Bis zu 95'000 Franken für ApartmentsDavoser Hotelier ärgert sich über «Wucherpreise» am WEF
aru
15.1.2024
Prominenz aus Wirtschaft, Politik und Unterhaltung gibt sich ab heute in Davos die Klinke in die Hand. Die höchste Stadt Europas bietet aber kaum genügend Wohnraum für alle.
aru
15.01.2024, 16:23
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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Bereits seit Monaten ist Davos ausgebucht. Eine Wohnung oder ein Hotelzimmer lässt sich kaum noch finden.
Wohnungen, die noch frei sind, erzielen Spitzenpreise. Ein Luxusapartment kostet pro Woche rund 95'000 Franken.
Ein prominenter Hotelier regt sich über diese «Wucherpreise» auf.
Heute beginnt das Weltwirtschaftsforum WEF in Davos. Es werden rund 2800 Gäste aus 120 Ländern erwartet. Hotels und Airbnbs sind schon seit Monaten ausgebucht.
Vereinzelt gibt es aber noch Wohnungen, wie ein Blick auf booking.ch oder Airbnb zeigt. Hier bieten Private ihre Unterkünfte zu Höchstpreisen von bis zu 31'000 Franken für die ganze Woche an. Die NZZ fand eine Wohnung für bis zu 95'000 Franken pro Woche. Dabei handelt es sich um eine 4,5-Zimmer-Luxuswohnung mit Sauna und Whirlpool.
Gegenüber den Zeitungen von Tamedia ärgert sich der Luxus-Hotelier Tobias Homberger nun über solche Angebote. Er betreibt das Hotel Seehof und spricht von «frechen Wucherpreisen».
Das System sei irgendwann überreizt
«Es sind vor allem Ferienwohnungsbesitzer aus dem Unterland, die so horrend viel verlangen», sagt er. Ihm sei klar, dass das Gesetz von Angebot und Nachfrage gelte. Aber irgendwann sei das System überreizt.
Weiter sagt Homberger, dass die Davoser Hotels ein Gentlemen's Agreement hätten, wonach höchstens 10 Prozent mehr als der Höchstpreis während der Saison verlangt werde.
Konkret für das Seehof bedeute dies, dass ein Zimmer durchschnittlich 1300 Franken pro Nacht koste.
In der NZZ macht sich Reto Branschi, Tourismusdirektor von Davos, Sorgen um die Zukunft des WEF. Denn gerade in diesem Jahr habe es riesige Probleme gegeben, genug Unterkünfte für die Polizei zu finden. Liessen sich künftig nicht mehr genügend Unterkünfte für die Polizei finden, sei die Sicherheit des Anlasses und somit der Anlass selbst in Gefahr.