Neues Amt in Strassburg?Schafft Berset die Wahl, winken 300'000 Euro Lohn und Chauffeur
aru
12.1.2024
Alain Berset will das internationale Polit-Parkett betreten und zum Generalsekretär des Europarats gewählt werden. Mit diesem prestigeträchtigen Amt kommen viele Annehmlichkeiten.
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12.01.2024, 14:53
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Alain Berset plant seine berufliche Karriere nach dem Bundesrat. Er kandidiert für die Rolle als Generalsekretär des Europarats.
Mit diesem neuen Amt würden zahlreiche Annehmlichkeiten auf den ehemaligen Gesundheitsminister zukommen.
Neben einem Salär von über 300'000 Franken würde Berset auch über einen Chaffeur und einen noblen Wohnsitz in Strassburg verfügen.
Diese Woche gab der frischgebackene Alt-Bundesrat Alain Berset (SP) seine Kandidatur für das Amt des Generalsekretärs im Europarat bekannt. Falls er die Wahl schafft, winken ihm ein fürstlicher Salär, ein Privatchauffeur und eine Wohnung in der Villa Massol an der schicken Place de la République in Strassburg. Dies schreiben die Zeitungen der CH Media.
Doch vorerst gilt es, zwei Konkurrenten zu übertrumpfen. Neben Indrek Saar aus Estland, dem nicht viele Chancen eingerechnet werden, tritt auch der Belgier Didier Reynders, amtierender EU-Justizkommissar, an.
Bei Reynders habe es Berset mit einem Schwergewicht zu tun, das die belgische Polit-Bühne seit über 20 Jahren präge, heisst es weiter.
Gewählt wird im Juni. Dann entscheidet die parlamentarische Versammlung des Europarats, die sich aus 306 Delegierten von nationalen Parlamenten zusammensetzt, wer der Generalsekretär wird. Seit 2019 ist die Kroatin Marija Pejčinović Burić Generalsekretärin des Europarts. Gewählt wird für jeweils fünf Jahre.
Berset werden gute Chancen ausgerechnet
Die beiden Nationalräte Alfred Heer (SVP/ZH) und Damien Cottier (FDP/NE), beides Mitglieder der Schweizer Delegation, rechnen Berset gute Chancen ein. «Die Schweiz ist ein neutrales Land und geniesst in Strassburg ein hohes Ansehen», sagt etwa Heer. Ausserdem, so Cottier, habe sich die Tradition eingebürgert, dass der Vorsitz zwischen EU-Land und Nicht-EU-Land hin und her wechsle. Nach Kroatien als EU-Mitglied wäre nun ein Nicht-Mitglied an der Reihe, so Cottier zu CH Media. Die Schweiz hatte dieses Amt seit ihrem Beitritt im Jahr 1963 noch nie inne.
Die Besetzung des Top-Jobs sei aber auch ein wenig transparentes Tauziehen zwischen den Regierungen.
Bei einer Wahl würde Berset protokollarisch auf dem Niveau eines Staats- und Regierungsschefs stehen. Seinen Wohnsitz würde er in die Villa Massol verlegen. Ausserdem könnte er sich über einen Lohn von über 300'000 Franken freuen, wie dem Finanzbericht zu entnehmen sei, schreibt die Zeitung. Von der Einkommenssteuer wäre er als internationaler Funktionär komplett befreit.
Ein Wermutstropfen: Berset müsste mit seinem neuen Lohn auf einen Teil seines Bundesrats-Ruhegehalts in der Höhe von 236'000 Franken verzichten.
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