PandemieCo-Leiter der Swiss Covid Task Force erwartet bessere Zeiten in 2021
SDA
13.10.2020 - 06:02
Die steigenden Fallzahlen und Hospitalisierungen im Zuge der Corona-Pandemie sind nach Ansicht von Manuel Battegay zwar besorgniserregend. Das Schlimmste dürfte die Schweiz dem Infektiologen zufolge im April 2021 überstanden haben.
Die Schweiz tue gut daran, nicht alarmistisch auf die steigenden Fallzahlen und Hospitalisierungen im Zuge der Corona-Pandemie zu reagieren. Zwar ist die jüngste Entwicklung nach Ansicht des Infektiologen Manuel Battegay besorgniserregend, es sei aber nicht angebracht, überstürzt Massnahmen einzuführen. Es gelte vielmehr, die bestehenden stringenter umzusetzen, sagte Battegay, Co-Leiter der nationalen Covid-Taskforce, in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger».
«Wir müssen die Bevölkerung konkreter und verständlicher darüber informieren, wie wir uns in alltäglichen Situationen verhalten sollen». Wer zum Beispiel seine betagten Grosseltern im Altersheim besuchen wolle, sollte zehn Tage auf Clubbesuche verzichten.
Die Spitäler seien für die steigenden Hospitalisierungen gewappnet. Die Kapazitäten seien jedoch nicht unbeschränkt. «Wir schauen täglich auf die Zahl jener, die wegen Covid-19 neu in die Spitäler eingeliefert werden und auf die Belegung der Intensivstationen».
Die Arbeit hinter den Kulissen aller Gesundheitsfachpersonen – von Bund, BAG und Kantonen – sei immens. Ein Lockdown sei «keine Option». Wenn die etablierten Massnahmen eingehalten würden, seien viele Freiheiten möglich.
«Ich bleibe dabei, dass uns das Coronavirus bis Ende 2021 beschäftigen wird – allerdings mit der Zuversicht auf einen recht baldigen Impfstoff, möglicherweise Mitte 2021. Das Schlimmste dürfte im April 2021 überstanden sein», sagte Battegay auf eine entsprechende Frage des Journalisten.
Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga macht sich ihrerseits Sorgen wegen der stark steigenden Fallzahlen. Sie habe zusammen mit Gesundheitsminister Alain Berset und Wirtschaftsminister Guy Parmelin die Kantone für kommenden Donnerstag zu einem Gipfeltreffen eingeladen, zitiert die Tageszeitung «Blick» die Bundespräsidentin.