Porno-Konsum Behörden warnen vor Sex-Erpressung

SDA/jfk

7.2.2019

Hunderttausende Franken erbeuten Erpresser mit der Sextortion-Masche allein in der Schweiz. Die Täter versenden E-Mails, in denen sie behaupten, die Opfer beim Surfen auf Pornoseiten gefilmt zu haben. Die Behörden sind alarmiert.

Solange die Betroffenen Lösegeld zahlten, werde das Vorgehen weiterhin eingesetzt, schreibt die Melde- und Analysestelle Informationssicherung (Melani) in einem am Donnerstag veröffentlichten Newsletter. Sie ruft dazu auf, die Masche der Betrüger zu stoppen und kein Lösegeld zu zahlen.

Meist leere Drohungen

Nach Angaben von Melani handelt es sich in der Regel um Fake. Die Betrüger gaukelten dem Opfer vor, Zugang zu dessen Webcam zu haben. Als Beweis für die Kompromittierung des Computers werde ein gestohlenes Passwort oder eine Mobilfunknummer angegeben.



Fake-Sextortion werde vermehrt seit Juli 2018 beobachtet, schreibt Melani. In der zweiten Jahreshälfte wurden mindestens 100 Bitcoin an die Betrüger gezahlt, was derzeit einem Gegenwert von ungefähr 360'000 Franken entspricht. Die Täter operieren weltweit: Nach Angaben der Sicherheitsorganisation SANS wurde ein Bitcoin-Konto mit 22 Millionen US-Dollar in Zusammenhang mit Fake-Sextortion entdeckt.

Regelrechte Welle

Laut Melani ist Anfang 2019 eine neue Sextortion-Welle in deutscher Sprache angerollt. Innerhalb von nicht einmal fünf Tagen wurden Bitcoins im Wert von über 40'000 Franken auf ein einziges Konto eingezahlt. Bei Melani gingen Hunderte von Meldungen ein.

Passwort-Tipps: Diesen Fehler lieben Hacker besonders

So lange die Betroffenen nicht aufhörten, Lösegeld zu zahlen, werde die Masche befeuert, heisst es in dem Newsletter. Melani befürchtet auch, dass Nachahmungstäter auf den Zug aufspringen könnten und die Anzahl der Sextortion-Versuche noch weiter zunehmen wird. Die Schweizer Behörden stellen Informationen zu der Betrugsmasche zur Verfügung.

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