Zehntausende Franken SchadenBetrüger nutzen Krypto-Automaten für Geldwäsche
Jan-Niklas Jäger
23.4.2025
Kriminelle können Sicherheitslücken bei Krypto-Automaten nutzen, um illegal beschafftes Geld schnell aus dem Land zu schaffen. (Symbolbild)
Bild: sda
Krypto-Automaten, wie sie häufig in Zürich stehen, sind legal. Dass mit ihnen schnell Geld aus dem Land geschaffen werden kann, machen sich Kriminelle vermehrt zunutze – auf Kosten nichtsahnender Opfer.
Jan-Niklas Jäger
23.04.2025, 22:31
23.04.2025, 22:36
Jan-Niklas Jäger
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Kriminelle nutzen vermehrt Krypto-Automaten zur Geldwäsche.
Mit den Automaten kann Geld binnen weniger Minuten aus dem Land geschafft werden.
Nichtsahnende Opfer werden mit der Methode zudem um ihr Geld betrogen, indem sie unter einem Vorwand dazu gebracht werden, Geld auf einem der Geräte einzuzahlen.
Sicherheitsmassnahmen werden von den Kriminellen durch kleine Tricks umgangen.
In Zürich, wo besonders viele Krypto-Automaten stehen, sind so Schäden von mehreren zehntausend Franken entstanden.
Kriminelle haben Krypto-Automaten als einfache Methode zur Geldwäsche für sich entdeckt. In Zürich, der Schweizer Stadt, in der neben Genf die meisten der Automaten stehen, sind so Schäden von mehreren Zehntausend Franken entstanden.
Der «Tagesanzeiger» berichtet von einer Betrugsmasche anhand des Beispiels einer Seniorin, die von Fremden überzeugt worden sei, 12‘000 Franken abzuheben und in einen ihr nicht bekannten Automaten einzuzahlen.
Die Betrüger gaben an, Polizisten zu sein, die sie über ein Datenleck bei ihrer Bank informierten. Nach Kontaktaufnahme via Telefon begleiteten sie die Frau zur Post, wo sie das Geld abhob. Es müsse in ein anderes Konto eingezahlt werden, sonst würde es verschwinden, so die Begründung.
Schutzmassnahmen können umgangen werden
Von den 12‘000 Franken wurden 1000 Franken einbehalten, wie die Quittungen beweisen. Vermutlich handelt es sich dabei um die Belohnung des Mannes, der den Betrug ausführte. Er hatte sich als «Denis» vorgestellt und ist inzwischen festgenommen worden. Aktuell befindet es sich auf freien Fuss, das Strafverfahren läuft aber noch. Die Organisation hinter dem Betrug agiert wohl von der Türkei aus.
Eigentlich gibt es Schutzmassnahmen, die derartige Betrugsfälle verhindern sollen. So gibt es eine Limite von 1000 Franken pro Transaktion via Kryptoautomat. Wer innerhalb von 30 Tagen mehr als 1000 Franken wechselt, muss sich identifizieren. Doch die Betrüger umgehen diese Massnahmen, in dem sie einfach mehrmals Summen von unter 1000 Franken einzahlen und dafür bei jedem Mal eine andere Schweizer Handynummer benutzen.
Auch im Fall der 85-jährigen Seniorin nutzte «Denis» diese Methode, bis er die letzten 1000 Franken für sich behielt. Danach wurde die Frau skeptisch. Als sie weitere 8000 Franken abheben sollte, weigerte sie sich. «Es tröstet mich, dass die Betrüger wenigstens dieses Geld nicht bekommen haben», sagte sie dem «Tagesanzeiger».
Insgesamt soll «Denis», ein 44 Jahre alter Schweizer, mindestens 25‘000 Franken durch Betrug ergaunert haben. Es gilt die Unschuldsvermutung.