp Matthias Bregy (VS), Nationalrätin Yvonne Bürgin (ZH), Nationalrat Martin Candinas (GR), Staatsrat Christophe Darbellay (VS), Regierungsrat Markus Dieth (AG), Regierungsrat Lukas Engelberger (BS), Ständerat Stefan Engler (GR), Regierungsrätin Karin Kayser-Frutschi (NW), Regierungsrätin Michaela Tschuor (LU), Nationalrat Philipp Kutter (ZH), Nationalrat Reto Nause (BE), Mitte-Parteipräsident und Nationalrat Gerhard Pfister (ZG), Nationalrat Thomas Rechsteiner (AI), Gewerbeverbandspräsident und Ständerat Fabio Regazzi (TI), Ständerat Benedikt Würth (SG), Ständerätin Heidi Z'graggen (UR), Regierungspräsident Marcus Caduff (GR) und Ständerätin Andrea Gmür-Schönenberger (LU).
Ebenfalls nicht kandidieren werden die Mitglieder der von Pfister und Bregy präsidierten Findungskommission der Mitte-Partei. Es sind die Ständeräte Charles Juillard (JU) und Pirmin Bischof (SO) sowie die Ständerätinnen Marianne Binder-Keller (AG) und Isabelle Chassot (FR). Aus dem Nationalrat sind Nicolò Paganini (SG) und Regina Durrer-Knobel (NW) dabei.
Markus Ritter traut sich das VBS zu
Die Mitte des Kantons St. Gallen hat am Dienstag den 57-jährigen Nationalrat und Präsidenten des Schweizer Bauernverbands Markus Ritter für den Bundesrat vorgeschlagen. Am 21. Februar beschliesst die Mitte-Bundeshausfraktion das offizielle Ticket. Im Interview mit Keystone-SDA nimmt Ritter Stellung.