Am Bahnhof Schüpfen BE Ältester Avec-Shop der Schweiz schliesst nach 26 Jahren für immer

Lea Oetiker

29.10.2025

Das Lädeli am Bahnhof Schüpfen wurde 1999 eröffnet.
Das Lädeli am Bahnhof Schüpfen wurde 1999 eröffnet.
Screenshot Homegate

Der erste Avec-Shop der Schweiz ist Geschichte: Valora hat den Laden am Bahnhof Schüpfen still und leise aufgegeben. Nach einem Strategiewechsel will das Unternehmen nur noch an Orten mit mehr Kundschaft präsent sein.

Lea Oetiker

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  • Nach 26 Jahren hat Valora den Avec-Shop am Bahnhof Schüpfen BE stillgelegt.
  • Das Geschäft galt 1999 als einer der ersten seiner Art in der Schweiz.
  • Wegen eines Strategiewechsels konzentriert sich Valora nun auf Standorte mit mehr Kundschaft – die SBB sucht derweil neue Mieter für die Fläche.

Nach 26 Jahren war Schluss: Der Avec am Bahnhof Schüpfen BE hat dicht gemacht – in aller Stille hat Valora den Avec-Shop geschlossen, wie die «Berner Zeitung» schreibt.

Der kleine Laden wurde 1999 eröffnet und war der erste Avec der Schweiz – zusammen mit einem in Brügg BE und Mettmenstetten ZH. Um kleine Bahnhöfe auf dem Land zu beleben, entwickelten die SBB zusammen mit Valora und der Migros ein Konzept für den schnellen Einkauf. Weil die Läden direkt an Bahnhöfen lagen, durften sie länger und auch am Sonntag offen sein, wie die Zeitung weiter schreibt.

Doch es war nicht immer eine Avec-Filiale am Bahnhof Schüpfen Zuhause. Zwischenzeitlich trug er das Migrolino-Logo. 2020 hatte Valora einen SBB-Wettbewerb um den Betrieb von 260 Bahnhofsläden in der ganzen Schweiz gewonnen – auch jener in Schüpfen gehörte dazu.

«Attraktive Gastronomiefläche»

Mit der Marke Avec kehrte das Kioskunternehmen zurück, zieht sich nun aber wieder zurück. Gegenüber der «Berner Zeitung» begründete Valora den Schritt mit einem Strategiewechsel: Künftig wolle man sich auf Standorte mit mittlerer bis hoher Kundenfrequenz konzentrieren.

Die SBB sucht nun neue Mieter*innen. Einen Shop soll es aber künftig nicht mehr geben. Die Liegenschaft ist als «attraktive Gastronomiefläche» ausgeschrieben. Die Mietfläche eigne sich für ein «Restaurant mit Sitzmöglichkeiten im Bereich Quick Offer», heisst es. 

Wie das Unternehmen bereits im vergangenen Jahr bekanntgegeben hatte, wird das Konzept der unbedienten «Avec-Box» vollständig eingestellt – mangels Nachfrage. Stattdessen setzt Valora auf sogenannte hybride 24/7-Stores, bei denen tagsüber Personal arbeitet und nachts ein automatisierter Betrieb läuft.

Der Detailhändler betrieb im vergangenen Jahr sechs solcher Standorte, bis 2026 soll die Zahl auf über 20 Filialen in der Schweiz steigen. Die Erfahrungen aus den geschlossenen Selbstbedienungsboxen fliessen laut Valora in die Weiterentwicklung der neuen Shopgeneration ein.