Jede Stunde läutet in Hausen am Albis ZH nachts die Glocke der reformierten Kirche, tagsüber jede Viertelstunde. Einem Bewohner stösst dies sauer auf: «So kann ich nicht mehr weiterleben», sagt ein Mann zu «20 Minuten».
Der 53-Jährige habe zwar Verständnis für die Bedeutung der Glocken im religiösen und gemeinschaftlichen Sinne, deren Läuten würden aber erhebliche Unannehmlichkeiten für die Anwohner*innen verursachen. So müsse er mindestens vier Stunden pro Tag schlafen, um genügend Energie für die Arbeit zu haben.
Das Geläut sei deshalb insbesondere in der Nacht und in den frühen Morgenstunden zu regulieren. Zumal es nicht mehr zeitgemäss sei: «Früher wurden Tiere auf dem Hof geschlachtet und auch das Eintreffen des Scherenschleifers laut ausgerufen», wird der Bewohner von «20 Minuten» zitiert.
Gemeinderat bespricht Thematik
Heute habe jeder einen Wecker. Um sechs Uhr morgens brauche es deshalb kein Gebimmel von Kirchenglocken mehr. Bei einer lauten Feier bis drei Uhr morgens komme schliesslich auch die Polizei. «In diesem Fall tut sie aber nichts», so der 53-Jährige. Wenn sich für das Glockenproblem keine Lösung finden lasse, müsse er umziehen und seine Wohnung vermieten.
Die Gemeinde wolle eine Lösung suchen, mit der alle Anspruchsgruppen leben können, teilt sie auf Anfrage von «20 Minuten» mit. «Ich denke, dass dies jeweils sehr individuell angeschaut wird. Fleissige Kirchengänger sehen das anders als Personen, die wenig Verbindung zur Kirche haben», so Gemeindepräsident Stefan Gyseler.
Das Thema wird an der nächsten Gemeinderatssitzung am 21. August besprochen. Zumindest bis dahin läuten die Glocken in Hausen am Albis auch in der Nacht jede volle Stunde ein.
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