Überblick Studie – Schwere Reinfektion nach einer ersten milden Infektion möglich

Agenturen/red

12.2.2021 - 22:00

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Bund hat in den vergangenen 24 Stunden 1253 neue Corona-Infektionen bei 33'017 Tests erfasst. Die Positivitätsrate liegt damit bei 3,8 Prozent.
  • Die Nationale Ethikkommission findet, ein allgemeines Impfobligatorium sei nicht zulässig. Gewisse Vorteile für Geimpfte hält sie aber für vertretbar.
  • Bundesrat Alain Berset ruft die Bevölkerung zu Geduld auf und lässt durchblicken, dass es bald Lockerungen geben könnte.
  • Das bundesrätliche Corona-Impfziel «Sommer 2021» lässt sich nicht einhalten, befürchten die Kantonsärzte. Es werde Herbst, bis alle, die sich in der Schweiz impfen lassen wollen, das tun könnten.
  • Pendler aus Vorarlberg, die in der Schweiz arbeiten, müssen neu bei ihrer Rückkehr nach Österreich einen negativen Coronatest vorweisen. Die St. Galler Regierung ist irritiert, dass dabei Schweizer Tests nicht anerkannt werden, und will sich für eine Änderung einsetzen.

Laut Angaben der Johns-Hopkins-Universität liegt die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz bei bislang insgesamt 540’727; davon gelten 317’600 Personen als genesen. 9739 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 verstorben. Weltweit stieg die Zahl der Infizierten auf 108’015’884, die Zahl der Toten auf 2’374’415.

Stand der Impfungen in der Schweiz

Bis und mit Mittwoch sind in der Schweiz innert Wochenfrist 113'338 Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht worden. Das geht aus den Daten hervor, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag auf seiner Website veröffentlicht hat. Pro Tag wurden damit durchschnittlich 16'191 Impfungen durchgeführt. Das sind im Vergleich zur Vorwoche 6 Prozent mehr. Insgesamt wurden bis Mittwoch 482'423 Impfungen durchgeführt. Aktuell sind damit in der Schweiz und in Liechtenstein 5,6 Impfdosen pro 100 Einwohner verabreicht worden. Für den vollen Impfschutz sind pro Person jeweils zwei Impfdosen nötig.

Und gleich noch mehr Zahlen: In der Schweiz sind bisher 5549 Fälle mit den mutierten Coronavirus-Varianten entdeckt worden. Das teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Die Mutationen breiten sich damit weiterhin aus.

22.00 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Live-Ticker

20.37 Uhr: Nach erster Covid-19-Erkrankung schwebt Patient mit Südafrika-Mutante in Lebensgefahr

Nach einer zunächst überstandenen Corona-Infektion schwebt ein 58-jähriger Mann in Frankreich nach einer Ansteckung mit der südafrikanischen Variante in Lebensgefahr. «Dieser Fall illustriert die Tatsache, dass die südafrikanische Variante für eine schwere Reinfektion nach einer ersten milden Infektion» mit dem klassischen Coronavirus verantwortlich sein kann, erklärten die französischen Autoren einer in dieser Woche im Fachmagazin «Clinical Infectious Diseases» veröffentlichten Studie.

Der Fall des Mannes zeige, dass «die nach der ersten Infektion entwickelte Immunität eine erneute Infektion mit der südafrikanischen Variante nicht verhindert hat». Der 58-jährige Asthmatiker sei im September positiv auf das Coronavirus getestet worden und habe damals an Fieber und Kurzatmigkeit gelitten. Die Symptome hielten demnach nur wenige Tage an. Im Dezember wurde der Mann dann zweimal negativ getestet.

Im Januar musste er dann allerdings ins Krankenhaus eingeliefert werden und es wurde bei ihm die südafrikanische Variante festgestellt. Danach verschlechterte sich sein Zustand; inzwischen wird er künstlich beatmet und schwebt in Lebensgefahr.

19.38 Uhr: Ungarn impft erste Bürger mit russischem Vakzin

Ungarn hat am Freitag als erstes Land in der Europäischen Union Bürger mit dem russischen Vakzin Sputnik V gegen das Coronavirus geimpft. Zunächst stünden 2800 Dosen des Impfstoffs zur Verfügung, sagte die Leiterin der nationalen Gesundheitsbehörde, Cecilia Müller. Ungarn, das im Januar als erstes EU-Mitglied eine Notfallzulassung für Sputnik V erteilt hatte, hat eigenen Angaben zufolge zwei Millionen Dosen des Impfstoffs bestellt. Diese sollen innerhalb von drei Monaten geliefert werden.

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hatte der EU wiederholt vorgeworfen, dass der Prozess der Zulassungen und des Ankaufs von Impfstoffen zu lange dauere. Ende Januar hatte Budapest bereits als erstes EU-Land den Impfstoff des chinesischen Herstellers Sinopharm zugelassen und eine Bestellung von fünf Millionen Dosen angekündigt.

19.03 Uhr: Kantonsärzte zweifeln am Sommer-Impfziel

Das bundesrätliche Corona-Impfziel «Sommer 2021» lässt sich nicht einhalten, befürchten die Kantonsärzte. Es werde Herbst oder gar Spätherbst, bis alle, die sich in der Schweiz impfen lassen wollen, das tun könnten.

Grund dafür sind Lieferengpässe und Zulassungsverzögerungen. «Es könnte tatsächlich Herbst werden», sagte Hauri, Zuger Kantonsarzt und Präsident der Vereinigung der Kantonsärzte, am Freitagabend in der Sendung «Echo der Zeit» von Radio SRF. Er befürchte, «der ambitiöse Plan» müsse wahrscheinlich aufgegeben werden.

Tags zuvor hatte sich schon die Bündner Kantonsärztin Marina Jamnicki gegenüber Radio SRF in diesem Sinne geäussert.

Als Gründe nannte Hauri Lieferengpässe bei den Impfstoffproduzenten Biontech/Pfizer und Moderna wie auch die Verzögerung bei der Zulassung weiterer Impfstoffe wie gegenwärtig von Astrazeneca durch das Schweizer Heilmittelinstitut Swissmedic. Solche Verzögerungen könnten nicht wettgemacht werden. «Schneller impfen» sei nicht möglich, sagte Hauri.

Noch am Mittwoch vergangener Woche hatte Bundesrat und Gesundheitsminister Alain Berset versichert, bis zum Sommer sollten sich alle Menschen in der Schweiz impfen lassen können, die das wollten. «Das können wir Stand heute gewährleisten, die neuen Verträge mit drei weiteren Impfherstellern unterstützen das», sagte Berset in Bern vor den Medien.

18.48 Uhr: New York räumt zögerliche Freigabe von Zahlen zu Corona-Toten ein

Im vergangenen Jahr sind dem Corona-Virus in New Yorker Pflegeheimen Tausende Menschen zum Opfer gefallen. Jetzt muss sich die Regierung vorwerfen lassen, eine Statistik dazu nicht zügig korrigiert zu haben. Man habe befürchtet, diese Zahl könne gegen die Staatsregierung verwendet werden, sagte eine Spitzenberaterin von Gouverneur Andrew Cuomo Abgeordneten der Demokraten.

In den vergangenen Wochen hatte die New Yorker Regierung eingeräumt, dass die Gesamtzahl der im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorbenen Langzeit-Pflegeheimbewohner bei knapp 15 000 gelegen habe, statt wie zuvor angegeben bei rund 8500. Zunächst seien Pflegeheimbewohner nicht mitgezählt worden, die nach einer Infektion in Krankenhäuser gebracht worden und dort gestorben seien.

18.25 Uhr: WHO prüft Corona-Fälle in Wuhan vor Dez. 2019

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will weiter untersuchen, ob es in China schon vor Dezember 2019 kleinere Ausbrüche mit dem Coronavirus gab. Das sagte die niederländische Virologin Marion Koopmans, die jüngst mit einer WHO-Expertenmission in China war, am Freitag bei einer Pressekonferenz der WHO in Genf. Das Expertenteam suchte in China nach dem Ursprung der Pandemie.

Es biete sich an, in Blutbanken zu suchen, die im Herbst 2019 Proben aus der Region um Wuhan aufnahmen, sagte Koopmans. Über den Zugang werde mit chinesischen Behörden diskutiert.

17.31 Uhr: Skibetriebe in Italien erwarten Öffnung ab Montag

Trotz etwas verschlechterter Corona-Zahlen in Italien erwarten viele Skiregionen weiterhin die Öffnung ihrer Wintersportgebiete ab nächsten Montag. Das bekräftigte eine Sprecherin des Verbands der Seilbahnbetreiber Anef am Freitag nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa.

«Auch ohne die Möglichkeit, Regionalgrenzen zu überschreiten, werden die Skigebiete ab nächster Woche versuchen, Teile zu öffnen, wenigstens ein bisschen zu arbeiten, um wieder in Gang zu kommen», sagte Anef-Präsidentin Valeria Ghezzi. Die Lombardei und das Piemont wollten am 15. Februar loslegen. Das Trentino peile den Mittwoch an, das Aosta-Tal einen Start ab 18. Februar.

Die Betriebe in Venetien würden vermutlich später anfangen, sagte sie. Der Regionalpräsident Venetiens, Luca Zaia, selbst kündigte am Freitag einen Erlass zur schnellen Wiedereröffnung an. Er wolle aber noch neue Signale aus Rom abwarten, wo die Regierung einige Corona-Beschränkungen am Freitag verlängern wollte. In Südtirol gilt ohnehin weiter ein harter Lockdown als Rote Zone mit strengen Sperren.

16.59 Uhr: Quarantänefälle an Basler Schulen stark gestiegen

Im Kanton Basel-Stadt waren in der Woche vor den Fasnachts- und Sportferien insgesamt 682 Schülerinnen und Schüler sowie 106 Lehrpersonen von Primarschulen und Kindergärten in Quarantäne oder in Isolation. Die Fälle sind seit der letzten Erhebung stark angestiegen.

In den Primarschulen und Kindergärten befanden sich gemäss der aktuellen Erhebung 5,3 Prozent der Schülerinnen und Schülern beziehungsweise 5,6 Prozent der Lehrpersonen in Quarantäne oder Isolation, wie das Basler Erziehungsdepartement am Freitag mitteilte.

In den Sekundarschulen waren es gemäss den aktuellen Zahlen 143 Schülerinnen und Schüler (3,3 Prozent) sowie 19 Lehrpersonen (2,9 Prozent). Die Mittel- und Berufsfachschulen verzeichneten 93 Schülerinnen und Schüler (1,25 Prozent) sowie fünf Lehrpersonen (0,43 Prozent) in Quarantäne oder Isolation.

In den Primarschulen und Kindergärten haben sich die Quarantäne- und Isolationfälle seit dem 1. Februar fast verdoppelt. Auf der Sekundarstufe I haben sich die Zahlen gar vervierfacht, während sie in den Mittel- und Berufsfachschulen leicht zurückgegangen sind.

Basler Regierung prüft Fernunterricht an Gymnasien, FMS und Berufsfachschulen.
Basler Regierung prüft Fernunterricht an Gymnasien, FMS und Berufsfachschulen.
KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS

16.32 Uhr: Österreich soll bei Pendlern auch Schweizer Tests anerkennen

Pendler aus Vorarlberg, die in der Schweiz arbeiten, müssen neu bei ihrer Rückkehr nach Österreich einen negativen Coronatest vorweisen. Die St. Galler Regierung ist irritiert, dass dabei Schweizer Tests nicht anerkannt werden, und will sich für eine Änderung einsetzen.

Das neue Grenzregime Österreichs gilt seit Mittwoch. Betroffen sind bis zu 7000 Pendler, die aus Vorarlberg zur Arbeit in die Schweiz kommen. Sie müssen sich wöchentlich testen lassen und an der Grenze ein entsprechendes Papier vorweisen. Die Tests sind in Vorarlberg gratis.

Wer sich in der Schweiz testen lässt, muss zusätzlich ein ärztliches Zeugnis vorlegen. Die St. Galler Regierung zeigte sich in einem Communiqué vom Freitag irritiert darüber. Sie habe den Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner in einem Brief ersucht, sich auf bundesstaatlicher Ebene für eine pragmatische Lösung einzusetzen.

Insbesondere sollen an der Grenze auch Schweizer Tests anerkannt werden. Mit dem gleichen Anliegen wandte sich die St. Galler Regierung auch an Bundesrätin Karin Keller-Sutter.

Die Polizei kontrolliert Covid-Tests von Pendlern, am Mittwoch, 10. Februar 2021, an der Grenze in Lustenau (Vorarlberg).
Die Polizei kontrolliert Covid-Tests von Pendlern, am Mittwoch, 10. Februar 2021, an der Grenze in Lustenau (Vorarlberg).
KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

15.57 Uhr: Impfung macht Infizierte offenbar weniger ansteckend

Es ist in der derzeitigen Phase der Pandemie eine zentrale Frage: Die Corona-Impfung schützt Menschen vor der Krankheit Covid-19, aber sind Geimpfte im Falle einer Infektion auch weniger ansteckend? Das untersuchte das Team um Idan Yelin vom Institute of Technology in Haifa an Laborbefunden von insgesamt knapp 5800 Infizierten, die nachträglich ausgewertet wurden. Etwa die Hälfte der Teilnehmer hatte eine Impfdosis mit dem Biontech/Pfizer-Präparat erhalten, die anderen waren ungeimpft.

Bei jenen 1140 Menschen, deren Impfung bereits 12 bis 28 Tage zurücklag, war die per PCR-Untersuchung ermittelte Viruslast um den Faktor vier geringer als bei den Ungeimpften. Wendtner betont: «Der Impfstoff BNT162b2 führt nicht nur zu einem Individualschutz des Geimpften hinsichtlich einer Covid-19-Erkrankung, sondern es ist davon auszugehen, dass bei einer ausreichenden Durchimpfung der Bevölkerung auch ein gewisser Bevölkerungsschutz im Sinne einer Vakzin-basierten Herdenimmunität realistisch entstehen kann.» Künftige Studie müssten jedoch zeigen, wie lange ein solcher Effekt tatsächlich andauere.

Medizinisches Personal bereitet den Impfstoff von Pfizer-Biontech vor. (Archiv)
Medizinisches Personal bereitet den Impfstoff von Pfizer-Biontech vor. (Archiv)
Bild: Keystone

15.45 Uhr: Zahl der Morde in Brasilien nimmt in Krise zu

Während der Corona-Krise hat die Gewalt in Brasilien wieder zugenommen. Im grössten Land Lateinamerikas wurden im vergangenen Jahr 43'892 Tötungsdelikte registriert, wie das Nachrichtenportal G1 am Freitag berichtete.

Das war ein Anstieg um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr und entspricht einer Mordrate von 20,89 Fällen je 100'000 Einwohnern. Zum Vergleich: In der Schweiz liegt die Mordrate bei etwa 0,7.

Damit wurde der positive Trend gestoppt. In den vergangenen Jahren waren die Tötungsdelikte in Brasilien deutlich zurückgegangen. 2019 fiel die Zahl der Morde um 19 Prozent auf 41'635 – das war der niedrigste Stand seit Beginn der systematischen Erhebung im Jahr 2007. Dennoch ist Brasilien weiterhin eines der gewalttätigsten Länder der Welt.

15.10 Uhr: Prinzessinnen haben genug vom Heimunterricht

Der Lockdown geht auch privilegierten Menschen an die Substanz. So haben die Töchter des niederländischen Königs Willem-Alexander nach gut sieben Wochen die Nase voll vom Online-Unterricht. «Sie vermissen es sehr, in der Schule zu sein und ihre Freundinnen zu sehen», sagte der König in einem am Freitag vom Portal Nu.nl veröffentlichten Video. 

Es falle seinen Töchtern Ariane (13) und Alexia (15) zunehmend schwer, die Motivation zum Lernen aufzubringen. «Hoffentlich können sie so schnell wie möglich wieder in die Schule», sagte Willem-Alexander. Der König hatte eine Schule in Den Haag besucht und sich von einer Schülerin interviewen lassen.

Im Gegensatz zu ihren beiden jüngeren Schwestern geht die älteste Tochter, Kronprinzessin Amalia (17), zumindest am Nachmittag in die Schule. Schüler, die in diesem Jahr Abitur machen, dürfen zur Vorbereitung auf die Prüfungen in den Schulen unterrichtet werden.

Königin Maxima der Niederlande und ihre Tochter, Prinzessin Alexia, am Königstag auf dem Schloss Huis ten Bosch. 
Königin Maxima der Niederlande und ihre Tochter, Prinzessin Alexia, am Königstag auf dem Schloss Huis ten Bosch. 
Bild: Patrick Van Katwijk/ANP/dpa

14.50 Uhr: Stand der Dinge bei der Impfkampagne

Bis und mit Mittwoch sind in der Schweiz innert Wochenfrist 113'338 Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht worden. Das geht aus den Daten hervor, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag auf seiner Website veröffentlicht hat. Pro Tag wurden damit durchschnittlich 16'191 Impfungen durchgeführt. Das sind im Vergleich zur Vorwoche 6 Prozent mehr. Insgesamt wurden bis Mittwoch 482'423 Impfungen durchgeführt. Aktuell sind damit in der Schweiz und in Liechtenstein 5,6 Impfdosen pro 100 Einwohner verabreicht worden. Für den vollen Impfschutz sind pro Person jeweils zwei Impfdosen nötig.

14.39 Uhr: Martullo-Blocher schiesst gegen Bundesrat

Die Bündner SVP-Nationalrätin und Chefin der Ems-Chemie, Magdalena Martullo Blocher, geht mit dem Pandemie-Management des Bundesrats hart ins Gericht. In einem Interview mit der NZZ fordert sie, der Lockdown müsse sofort beendet werden. «Durchzutesten ist viel wirksamer als ein Lockdown», glaubt die Tochter von alt Bundesrat Christoph Blocher. «Wir müssen testen und impfen. Wenn die Risikogruppen geimpft sind, ist der Kampf gegen das Virus schon fast gewonnen.»

Die verordnete Schliessungen von Restaurants und den eingeschränkten Service von Läden bezeichnet Martullo-Blocher als einen «Verhältnisblödsinn»: «Das können wir weder sozial noch finanziell noch länger durchziehen.»

Der Bundesrat dagegen habe in der Schweiz eine «Diktatur» errichtet, glaubt Martullo-Blocher. Und preist als gutes Beispiel für die Schweiz ausgerechnet China: «In China ist die Wirtschaftsfreiheit derzeit viel grösser als hier.» 

Fordert ein Ende des Lockdowns: SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher.
Fordert ein Ende des Lockdowns: SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher.
Bild: Keystone/Anthony Anex

13.55 Uhr: Wieder mehr Fälle von Mutationen

Und gleich noch mehr Zahlen: In der Schweiz sind bisher 5549 Fälle mit den mutierten Coronavirus-Varianten entdeckt worden. Das teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Die Mutationen breiten sich damit weiterhin aus.

Von den 5549 Fällen entfielen 2111 auf die britische Variante, 90 auf die südafrikanische und drei auf die brasilianische. In 3339 Fällen war eine Mutation vorhanden, jedoch keine klare Zuweisung möglich. Sechs weitere Fälle konnten keiner der drei bekannten Varianten zugeordnet werden.

Die Zahlen der Mutationen steigen damit an: Am Donnerstag hatte das BAG noch 5311 Ansteckungen von mutierten Viren gemeldet, am Mittwoch 4785 und am Dienstag 4411.

Laut BAG sind die Zahlen aber nicht repräsentativ. Grund seien starke Unterschätzungen in Kantonen, in denen nur wenig oder kein Material sequenziert worden sei.

13.33 Uhr: Bund registriert 1253 Neuansteckungen

Das Bundesamt für Gesundheit hat 1253 neue Corona-Infektionen registriert in den vergangenen 24 Stunden. Getestet wurden insgesamt 33'017, woraus sich eine Positivitätsrate von 3,8 Prozent ergibt. Gleichzeitig registrierte das BAG 31 neue Todesfälle und 93 Spitaleinweisungen.

Insgesamt wurden bis Mittwochabend 782'275 Impfdosen an die Kantone und das Fürstentum Liechtenstein ausgeliefert. Davon wurden 482'423 Dosen bereits verabreicht. Das macht 5,58 Dosen pro 100 Einwohner.

Die Positivitätsrate für die letzten zwei Wochen lag bei 6 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 216,96 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag am 2. Februar bei 0,89.

12.03 Uhr: 3 Prozent der Rekrut*innen positiv getestet

Die Armee hat alle der über 5000 Rekrut*innen der zweiten Staffel, die am Montag nach drei Wochen Distance Learning ebenfalls in die Kasernen eingerückt sind, auf das Coronavirus getestet. Nun liegt das Resultat vor: Bis Donnerstag wurden 3 Prozent positiv getestet, wie das Verteidungungsdepartement VBS am Freitag mitteilte. 

Nur einzelne der Eingerückten hätten Covid-19-Symptome gezeigt, heisst es weiter. Positiv getestete Rekruten würden in eine zehntägige Isolation überführt. Diese werde «in einem von der restlichen Truppe abgesonderten Bereich auf den Waffenplätzen» durchgeführt. Die Ausbildung der Rekrut*innen werde aber fortgeführt.

Weitere Abklärungen zu den Virusvarianten werden bei allen positiven Tests durchgeführt, auch werde das Contact Tracing nach Vorgaben des Bundesamts für Gesundheit (BAG) durchgeführt. 

Die jetzt eingerückten Rekrut*innen hatten sich drei Wochen lang von zuhause vorbereitet, wie dieser junge Mann in  Genf. 
Die jetzt eingerückten Rekrut*innen hatten sich drei Wochen lang von zuhause vorbereitet, wie dieser junge Mann in  Genf. 
Bild: Keystone/Jean-Christophe Bott

11.05 Uhr: Ethikkommission will kein Impfobligatorium

Die Nationale Ethikkomission (NEK) im Bereich Humanmedizin spricht sich gegen ein allgemeines Impfobligatorium in der Schweiz aus. Ein solcher Schritt liesse sich nicht rechtfertigen, weil es auf «unverhältnismässige Weise» in wesentliche Grundrechte eingreife. Auch von einem Obligatorium für bestimmte Bevölkerungsgruppen, allen voran für das Gesundheitspersonal, rät die NEK in einer Stellungnahme ab.

Die Ethikkommission begründet ihre Haltung damit, dass die Impfung nach dem heutigen Stand der Forschung nur die geimpfte Person selbst schützt. Ob sie auch verhindert, dass jemand das Virus weitergeben kann, ist nach wie vor unklar. Den Selbstschutz für bestimmte Personengruppen allgemein zu verordnen, wäre «paternalistisch und nicht zu rechtfertigen», heisst es in der Medienmitteilung.

Bei der Frage nach Bevorzugungen für Geimpfte sieht die NEK hingegen Spielraum: Wenn sich zeige, dass die Impfung auch die Weitergabe des Virus verhindert, seien spezifische Lockerungen denkbar. Dazu müsse die Impfung aber für alle, die sie wollen, zugänglich sei. Dann sei es aus ihrer Sicht zulässig, dass gewisse Einschränkungen für Geimpfte aufgehoben werden oder es für einzelne Aktivitäten einen Impfnachweis braucht. Allerdings müssten auch dann die Grundrechte gewahrt bleiben und sichergestellt werden, dass allen ihre Grundbedürfnisse befriedigen können.

Die Kommission empfiehlt nachdrücklich, die offenen Fragen rund um den Impfnachweis explizit zu regeln. Dies erhöht die demokratische Legitimation entsprechender Massnahmen und schafft dringend benötigte Rechtssicherheit. 

Der Corona-Impfstoff führt auch zu einer ganzen Reihe ethischer Fragen.
Der Corona-Impfstoff führt auch zu einer ganzen Reihe ethischer Fragen.
Bild: Keystone/Peter Klaunzer

10 Uhr: Auch Israel bessert sich die Lage

Die Anzahl der Schwerkranken in der Corona-Krise ist in Israel erstmals seit Wochen wieder unter die Marke von 1000 gefallen. Laut dem Gesundheitsministerium wurden in dem Land 985 Menschen als schwer erkrankt eingestuft, davon wurden 304 beatmet. Vor einer Woche waren es über 100 Schwerkranke mehr gewesen.

In dieser Woche hatte sich bereits ein Rückgang der Neuinfektionen abgezeichnet. Das Ministerium registrierte am Freitag 4922 Fälle binnen 24 Stunden – nach 7237 vor einer Woche. Zum Vergleich: Die Schweiz hat in etwa gleich viele Einwohner wie Israel, und hier lag die Zahl der Neuinfizierten am Donnerstag bei 1356 Neuinfektionen.

Die Entwicklung fällt zusammen mit einem am Sonntag begonnenen, schrittweisen Ausstieg aus dem insgesamt dritten Lockdown in dem Land. Der Epidemiologe Hagai Levine bezeichnete diesen zuletzt als Fehlschlag. Nach den beiden vorherigen Lockerungsphasen stieg die Anzahl der Neuinfektionen jeweils nach gewisser Zeit wieder.

Nun allerdings läuft in Israel eine Impfkampagne, die zuletzt ermutigende Signale zeigte. In dem Neun-Millionen-Einwohner-Land erhielten bislang rund 3,8 Millionen Menschen eine Erstimpfung, davon bekamen etwa 2,4 Millionen auch die zweite Dosis.

8.50 Uhr: Die Infektionszahlen in Deutschland sinken weiter

In Deutschland geht die Zahl der Corona-Fälle weiter zurück. Die Gesundheitsämter meldeten dem staatlichen Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 9860 Neuinfektionen (Stand 5:30 Uhr). Ausserdem wurden 556 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet.

Am Freitag vergangener Woche hatte das RKI 12'908 Neuinfektionen und 855 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Morgen laut RKI 62,2. Vor vier Wochen, am 13. Januar, hatte die Inzidenz noch bei 155 gelegen. Die meisten Bundesländer verzeichnen laut RKI weiterhin sinkende Sieben-Tages-Inzidenzen.

8.40 Uhr: Rekord-Taucher für britische Wirtschaft

Die britische Wirtschaft ist im vergangenen Jahr infolge der Corona-Pandemie drastisch geschrumpft. Wie das Statistikamt ONS in London mitteilt, ging das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorjahr um 9,9 Prozent zurück. Dies ist ein Rekordrückgang.

Zum Jahresende hin wuchs die Wirtschaft jedoch wieder. Laut ONS lag das BIP im vierten Quartal 1,0 Prozent über dem Niveau des Vorquartals. Der Wirtschaftseinbruch folgt auf ein Wachstum von 1,4 Prozent im Jahr 2019. Im internationalen Vergleich hat die Corona-Pandemie die britische Wirtschaft stark getroffen.

6.15 Uhr: Verstösse gegen Impfreihenfolge in Deutschland

Die knappen Corona-Impfstoffe sollen zuerst an Hochbetagte und medizinisches Personal gehen. Landräte, Polizisten und Feuerwehrleute sollten ihren Pieks laut Verordnung erst später bekommen – in der Praxis sieht es vielerorts anders aus.

In mindestens neun Bundesländern sind bereits Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden, die noch gar nicht an der Reihe waren. Das ergab eine Recherche der Deutschen Presse-Agentur. Dabei kamen etwa Kommunalpolitiker, Geistliche sowie Feuerwehrleute und Polizisten zum Zuge, obwohl sie nicht der ersten Prioritätsgruppe angehören.

Die Begründung für die vorgezogenen Impfungen in den meisten Fällen: Am Ende des Tages seien Impfdosen übrig geblieben, die man nicht habe verschwenden wollen. Der Impfstoff muss vor dem Impfen zunächst aufbereitet und verdünnt werden und ist dann nur wenige Stunden haltbar. Sagen Menschen ihren Impftermin ab, können daher am Ende des Tages Impfdosen übrig bleiben. Wie damit umgegangen werden soll, ist nicht geregelt.

4.47 Uhr: Berset denkt laut über Lockerungen nach

Bundesrat Alain Berset ruft die Schweizer Bevölkerung zur Geduld in der Corona-Pandemie auf. Kritik am strikten Kurs bei den Massnahmen zur Eindämmung des Virus weist Berset zurück. Dennoch deutete er in Interviews mit Westschweizer Zeitungen Lockerungen an.

Bundesrat Alain Berset kann nichts versprechen. Aber er sagt, dass die Landesregierung die Frustrationen in der Schweizer Bevölkerung verstehe und sich ebenfalls Lockerungen wünsche.
Bundesrat Alain Berset kann nichts versprechen. Aber er sagt, dass die Landesregierung die Frustrationen in der Schweizer Bevölkerung verstehe und sich ebenfalls Lockerungen wünsche.
KEYSTONE

Der Bundesrat werde an seiner Sitzung von kommender Woche seine Linie festlegen und anschliessend die Kantone konsultieren. Die Landesregierung verstehe die Frustrationen in der Schweizer Bevölkerung und wünsche sich ebenfalls Lockerungen. Der Bundesrat dürfte Lockerungen beschliessen, denn man müsse schliesslich auch noch leben, sagte Berset in der Zeitung «Le Nouvelliste».

Die wichtigsten Indikatoren der Schweiz in der Corona-Pandemie deuteten auf eine Entspannung hin. Dennoch gelte es im Hinblick auf die Entwicklung der neuen Virusmutationen, vorsichtig zu bleiben. Die FDP und die SVP hatten zuletzt vehement Lockerungen gefordert.

Der Gesundheitsminister wies Kritik am strikten Kurs des Bundesrates zurück. Er verstehe, dass sich Geschäfte, Restaurants und Kinos in einer unerträglichen Lage befänden. Die Klagen fänden beim Bundesrat Gehör. Aber die Entwicklung der Lage berge bedeutende Risiken.

Seit Beginn der Krise seien die kritischen Stimmen immer dann zu hören gewesen, wenn sich die Lage verbessert habe. Nähmen die Neuansteckungen drastisch zu, schwiegen die gleichen Kreise. Dann werde der Schwarze Peter der Landesregierung zugeschoben.

Berset wies zugleich die Kritik zurück, der Bundesrat habe keine Strategie, die Pandemie wirkungsvoll zu bekämpfen. Er verstehe, dass die politischen Parteien Sicherheiten einforderten. Das aber sei in Zeiten der Krise unmöglich. Er plädiere daher für Flexibilität.

Im letzten Sommer habe die Schweiz sich zu sehr darauf verlassen, dass die Entwicklung der Pandemie positiv verlaufen. So seien etwa die Lockerungen bei grossen Veranstaltungen im letzten Herbst zu früh erfolgt. Auch habe die Kommunikation zwischen Bund und Kantonen nicht immer nach Wunsch funktioniert. Für den Bundesrat sei stets zentral gewesen, die am meisten verletzlichen Personen zu schützen.

4.02 Uhr: Australian Open fortan ohne Zuschauer

Wegen des Corona-Ausbruchs in einem Flughafen-Hotel gilt in der australischen Metropole Melbourne wieder ein fünftägiger Lockdown. Wie der Premierminister des Bundesstaates Victoria, Daniel Andrews, am Freitag erklärte, tritt dieser an diesem Freitag um 23:59 Uhr im gesamten Bundesstaat in Kraft. Schulen und Geschäfte bleiben in dieser Zeit geschlossen, Restaurants dürfen nur Speisen zum Abholen anbieten. Zudem dürfen die Menschen ihre Häuser und Wohnungen nur für wichtige Dinge verlassen, ausserhalb der eigenen vier Wände herrscht eine Maskenpflicht.

Serena Williams wird künftig in Australien nicht nur vor halb leeren Rängen aufschlagen, sondern vor ganz leeren. Ab Samstag sind wegen des Corona-Ausbruchs in einem Flughafen-Hotel auf der Anlage im Melbourne Park zunächst für die kommenden fünf Tage keine Zuschauer mehr erlaubt.
Serena Williams wird künftig in Australien nicht nur vor halb leeren Rängen aufschlagen, sondern vor ganz leeren. Ab Samstag sind wegen des Corona-Ausbruchs in einem Flughafen-Hotel auf der Anlage im Melbourne Park zunächst für die kommenden fünf Tage keine Zuschauer mehr erlaubt.
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Die Australian Open der Tennisprofis dürfen dagegen fortgesetzt werden. Die Regierung stufte Profisportler in die Gruppe der «notwendigen Berufe» ein. Allerdings sind ab Samstag auf der Anlage im Melbourne Park zunächst für die kommenden fünf Tage keine Zuschauer mehr erlaubt. Bislang waren Zuschauer zugelassen, am Donnerstag hatten 21'000 Tennis-Fans die Partien besucht. Die Obergrenze war für die ersten Turniertage auf 30'000 Besucher pro Tag festgesetzt worden.

Der Ausschluss der Zuschauer bedeutet für die Veranstalter einen weiteren Rückschlag. Schon vor dem Start war das Grand-Slam-Turnier von Corona beeinflusst worden. Zunächst hatten sich mehr 70 Profis sowie Betreuerinnen und Betreuer für zwei Wochen in harte Hotel-Quarantäne begeben müssen, weil es auf ihren Flügen positive Corona-Fälle gegeben hatte. Dann hatten sich mehr als 500 Personen für etwa einen Tag isolieren müssen, weil ein Hotel-Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden war.

4 Uhr: Pharmakonzern Astrazeneca macht Kasse

Noch vor einem Jahr dürfte der Pharmakonzern Astrazeneca eher wenigen Menschen ein Begriff gewesen sein. Dank seines Corona-Impfstoffes ist das heute anders. Doch Geld verdient der britische Pharmakonzern bislang mit anderen Medikamenten.

Unter dem Strich entfiel für 2020 auf die Aktionäre ein Gewinn von rund 3,2 Milliarden Dollar, ein Jahr zuvor waren es noch 1,3 Milliarden Dollar.

Für das neue Jahr stellte Konzernchef Pascal Soriot ein etwas höheres Umsatzwachstum als 2020 in Aussicht. Allerdings seien Erlöse mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca und der Universität Oxford dabei noch gar nicht berücksichtigt. Die Erlöse mit dem Impfstoff will der Konzern ab dem kommenden Quartal separat ausweisen.

3.56 Uhr: USA wollen bis Juli 300 Millionen impfen

Die USA werden Präsident Joe Biden zufolge bis Ende Juli genügend Impfstoff für rund 300 Millionen Menschen haben – was für alle Erwachsenen im Land ausreichend wäre. Dank eines neuen Vertrags mit den Impfstoffherstellern Moderna und Pfizer über jeweils 100 Millionen zusätzliche Corona-Impfdosen habe sich die Regierung nun insgesamt 600 Millionen Dosen gesichert, sagte Biden. Die komplette Menge werde zudem bis Ende Juli geliefert werden, schneller als zuletzt geplant, sagte Biden am Donnerstag (Ortszeit) bei einem Besuch des Nationalen Gesundheitsinstituts (NIH). Die USA haben rund 330 Millionen Einwohner. Pro Kopf sind zwei Impfdosen nötig.

Biden hatte den Kauf der 200 Millionen zusätzlichen Dosen bereits Ende Januar angekündigt, etwa eine Woche nach dem Beginn seiner Amtszeit. Er sparte nun nicht mit Kritik an seinem Vorgänger Donald Trump. «Er hat nicht genug Impfstoff bestellt», sagte Biden. «Er hat seinen Job nicht gemacht, um für die massive Herausforderung vorbereitet zu sein, Hunderte Millionen Amerikaner zu impfen.»

Trumps Regierung hat die Entwicklung der Impfstoffe aggressiv vorangetrieben und finanziert, was zuvor selbst Biden gelobt hatte. Die US-Regierung hat auch Dosen der bislang noch nicht zugelassenen Impfstoffe bestellt, darunter 100 Millionen beim Hersteller Johnson & Johnson. Mit der Notfallzulassung für den Impfstoff, der mit einer Dosis auskommt, wird spätestens im März gerechnet. Auch beim Unternehmen Novavax haben die USA 100 Millionen Dosen bestellt. Die Planung der eigentlichen Impfungen, damit verbundene logistische Herausforderungen und Kosten überliess Trumps Regierung allerdings weitestgehend den Bundesstaaten, Bezirken und Kommunen.

3.42 Uhr: Australien stellt Astrazeneca-Impfstoff her

Ende März soll in Australien Coronavirus-Impfstoff des Herstellers Astrazeneca produziert werden. Das Land sei auf dem Weg dahin, sagte Gesundheitsminister Greg Hunt am Freitag beim Besuch einer Biotechnologie-Fabrik in Melbourne, wo die ersten Dosen fast fertiggestellt sind. Anderswo hergestellte Dosen von Astrazeneca (1,2 Millionen) sollen in Australien bereits Anfang März verfügbar sein. Allerdings hat die australische Aufsichtsbehörde für Arzneimittel den Impfstoff noch nicht genehmigt. Die Regierung vertritt die Ansicht, dass die verhältnismässig niedrigen Inzidenzwerte eine Notfallzulassung des Mittels nicht rechtfertigen würden.

Ende Februar sollen die ersten Dosen des Pfizer/Biontech-Impfstoffs in Australien eintreffen. Davon hat das Land insgesamt 20 Millionen geordert. Bis Oktober soll nach den Erwartungen der Regierung jeder in der Bevölkerung mit 26 Millionen Einwohnern geimpft sein, der über 16 Jahre alt ist und eine solche Impfung wünscht.

2.27 Uhr: Hochansteckende Amazonas-Variante entdeckt

Im brasilianischen Amazonasgebiet ist eine neue Variante des Coronavirus entdeckt worden. Diese Mutation sei vermutlich dreimal ansteckender als das ursprüngliche Virus, teilte Brasiliens Gesundheitsminister Eduardo Pazuello am Donnerstag (Ortszeit) mit.

Im südamerikanischen Amazonasgebiet ist eine neue Variante des Coronavirus entdeckt worden. Diese Mutation lässt sich mit den gängigen Impfstoffen bekämpfen. (Symbolbild)
Im südamerikanischen Amazonasgebiet ist eine neue Variante des Coronavirus entdeckt worden. Diese Mutation lässt sich mit den gängigen Impfstoffen bekämpfen. (Symbolbild)
Keystone

Trotz der starken Ansteckungsgefahr der neuen Mutation versicherte der Minister: «Gott sei Dank hat die Analyse ergeben, dass die Impfstoffe auch gegen diese Variante wirken.» Das Gesundheitsministerium stellte bisher allerdings keine Daten dieser Analyse zur Verfügung. Laut Pazuello seien die Infektionen in den Dschungelstadt Manaus in den vergangenen Monaten unerwartet gestiegen, würden aber unter Kontrolle gebracht.

Bei einer Anhörung im Senat sagte der Minister, dass Brasilien die Hälfte der impfberechtigten Bevölkerung bis Juni und den Rest bis zum Ende des Jahres impfen werde. Allerdings hat das Land aktuell nur Impfdosen gesichert, um die Hälfte seiner Bevölkerung zu versorgen.

Brasilien begann vor etwa drei Wochen mit Impfstoffen von Chinas Sinovac Biotech und der britischen AstraZeneca zu impfen. Das Butantan-Institut in Sao Paulo sagte in einer Erklärung, dass es mit Studien bezüglich der neuen Manaus-Variante bereits begonnen habe, Ergebnisse aber erst in zwei Wochen zu erwarten seien.

Auch das biomedizinische Zentrum Fiocruz in Rio de Janeiro, das eine Partnerschaft mit AstraZeneca eingegangen ist, teilte mit, dass es ebenfalls die Wirksamkeit gegen die Amazonas-Variante untersuche und Proben nach Oxford geschickt habe.

0.12 Uhr: Trumps Erkrankung war offenbar deutlich ernster

Die Covid-19-Erkrankung des damaligen US-Präsidenten Donald Trump soll einem Bericht der «New York Times» zufolge schwerwiegender gewesen sein, als das Weisse Haus im vergangenen Jahr eingeräumt hatte. Die Zeitung berichtete unter Berufung auf vier nicht namentlich genannte Quellen, dass Trumps Sauerstoffsättigung im Blut vor seiner Verlegung ins Krankenhaus auf kritische Wert gefallen sei. Trump soll zudem auf Röntgenbildern erkennbare Anzeichen einer Lungenentzündung gehabt haben.

Der 74-jährige Trump war Anfang Oktober 2020 wegen einer Covid-Erkrankung mit dem Hubschrauber in ein Militärkrankenhaus gebracht worden. Dort wurde er während eines dreitägigen Aufenthalts nach offiziellen Angaben unter anderem mit einem experimentellen Antikörper-Mittel von Regeneron, dem Viren-Hemmer Remdesivir und dem Steroid Dexamethason behandelt. Experten sahen bereits im Einsatz der Medikamente Hinweise für einen schwereren Verlauf der Erkrankung.

Der «New York Times» zufolge soll Trumps Sauerstoffsättigung damals zeitweise nur noch über 80 Prozent gelegen haben. Experten betrachten weniger als 90 Prozent für gewöhnlich als kritischen Zustand. Eine so niedrige Sauerstoffsättigung ist einer der Gründe für den Einsatz von Dexamethason. Das Weisse Haus hatte damals offiziell davon gesprochen, dass Trumps Sättigung zeitweise auf 93 Prozent gefallen war.

0.01 Uhr: Testpflicht bei Ausreise aus Tirol in Kraft

Für das österreichische Bundesland Tirol sind um Mitternacht strenge Ausreisebeschränkungen in Kraft getreten. Ein Verlassen des Bundeslands in Richtung Deutschland oder in angrenzende österreichische Bundesländer ist in den nächsten zehn Tagen nur mit einem negativen Corona-Test möglich, der nicht älter als 48 Stunden sein darf.

Die Massnahme soll helfen, eine Verbreitung der in Tirol gehäuft aufgetretenen südafrikanischen Corona-Variante zu verhindern. Rund 1200 Polizisten und Soldaten werden nach Angaben der Behörden für die engmaschigen Kontrollen eingesetzt. Ein Verstoss kann bis zu 1450 Euro kosten. Ausgenommen von dieser Vorschrift sind Kinder sowie der Güterverkehr und die Durchreise ohne Zwischenstopp.

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Agenturen/red