Bürgerbeteiligung Bezahltes Babysitting für mehr Bürgerpräsenz

SDA

7.1.2020 - 11:52

Eine Babysitterin betreut zu Hause das Kleinkind, während die Eltern an der Gemeindeversammlung teilnehmen: Dieses Modell testet die Gemeinde Court BE. (Archivbild)
Eine Babysitterin betreut zu Hause das Kleinkind, während die Eltern an der Gemeindeversammlung teilnehmen: Dieses Modell testet die Gemeinde Court BE. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/GAETAN BALLY

Die Gemeinde Court BE will herausfinden, ob sie mit bezahltem Babysitting die Präsenz junger Eltern an Gemeindeversammlungen stärken kann. Der Gemeinderat hat beschlossen, dazu in diesem Jahr einen Pilotversuch durchzuführen.

Ziel des Babysittings ist, dass auf diese Weise möglichst Mutter und Vater an den zweimal jährlich stattfindenden Gemeindeversammlungen teilnehmen können. Die Gemeinde wird den Babysitterinnen und -sittern 15 Franken pro Stunde bezahlen; dies während maximal drei Stunden. Profitieren können Eltern von Kindern bis zu zehn Jahren.

Der Gemeinderat von Court geht davon aus, dass ältere Kinder während den Gemeindeversammlungen allein gelassen werden können.

Court zählt 1500 Einwohner. Der Gemeinderat schätzt, dass maximal 107 Familien vom bezahlten Babysitting profitieren könnten. Etwa die Hälfte dieser Familien werde vom Angebot profitieren, glaubt er. Er hat deshalb fürs Babysitting zur Stärkung der Bürgerbeteiligung einen Betrag von 4500 Franken ins Budget 2020 aufgenommen.

Das ist dem Gemeindemitteilungsblatt zu entnehmen. Das Pilotprojekt geht auf den Vorstoss eines Bürgers an der Gemeindeversammlung vom vergangenen Juni zurück. Courts Gemeinderat hiess ihn einstimmig gut.

«Nach einem Jahr werden wir die Nachfrage wirklich abschätzen können», sagte Anne Freudiger, die zuständige Gemeinderätin, zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Sie ergänzte damit auf Anfrage eine Meldung des «Journal du Jura». Ende Jahr werde es darum gehen, die Situation neu einzuschätzen, so Freudiger weiter.

Auch in Grandval

Auch eine andere bernjurassische Gemeinde, Grandval, erwog im vergangenen Jahr die Einführung eines solchen Systems. Der dortige Gemeinderat verzichtete aber auf das neue Angebot, nachdem sich das Interesse der Bürger in Grenzen gehalten hatte.

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