Notfall Armee öffnet Flugplatz Payerne für Spezialflugzeug mit Spenderorgan

SDA

30.10.2019 - 10:18

Auf dem Flugplatz Payerne VD ist in der Nacht auf Mittwoch ausnahmsweise ein Spezialflugzeug aus Spanien gelandet. (Archivbild)
Auf dem Flugplatz Payerne VD ist in der Nacht auf Mittwoch ausnahmsweise ein Spezialflugzeug aus Spanien gelandet. (Archivbild)
Source: Keysteone/Christian Brun

Für einen dringenden Organtransport hat die Schweizer Luftwaffe die Landung auf dem Flugplatz Payerne genehmigt. Das Spezialflugzeug kam aus Spanien. 

Armeesprecher Daniel Reist sprach von einer «Ausnahme, die ziemlich viel Einsatz forderte». Es sei darum gegangen, einen dringenden Organtransport für eine Operation in einem Westschweizer Spital sicherzustellen. Das Spezialflugzeug aus Spanien sei um 2 Uhr in der Nacht auf Mittwoch in Payerne VD gelandet. Ein medizinisches Team habe dann den raschen Strassentransport zum Spital übernommen.

Auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte Reist weiter, er habe eine solche Sonderöffnung wegen eines medizinischen Notfalls selber noch nie erlebt. Fluglotsen von Skyguide und eine Equipe der Flugplatzfeuerwehr hätten kurzfristig aufgeboten werden müssen.

Es gab keine andere Option

Normalerweise landen solche Flugzeuge auf den nationalen Flughäfen. Genf kam gemäss Armeeangaben aber wegen laufender Unterhaltsarbeiten von Skyguide nicht infrage. Die Piste in Bern-Belp habe wegen der meteorologischen Bedingungen nicht genutzt werden können. Und der Strassentransport zwischen Zürich-Kloten und dem Spital hätte zu viel Zeit beansprucht.



Weitere Details gab das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) nicht bekannt. So bleibt offen, was für ein Organ genau transportiert wurde und weshalb dieses aus Spanien importiert wurde.

Gesundheitstourismus boomt

Sicher ist, dass insbesondere Westschweizer Spitäler oft von ausländischen Prominenten für Behandlungen besucht werden. Gerade Personen im Umfeld des internationalen Genf lassen sich regelmässig in der Schweiz operieren.

2017 weilten laut Angaben von Schweiz Tourismus über 35'900 Patientinnen und Patienten mit Wohnsitz im Ausland in Schweizer Spitälern und Kliniken. Sie machten damit rund 2 Prozent aller Patienten aus. Mehr als die Hälfte von ihnen waren Selbstzahler.

Schweiz Tourismus will die inländischen Spitäler gar zu einem weltweit führenden Reiseziel für Gesundheitstourismus machen, wie die Organisation erst Anfang Woche bekanntgab. Ab dem kommenden Jahr sind entsprechende Promotionsaktivitäten in den vielversprechenden Märkten China, Russland und den Golfstaaten geplant.

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