«Grosse Solidarität» Blut spendet Leben, auch in der Pandemie

Von Lukas Meyer

12.6.2021

Nur 2,5 Prozent der Schweizer spenden regelmässig Blut, die Blutversorgung war aber auch im vergangenen Jahr stets gesichert. Am Anfang seien die Leute jedoch unsicher gewesen.

Von Lukas Meyer

Am Donnerstag stand ein Blutspende-Bus auf dem Berner Bundesplatz. Und er konnte prominente Gäste empfangen, nicht nur zahlreiche Parlamentarier*innen, sondern auch Bundespräsident Guy Parmelin und Aussenminister Ignazio Cassis. Dieser sagte: «Blut gibt Leben. Als Arzt kenne ich die Unentbehrlichkeit dieser Spende – es ist gelebte Solidarität.»

Am Welt-Blutspendetag vom 14. Juni wird jedes Jahr darauf aufmerksam gemacht, dass Blutspenden gebraucht werden. Ständeratspräsident Alex Kuprecht und Nationalratspräsident Andreas Aebi hatten das Patronat für die Blutspende-Aktion von Blutspende SRK Schweiz übernommen. Sie riefen ihre Kolleg*innen dazu auf, vor dem Nachhausegehen Blut zu spenden. Nur 2,5 Prozent der Schweizer Bevölkerung würden regelmässig Blut spenden, sagte Kuprecht.

«Ganz zu Anfang kamen weniger Personen»

Hat sich das mit dem Coronavirus geändert? «Ganz zu Anfang der Pandemie kamen weniger Personen, um Blut zu spenden. Sie waren teilweise stark verunsichert», schreibt Blutspende SRK Schweiz auf Anfrage von «blue News». Die Leute hätten sich gefragt: Kann man? Darf man? Insgesamt sei die Versorgungslage 2020 aber stabil gewesen, «dank der grossen Solidarität der Spender*innen und zahlreichen Sicherheitsvorkehrungen».

Man habe in Zusammenarbeit mit den regionalen Blutspendediensten nationale Vorschriften erlassen, etwa bezüglich Abstand- und Hygieneregeln für Personal und Spender*innen. «Diese Sicherheitsmassnahmen sowie die Möglichkeit, den Blutspendetermin online zu reservieren, führten dazu, dass die Blutspenden mit dem Blutbedarf der Spitäler über das ganze Jahr gut im Einklang blieben und die Blutversorgung gesichert war.»

48 Stunden Wartezeit nach der mRNA-Impfung

Wer eine nachgewiesene Corona-Infektion durchgemacht hat, muss nach vollständiger Abheilung der Symptome vier Wochen warten, bis er spenden kann. Wer Kontakt zu Personen mit einer bestätigten Infektion hatte, muss 14 Tage warten. Wenn nach der Blutspende innerhalb von 14 Tagen Corona-Symptome auftreten, soll man sich sofort melden.

Nach einer Impfung mit einem mRNA-Impfstoff – darunter fallen die beiden momentan in der Schweiz verwendeten Impfstoffe von Moderna und Pfizer/Biontech – beträgt die Wartezeit 48 Stunden. Der Körper baut die RNA innerhalb von Stunden und die Spike-Proteine innerhalb weniger Tage komplett ab. Anders sieht es bei vektorbasierten Impfstoffen aus, wobei jener von Johnson & Johnson/Janssen in der Schweiz zugelassen ist, aber keine Verwendung findet. Hier müsste man vier Wochen warten, da der Abbau länger dauert.