Militärische Luftraumüberwachung Armee will brisanten Bericht zu IT-Projekt verheimlichen

tcar

30.1.2025

Ein F/A-18 Kampfflugzeug der Schweizer Luftwaffe.
Ein F/A-18 Kampfflugzeug der Schweizer Luftwaffe.
Bild: Keystone

Die Integration des neuen Systems zur Überwachung des Luftraums mit dem Namen SkyView sorgt für Probleme. Die Armee hat laut Radio SRF versucht, einen brisanten internen Bericht unter den Tisch zu kehren.

tcar

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Nach Recherchen von Radio SRF hat die Armee versucht, einen Bericht über ein Projekt zur Luftraumüberwachung zu verstecken.
  • Das veraltete System der militärischen Luftraumüberwachung in der Schweiz soll durch das neue und moderne Produkt Skyview abgelöst werden.
  • Die Integration in die «Neue Digitalisierungsplattform» der Armee scheint jedoch unrealistisch und könnte grosse Probleme bereiten.

Das veraltete System der militärischen Luftraumüberwachung in der Schweiz soll durch das neue und moderne Produkt Skyview abgelöst werden. 314 Millionen Franken hat das Parlament dafür bewilligt, doch das Projekt C2Air der Schweizer Armee kämpft mit gravierenden Problemen, wie Radio SRF berichtet.

Armeechef Thomas Süssli hat demnach schon im Februar 2024 das Beratungsunternehmen KPMG beauftragt, ihn mit einem externen «Qualitäts- und Risikomanagement» zu unterstützen. Einige Berichte zu dem Projekt seien ausgearbeitet worden, doch habe es nur einen zur Ansicht gegeben. In diesem wurden demnach aber wichtige Stellen geschwärzt, ein weiterer wichtiger Bericht zudem gar nicht erwähnt. Laut Radio SRF wurde somit versucht, dieses brisante Dokument geheim zu halten. Auch die sicherheitspolitischen Kommissionen des Parlaments hätten diesen nicht erhalten.

Dabei werde in diesem Dokument das grösste Problem durch die KPMG aufgezeigt: Armeechef Thomas Süssli möchte das neue Überwachungssystem in die «Neue Digitalisierungsplattform» der Armee integriert sehen. Die Autoren schreiben dazu: «Wir erachten die Anforderung, SkyView mit den gegebenen Mitteln und im anvisierten Zeitrahmen bis 2029 auf der ‹Neuen Digitalisierungsplattform› zu integrieren, als gänzlich unrealistisch.» «Praktisch alle» Interviewpartner hätten dies festgestellt.

Für die Entscheidungsträger und Süssli jedoch offenbar kein Grund, von ihren Vorgaben abzuweichen. Das Projekt werde trotz dieser klaren Erkenntnis ohne gravierende Änderungen weitergeführt. Dabei warnte die KPMG Radio SRF weiter vor einem Ausfall des veralteten Systems zur Luftüberwachung in fünf Jahren.

Die einfache Reaktion der Armee: «Es gibt keinen Bericht der KPMG.»