150'000 Franken Schaden Dorfpolizisten wirtschafteten im Kanton Zürich in die eigene Tasche

tafi

22.2.2019

Bei Zürcher Polizei sind zwei schwarze Schafe aufgeflogen, die in Richterswil und Uitikon grosse Summen veruntreut haben sollen.
Bei Zürcher Polizei sind zwei schwarze Schafe aufgeflogen, die in Richterswil und Uitikon grosse Summen veruntreut haben sollen.
Keystone / Symbolbild

Im Kanton Zürich haben zwei Polizisten offenbar jahrelang ihre Gemeinden geprellt. Sie veruntreuten im grossen Stil Bussen und Gelder aus Parkautomaten.

Die Polizei im Kanton Zürich muss sich derzeit mit zwei Fällen von Veruntreuung in den eigenen Reihen beschäftigen. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet habe der langjährige Polizeichef von Richterswil über mehrere Jahre fast 150'000 Franken Parkgebühren ins eigene Säckli gesteckt. In Uitikon habe laut «Blick» der Dorfpolizist auf eigene Rechnung falsche Busszettel ausgestellt.

Bereits seit 2014 habe der Richterswiler Polizeichef demnach Geld aus der Parkplatzbewirtschaftung abgezweigt. Aufgeflogen war der Ordnungshüter bereits 2018. Weil es jetzt zum Gerichtsprozess kommt, wurde der Fall publik. Weil der Polizeichef pesönlich die Abrechungen für die Parkautomaten erstellte, blieb sein Tun zunächst unbemerkt. So leitete der Polizist 2014 etwa 10'000 Franken auf sein Privatkonto, ein Jahr später waren es 17'000 Franken und 2016 dann schon 38'000 Franken.

Weil die Gier schlieslich zu gross wurde, wurde die Gemeinde 2017 stutzig: Es fehlten 67'000 Franken. Im März 2018 wurde der Polizist schliesslich an seinem Arbeitsplatz verhaftet, kurz nachdem er gekündigt hatte. Im Strafverfahren drohen dem Ex-Polizeichef nun ein 24 Monate Haft mit einer Probezeit von zwei Jahren. Das Geld muss er vollständig zurückzahlen.

Auch gegen den Dorfpolizisten aus Uitikon wurde Strafanzeige eingereicht: Der einst angesehene Polizist, der 22 Jahre lang seinen Dienst in dem Zürcher Vorort verrichtete, soll über 20 Jahre lang Bussengelder in die eigene Tasche gesteckt haben. Die Gemeinde hat den Mann entlassen. Laut Ermittler soll er Bussen mit nicht erfassten Quittungsblöcken verteilt haben.

Zum Verhängnis wurde ihm ein Falschparkierer, den der Polizist mit 120 Franken gebüsst hatte.  Weil der Automobilist nur 110 Franken dabei hatte, nahm der Polizist das Geld in bar an, stellte aber eine Quittung über 120 Franken aus. Der Gebüsste wiederum erkundigte sich später bei der Dienststelle, was mit den fehlenden zehn Franken passieren soll.

Dabei stellte sich heraus, dass seine Quittungsnummer gar nicht erfasst worden war und der gesamte Quittungsblock fehlte. Zur Höhe der veruntreuten Bussen gibt es bis jetzt noch keine genauen Angaben.

Bilder aus der Schweiz

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