Corona-Übersicht Schweizer Gastronomen fehlt Personal +++ 500 Personen demonstrieren in Appenzell

Agenturen/toko

5.6.2021

Restaurants dürfen sowohl im Aussen- wie im Innenbereich wieder Gäste empfangen — wenn sie genug Personal haben. Denn viele Beschäftigte  haben sich einem Bericht zufolge während der Pandemie umorientiert.In Appenzell demonstrieren unbewilligt rund 500 Personen gegen die Corona-Massnahmen. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Agenturen/toko

5.6.2021

Restaurants in der Schweiz dürfen wieder öffnen — finden jedoch immer häufiger kein Personal. Offenbar auch deshalb, weil sich während der Corona-Pandemie viele Fachkräfte umorientiert haben.

Dies sagt Urs Mäder, Präsident der Branchenverbands Gastro Emmental-Oberaargau, gegenüber dem «Tages-Anzeiger» (kostenpflichtiger Inhalt). Auch er suche für sein Restaurant nach Personal.

Auch andere Gastronomen klagen demnach über einen eklatanten Personalmangel. «Wir und unsere Branchenkollegen verzweifeln fast», erklärt etwa Michel Peclard, der mit seinem Unternehmen in Zürich mehr als ein Dutzend Restaurants betreibt.

Sorgen bereite den Gastronomen auch die unsichere Lage in der Corona-Pandemie. Schliesslich könnte eine mögliche vierte Infektionswelle die Gastro-Branche erneut treffen.

500 Personen demonstrieren in Appenzell

Rund 500 Personen haben sich laut Polizei am Samstagnachmittag in Appenzell versammelt, um gegen die Corona-Massnahmen zu demonstrieren. Die Polizei beobachtete die nicht bewilligte Kundgebung, schritt aber nicht ein.

Es sei zu keinen Ausschreitungen oder Sachbeschädigungen gekommen, und es seien auch keine Personen verhaftet worden, teilte die Kantonspolizei Appenzell Innerrhoden mit. Die Corona-Massnahmen-Kritiker hatten sich ausserhalb des Ortskerns besammelt. Sie bewegten sich friedlich durchs Dorf in Richtung Landsgemeindeplatz.

Die Polizei war laut einem Sprecher mit einem «für Appenzell Innerrhoder Verhältnisse grösseren Aufgebot» vor Ort und erhielt Unterstützung aus benachbarten Polizeikorps. Angesichts der relativ kleinen Gruppe von Corona-Aktivisten war die Polizei «auf Verhältnismässigkeit bedacht» und schritt nicht ein.

Die Polizei und die lokalen Behörden hatten die Kundgebung erwartet. In Appenzell war kein Gesuch für eine Kundgebung eingegangen und auch keine Bewilligung erteilt worden. Nur wenige Demoteilnehmende trugen laut Polizei eine Maske. Aufgrund des Prinzips der Verhältnismässigkeit habe die Polizei auf das Durchsetzten der Maskentragpflicht verzichtet.

Die für die Demo verantwortlichen Personen würden ermittelt und an die Staatsanwaltschaft von Appenzell Innerrhoden verzeigt, teilte die Kantonspolizei weiter mit.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Restaurants in der Schweiz finden immer häufiger kein Personal — viele Fachkräfte haben sich einem Bericht zufolge während der Pandemie umorientiert.
  • In Appenzell haben sich rund 100 Personen auf einer nicht bewilligten Kundgebung versammelt, um gegen die Corona-Massnahmen zu demonstrieren.
  • In den Niederlanden sind heute zahlreiche Lockerungen in Kraft getreten.
  • Ärzt*innen in Deutschland befürchten wegen dem Wegfall der Impfpriorisierung am Montag einen «Ansturm» auf die Praxen.
  • Trotz der Öffnung der Innengastronomie in Grossbritannien klagen die Pubs über deutliche Umsatzeinbussen.
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  • 17.46 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Samstag

  • 17.13 Uhr

    Indien vor ersten Corona-Lockerungen — Infektionszahlen gehen zurück

    Angesichts deutlich sinkender Infektionszahlen im einstigen Corona-Hotspot Indien wagen die Millionenstädte Delhi und Mumbai zusammen mit weiteren Regionen erste Lockerungen. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden war den Gesundheitsbehörden zufolge auf 120'529 Fälle gesunken — und damit deutlich unter den Anfang Mai erreichten Spitzenwert von 400'000.

    In der Metropolregion Delhi, die sich seit 19. April im Lockdown befindet, könnten am Montag wieder Märkte und Einkaufszentren öffnen, teilte der dortige Regierungschef Arvind Kejriwal am Samstag mit. Allerdings sollen Geschäfte mit geraden Hausnummern an anderen Tagen öffnen als solche mit ungeraden Nummern. Zudem dürfe die Metro mit der Hälfte ihrer Sitzplatzkapazität wieder fahren. Auch Büros könnten mit der Hälfte ihrer Belegschaft wieder öffnen.

    Die Infektionszahlen in Indien waren Ende Februar mit dem Beginn einer zweiten Corona-Welle von 10 Millionen Fällen auf knapp 28,7 Millionen gesprungen. Nur in den USA sind nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in absoluten Zahlen bislang mehr Fälle registriert worden. Mehr als 334'000 Menschen starben der JHU zufolge auf dem Subkontinent in Zusammenhang mit dem Coronavirus.

    Im Staat Maharashtra mit seiner Hauptstadt Mumbai wird es von Montag an für verschiedene Bezirke und Orte eine stufenweise Lockerung geben, wie die dortige Regierung am Samstag mitteilte. Diese richte sich nach den Infektionszahlen und der Verfügbarkeit von Krankenhausbetten mit Sauerstoffzufuhr. In Mumbai selbst werden demnach wieder Geschäfte, Einkaufszentren, Theater und Restaurants öffnen können, allerdings mit einer Belegung von maximal 50 Prozent.

  • 16.38 Uhr

    Ärmere Schüler laut Studie stärker durch Corona benachteiligt

    Bei Grundschülern aus ärmeren Familien sind durch die Schulschliessungen während der Pandemie einer aktuellen Untersuchung aus England zufolge grössere Wissenslücken entstanden als bei anderen. «Diese Schüler haben grössere Lernverluste erlebt als ihre wohlhabenderen Gleichaltrigen, wodurch die Gefahr besteht, dass sich die allgemeine Kluft im Bildungsniveau vergrössert», sagte der Studienautor Jon Andrews des Education Policy Institute, das die Untersuchung im Auftrag der britischen Regierung durchgeführt hat.

    Die Lernverluste werden in der Auswertung als fehlende Monate gezählt, die die Schüler verglichen mit einem typischen, normalen Schuljahr hinter den Erwartungen zurückbleiben. Als Kinder aus ärmeren Verhältnissen haben die Wissenschaftler jene eingestuft, die kostenlose Schulessen in Anspruch nehmen.

    Während die Grundschüler in der zweiten Hälfte des vergangenen Herbstsemesters im Schnitt in Mathe 2,7 Monate zurücklagen und im Lesen 1,2 Monate, lag dieser Rückstand bei Kindern aus ärmeren Familien bei 3,3 Monaten (Mathe) beziehungsweise 1,6 Monaten (Lesen). Ausserdem fielen die Rückstände im Norden Englands im Schnitt grösser aus als im wohlhabenderen Süden des Landes und der Hauptstadt London.

  • 15.41 Uhr

    Schweizer Gastro-Betriebe finden kein Personal

    Restaurants in der Schweiz dürfen wieder öffnen — finden jedoch immer häufiger kein Personal. Offenbar auch deshalb, weil sich während der Corona-Pandemie viele Fachkräfte umorientiert haben.

    Dies sagt Urs Mäder, Präsident der Branchenverbands Gastro Emmental-Oberaargau, gegenüber dem «Tages-Anzeiger» (kostenpflichtiger Inhalt). Auch er suche für sein Restaurant nach Personal.

    Schweizer Gastro-Betriebe dürfen wieder öffnen — finden aber immer häufiger kein Personal.
    Schweizer Gastro-Betriebe dürfen wieder öffnen — finden aber immer häufiger kein Personal.
    KEYSTONE/Laurent Gillieron (Symbolbild)

    Auch andere Gastronomen klagen demnach über einen eklatanten Personalmangel. «Wir und unsere Branchenkollegen verzweifeln fast», erklärt etwa Michel Peclard, der mit seinem Unternehmen in Zürich mehr als ein Dutzend Restaurants betreibt.

    Sorgen bereite den Gastronomen auch die unsichere Lage in der Corona-Pandemie. Schliesslich könnte eine mögliche vierte Infektionswelle die Gastro-Branche erneut treffen.

  • 14.25 Uhr

    100 Personen demonstrieren in Appenzell gegen Corona-Massnahmen

    Rund 100 Personen haben sich in Appenzell versammelt, um gegen die Corona-Massnahmen zu demonstrieren. Die Polizei beobachtete die nicht bewilligte Kundgebung, schritt aber nicht ein.

    Es habe keine Vorfälle gegeben, sagte der Innerrhoder Kantonspolizei-Sprecher Roland Koster der Nachrichtenagentur Keystone-SDA gegen 14 Uhr. Die Corona-Massnahmen-Kritiker hatten sich ausserhalb des Ortskerns besammelt. Sie bewegten sich friedlich durchs Dorf in Richtung Landsgemeindeplatz.

    Die Polizei war laut Koster mit einem «für Appenzell Innerrhoder Verhältnisse grösseren Aufgebot» vor Ort und erhielt Unterstützung aus benachbarten Polizeikorps. Angesichts der relativ kleinen Gruppe von Corona-Aktivisten war die Polizei «auf Verhältnismässigkeit bedacht» und schritt nicht ein.

    Die Polizei und die lokalen Behörden hatten die Kundgebung erwartet. In Appenzell war kein Gesuch für eine Kundgebung eingegangen und auch keine Bewilligung erteilt worden. Von den Kundgebungsteilnehmerinnen und -teilnehmern trug laut Polizei ein Teil keine Masken.

  • 13.22 Uhr

    Deutscher Gesundheitsminister steht wegen neuem Masken-Desaster unter Druck

    In Deutschland steht Gesundheitsminister Jens Spahn zunehmend unter Druck. Wie der «Spiegel» berichtet, fordern auch Politiker des  Koalitionspartners wegen eines neuen Masken-Desasters seinen Rücktritt. Für den SPD-Generalsekretär sei «eine Grenze überschritten», die Vorgänge seien «menschenverachtend».

    Das Magazin hatte zuvor berichtet, das Gesundheitsministerium habe Anfang 2020 nutzlose Schutzmasken im Wert von einer Milliarde Euro (rund 1,1 Milliarden Franken) bestellt. Dem Bericht zufolge sei offenbar versucht worden, die Masken an Arbeitslose, Obdachlose und Menschen mit Behinderung abzugeben.

  • 12.27 Uhr

    Niederländer erfreuen sich weiterer Corona-Lockerungen

    Kinos, Museen, Theater und Restaurants — die Niederlande sind heute mit der Wiedereröffnung von Kulturstätten und der Innengastronomie weitere Schritte in Richtung Normalität gegangen. Der Ausblick auf ein Leben ohne Corona sei begeistert aufgenommen worden, hiess es in Medienberichten. Restaurants seien oft ausgebucht, Tickets rasch ausverkauft gewesen — wohl auch, weil die jeweiligen Gäste- und Besucherzahlen noch begrenzt sind.

    Mancherorts wurde die Wiederöffnung feierlich begangen, darunter im berühmten Van Gogh Museum in der Hauptstadt der Niederlande: «Kultur ist das wichtigste Fundament, die Stadt kämpft sich zurück mit Kreativität, Inspiration und Zusammenhalt», sagte Amsterdams Stadtpoet Gershwin Bonevacia bei der Zeremonie.

    Mit der Wiedereröffnung unter anderem der Innengastronomie gehen die Niederlande weitere Schritte in Richtung Normalität.
    Mit der Wiedereröffnung unter anderem der Innengastronomie gehen die Niederlande weitere Schritte in Richtung Normalität.
    Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

    Im traditionsreichen Amsterdamer Kino Tuschinski stand die feierliche Wiederaufführung des Films «De Slag om de Schelde» auf dem Programm. Das Drama um die schwerste Schlacht des Zweiten Weltkrieges auf niederländischem Boden hatte im Dezember 2020 Premiere, jedoch mussten bereits einen Tag danach alle Kinos wegen Corona schliessen.

    Auch über Lockerungen im Amateursport können sich die Niederländer  freuen. Zudem wurde die Öffnungszeit der Aussengastronomie um zwei Stunden bis 22.00 Uhr verlängert. Zuvor schon war die nächtliche Ausgangssperre abgeschafft worden, Geschäfte dürfen bereits wieder Kunden bedienen, auch Fitnessstudios und Zoos sind geöffnet und Prostituierte dürfen wieder Kunden empfangen.

  • 11.50 Uhr

    Schottland lockert Corona-Beschränkungen in Teilen des Landes

    In vielen Teilen Schottlands können sich die Menschen über weitere Corona-Lockerungen freuen. Seit heute können sich etwa in der grössten schottischen Stadt Glasgow, in der noch länger strengere Regeln galten, erstmals nach monatelangem Lockdown wieder Menschen auch privat in Innenräumen treffen oder sich auf ein Bier im Pub verabreden. In abgelegenen Regionen wie den Shetland- oder Orkney-Inseln sind sogar wieder grössere Veranstaltungen wie Hochzeiten mit bis zu 200 Personen möglich.

    Wegen der zunehmenden Verbreitung der zunächst in Indien entdeckten Delta-Variante müssen sich andere Teile Schottlands jedoch noch gedulden, bis weitere geplante Lockerungen in Kraft treten können. Das betrifft einem BBC-Bericht zufolge immerhin 2,3 Millionen Schotten, darunter auch die Menschen in der Hauptstadt Edinburgh. Der britische Landesteil hat insgesamt rund 5,4 Millionen Einwohner.

  • 11.31 Uhr

    Booking zahlt nach Kritik an Manager-Gehältern Corona-Hilfen zurück

    Nach scharfer Kritik an der Entlohnung seiner Chefs zahlt der US-Reiseanbieter Booking 110 Millionen Dollar (rund 99 Millionen Franken) staatliche Corona-Beihilfen zurück. Allein 78 Millionen Dollar davon gingen zurück an die Niederlande, den Sitz der grössten Booking-Tochter, teilte der Konzern mit. Politiker in Den Haag hatten kritisiert, dass Booking-Chef Glenn Fogel 2020 mit 7,1 Millionen Dollar und Finanzchef David Goulden mit 24 Millionen Dollar entlohnt wurden.

    Booking erklärte zwar, diese vor allem über Aktienoptionen gewährten Zahlungen seien in der Branche üblich und weitgehend an die künftige Geschäftsentwicklung gekoppelt. Man habe aber die Stimmen aus den Niederlanden gehört und ernst genommen, sagte eine Sprecherin. Booking sei der Regierung für die Unterstützung dankbar, die bei der Sicherung von Arbeitsplätzen helfe, und freue sich auf die weitere Zusammenarbeit.

    Booking hatte im vergangenen Jahr einen operativen Verlust von 12,5 Milliarden Dollar hinnehmen müssen, nach 6,6 Milliarden Dollar Gewinn im Jahr zuvor.

  • 10.54 Uhr

    Noch mehr Corona-Lockerungen in Mexiko-Stadt

    Die Megacity Mexiko-Stadt kehrt in der Corona-Pandemie immer mehr zur Normalität zurück. Die Bürgermeisterin der mexikanischen Hauptstadt, Claudia Sheinbaum, kündigte am Freitag an, ab der kommenden Woche auf grün in Mexikos System der «epidemiologischen Ampel» überzugehen. Damit wird etwa Restaurants, Kinos und Theatern eine Auslastung von 50 Prozent ihrer Kapazität erlaubt. Auch beginnt der Präsenzunterricht nach rund 15 Monaten am Montag wieder — einen Monat vor Ende des Schuljahres. Knapp 14 Prozent der Bewohner von Mexiko-Stadt sind bisher vollständig gegen das Coronavirus geimpft — im ganzen Land sind es gut zehn Prozent.

    Auch der an den Stadtstaat grenzende Bundesstaat Mexiko - der bevölkerungsreichste des Landes — soll ab kommender Woche auf grün stehen. Damit gelten die Lockerungen für den gesamten Grossraum Mexiko-Stadt — mit einer Bevölkerung von rund 22 Millionen Menschen laut UN der fünftgrösste der Welt.

    Das Kerngebiet der Stadt hat rund neun Millionen Einwohner. Dort wurden bisher gut 661'000 Infektionen mit dem Coronavirus und knapp 44'000 Todesfälle in der Pandemie registriert. Zuletzt sanken die täglichen Zahlen.

    Insgesamt sind es in Mexiko — mit rund 126 Millionen Einwohnern auf Platz zehn weltweit — offiziell gut 2,4 Millionen Corona-Fälle und mehr als 228'000 Tote. Die Zahl der Todesfälle ist die vierthöchste der Welt. Da nur äusserst wenig in Mexiko auf das Virus getestet wird, dürfte die Dunkelziffer sehr hoch sein. Forscher der US-Universität Washington schätzten Anfang Mai, dass schon mehr als 600'000 Menschen in Mexiko durch eine Infektion mit dem Coronavirus gestorben waren.

  • 10.11 Uhr

    Ärzte in Deutschland fürchten «Ansturm» wegen Wegfalls der Impfpriorisierung

    Ärzt*innen in Deutschland bereiten sich auf eine überwältigende Nachfrage nach Corona-Impfungen vor, sobald am Montag die Priorisierung aufgehoben wird. Er rechne mit einem «Ansturm auf die Praxen», sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, der «Neuen Osnabrücker Zeitung». «Bitte haben Sie Geduld und bedrängen Sie nicht die Ärzte und Ärztinnen und deren Teams, die medizinischen Fachangestellten», appellierte der Ärztefunktionär an die Menschen.

    «Alle werden geimpft werden — und das so schnell wie möglich. Aber nicht alle auf einmal», betonte Gassen. Obwohl die Mengen an verfügbarem Impfstoff kontinuierlich zunähmen, seien die Vakzine immer noch zu knapp.

    In Deutschland gilt ab Montag keine Impfpriorisierung mehr.
    In Deutschland gilt ab Montag keine Impfpriorisierung mehr.
    Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

    Auch Dirk Heinrich, der Bundesvorsitzender des Virchowbundes, in dem die niedergelassenen Ärzte organisiert sind, sagte der Zeitung, es gebe weiterhin zu wenig Impfstoff. «Daher müssen wir unsere Patienten um Geduld bitten.» Immerhin gehe es jetzt nur noch um Wochen, nicht um Monate, bis alle Impfwilligen ein Angebot bekämen.

    Kassenärzte-Chef Gassen kritisierte in diesem Zusammenhang, dass die Politik den Anschein erweckt habe, «dass auch Kindern und Jugendlichen bereits ab kommendem Montag die Möglichkeit eines Impfangebots unterbreitet werden könne, obwohl es seitens der Ständigen Impfkommission keine generelle Impfempfehlung dazu gibt».

    Ab Montag wird in Deutschland die Priorisierung für die Corona-Impfungen aufgehoben. Dann können sich alle in Detschland lebenden Menschen ab zwölf Jahren impfen lassen. Eine Stellungnahme der Ständigen Impfkommission (Stiko) zum Umgang mit der Altersgruppe zwischen zwölf und 15 Jahren wird in Kürze erwartet. Eine generelle Impfempfehlung für die Altersklasse gilt aber als sehr unwahrscheinlich.

  • 9.40 Uhr

    Argentinien kündigt Produktion von russischem Vakzin Sputnik V an

    Argentinien will künftig den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V produzieren. Das kündigte Präsident Alberto Fernández nach einer Videokonferenz mit Russlands Präsident Wladimir Putin an. «Nächsten Sonntag wird ein Flugzeug nach Moskau aufbrechen, um den Wirkstoff mitzubringen, damit die Produktion in Argentinien sofort beginnen kann», sagte Fernández.

    Ein privates Labor wird mit der Produktion des Impfstoffs beauftragt. Die Kapazität beläuft sich anfangs auf eine Million Dosen im Monat und soll binnen eines Jahres gesteigert werden.

    Argentinien war im Dezember das erste lateinamerikanische Land, das den russischen Impfstoff zugelassen hat. Mittlerweile ist Sputnik V in mehr als 65 Ländern zugelassen worden, allerdings nicht in den USA und der Europäischen Union.

    In Argentinien wurden bislang 10,4 Millionen Impfdosen gegen das Coronavirus verabreicht, darunter das Vakzin Sputnik V sowie Impfstoffe von Astrazeneca und Sinopharm. Das Land mit 45 Millionen Einwohnern hat seit Pandemiebeginn 3,8 Millionen Infektionen und fast 80'000 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet.

  • 9.07 Uhr

    Rund 2300 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

    In Deutschland sind innerhalb eines Tages 2294 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden zudem 122 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Erreger gemeldet. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sank weiter auf 26,3.

    Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am vergangenen Freitag noch bei 37,5. Der Wert ist ein wesentlicher Massstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an.

    Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt nach Angaben des RKI mittlerweile bei 3'697'927. Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg auf 89'148. Die Zahl der von einer Covid-19-Erkrankung Genesenen bezifferte das RKI auf rund 3'533'900.

  • 8.56 Uhr

    Britische Pubs beklagen 20 Prozent Umsatzminus trotz Öffnungen

    Trotz der Öffnung der Innengastronomie in Grossbritannien klagen die Pubs über deutliche Umsatzeinbussen. In der Woche vom 17. Mai, der ersten nach Lockerung entsprechender Corona-Vorschriften, hätten die Erlöse 20 Prozent unter der Vergleichswoche im Jahr 2019 gelegen, teilte der Branchenverband British Beer and Pub Association (BBPA) mit.

    Dafür machte der Verband die bestehenden Restriktionen verantwortlich. So dürfen auch in Pubs die Gäste nur am Tisch bedient werden, es gilt eine Abstandspflicht von mindestens einem Meter und Stehen ist verboten.

    Wenn sich der Trend fortsetze, werde jeder Pub im Jahr durchschnittlich rund 94'000 Pfund (rund 120'000 Franken) verlieren, rechnete der BBPA vor. Um diesen Verlust auszugleichen, müsse jede Kneipe zusätzlich 24 672 Pints Bier (je 0,568 Liter) verkaufen.

    Trotz Lockerungen der Innengastronomie in Grossbritannien klagen die Pubs über deutliche Umsatzeinbussen.
    Trotz Lockerungen der Innengastronomie in Grossbritannien klagen die Pubs über deutliche Umsatzeinbussen.
    AP Photo/Alberto Pezzali/KEYSTONE

    Verbandschefin Emma McClarkin warnte, die schlechten Nachrichten dämpften die Freude der Pubs über die erlaubten Öffnungen. «Wenn dieser anfängliche Enthusiasmus, in die Lokale zurückzukehren, nachlässt, könnte der Umsatz noch stärker sinken und es Pubs unmöglich machen, die Gewinnschwelle zu erreichen», sagte sie.

    Die britische Gastronomie steht derzeit ohnehin stark unter Druck. Erst vor kurzem warnte der BBPA vor einem «ernsthaften» Mangel an Arbeitskräften. Dafür machte der Verband verschiedene Gründe verantwortlich. So seien die Anforderungen wegen der Corona-Vorschriften hoch. Vor allem aber fehlten EU-Bürger, die vor der Pandemie zahlreiche Jobs übernommen hatten und nun auch wegen des Brexits nicht zurückkehrten.