Asyldirektor fordert Abschaffung «Der Schutzstatus S wird von Roma-Clans ausgenutzt» 

sda/vab

3.5.2024 - 01:13

Der Berner Asyldirektor Pierre Alain Schnegg fordert die Abschaffung oder Beschränkung des Schutzstatus S. Dieser komme nicht mehr primär Ukrainerinnen und Ukrainern zugute, sondern werde von Roma missbraucht. (Archivbild)
Der Berner Asyldirektor Pierre Alain Schnegg fordert die Abschaffung oder Beschränkung des Schutzstatus S. Dieser komme nicht mehr primär Ukrainerinnen und Ukrainern zugute, sondern werde von Roma missbraucht. (Archivbild)
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Der Berner Asyldirektor Pierre Alain Schnegg fordert die Abschaffung oder Beschränkung des Schutzstatus S. Dieser komme nicht mehr primär Ukrainerinnen und Ukrainern zugute, sondern werde von Roma missbraucht.

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  • Pierre Alain Schnegg, Berner Asyldirektor, will laut einem Interview die Abschaffung des Schutzstatus S. Oder eine Beschränkung ebendieses.
  • Viele der Gesuche für den Status S würden mittlerweile von Roma gestellt.
  • Ein grosser Anteil davon würde sich nicht wie Kriegsflüchtlinge verhalten und von einem Tag auf den anderen wieder gehen.
  • Er glaubt, dass Menschen von Organisationen ausgebeutet werden.

«Mittlerweile wird die Mehrheit der Gesuche für den Status S von Roma gestellt. Das höre ich auch von Kolleginnen und Kollegen aus anderen Kantonen», sagte der Berner SVP-Regierungsrat in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit Tamedia.

Konkrete Zahlen könne er jedoch nicht nennen. Alle Antragsstellenden wiesen ukrainische Papiere vor. «Aber wir zweifeln in vielen Fällen an dieser Identität.» Viele sprächen weder Ukrainisch noch Russisch.

Regulärer Aufenthaltstitel anstelle von Schutzstatus S

Anstelle des Schutzstatus S solle einer der regulären Aufenthaltstitel treten, so Schnegg. «Bedingung dafür ist aber, dass die Betroffenen genügend integriert sind, um ein selbstständiges Leben zu führen. Wer bereits hier ist und diese Kriterien erfüllt, der soll einen Aufenthaltsstatus erhalten. Und wer neu ankommt, sollte künftig ein reguläres Gesuch stellen», sagte der Asyldirektor des zweitgrössten Schweizer Kantons.

«Eine Alternative zur kompletten Aufhebung des Status S wäre, ihn nur noch Ukrainern aus gewissen Landesregionen zu gewähren, die stark vom Kriegsgeschehen betroffen sind.»

Ein Kriegsende ist nicht in Sicht, doch die Anfangsphase des Kriegs sei vorbei. Laut Schnegg könne man nicht während Jahrzehnten mit einem temporären Status arbeiten. «Wir sollten die Betroffenen in einen regulären Aufenthaltsstatus überführen.»

Organisationen beuten Menschen aus

Die meisten Neuankömmlinge mit Schutzstatus S seien nicht mehr direkt vom Krieg in der Ukraine betroffen, sagte Schnegg.

«Sie verhalten sich nicht wie Kriegsflüchtlinge, die an Leib und Leben bedroht sind. Sie kommen und gehen von einem Tag auf den anderen.» Er vermutet, dass diese Menschen selbst oft von Organisationen ausgebeutet würden. «Da steckt eine Logistik dahinter», so Schnegg.

Angaben zu möglichen Drahtziehern konnte er nicht machen. «Wir stellen einfach fest, dass ganze Familien, manchmal mehr als zehn Personen, kommen und einen oder zwei Monate später, wenn sie das Geld aus der Asylsozialhilfe erhalten haben, wieder weg sind.»

Laut Schnegg leben von den schweizweit über 65'000 Personen mit Schutzstatus S über 8000 im Kanton Bern.