Kanton Waadt Brüder betäuben Opfer vor Massage – zwei Tote

Jan-Niklas Jäger

2.8.2024

Zwei Männer sollen schwule Männer bei Massagen betäubt und ausgeraubt haben. (Symbolbild)
Zwei Männer sollen schwule Männer bei Massagen betäubt und ausgeraubt haben. (Symbolbild)
Bild: Marijan Murat/dpa

Zwei Brüder sollen schwule Männer für Massagen zu sich gelockt, betäubt und ausgeraubt haben. Zwei ihrer Opfer kamen dabei ums Leben. Nun sind die mutmasslichen Täter in Haft.

Jan-Niklas Jäger

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Über den an homosexuelle Männer gerichteten Escortservice Hunqz sollen zwei Brüder Kontakte zu Männern hergestellt haben, um sie dann zu betäuben und auszurauben.
  • Zwei dieser Diebstähle endeten tödlich für die jeweiligen Opfer.
  • Die mutmasslichen Täter sind verhaftet worden.

Haben zwei Männer den Escortservice Hunqz genutzt, um schwule Männer zu betäuben, auszurauben und dabei auch den Tod zweier ihrer Opfer in Kauf genommen?

So lautet der Vorwurf gegen zwei Brüder aus Rumänien, die eben diese Verbrechen seit 2021 hauptsächlich in der Schweiz begangen haben sollen. Die mutmasslichen Täter sind 42 und 28 Jahre alt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Zwölf Fälle in der Schweiz

12 der 18 bekannten Fälle nach diesem Muster sollen sich auf Schweizer Boden ereignet haben. Die beiden Beschuldigten sollen ihre Opfer über den Escortservice oder die Dating-Plattform Romeo kennengelernt haben, auf der schwule Männer Massagen und sexuellen Dienstleistungen suchen.

Bei der verabredeten Massage sollen den Opfern dann K.-o.-Tropfen oder ähnliche Betäubungsmittel verabreicht worden sein.

Im Kanton Genf sollen einem Mann Uhren im Wert von 9700 Franken entwendet worden sein. Einem Opfer im Kanton Waadt wurden angeblich Bargeld und Wertsachen im Wert von 9000 Franken gestohlen.

Verdächtige sitzen in der Waadt und Deutschland ein

Dort endeten zwei der Betäubungen tödlich: Im September und November 2023 wachten zwei der Opfer nicht mehr aus der erzwungenen Betäubung auf, so der Vorwurf. Ein Opfer im Kanton Bern erwachte mit Schüttelfrost, Panikattacken und Wadenkrämpfen aus der Betäubung.

Die beiden verdächtigen Brüder sind ausserhalb der Schweiz festgenommen worden. Der 42-jährige Verdächtige befindet sich in der Waadt in Untersuchungshaft, sein 14 Jahre jüngerer Bruder ist in Deutschland inhaftiert, wo er Straftaten mit einer ähnlichen Masche begangen haben soll.

Es wird wegen des Verdachts auf vorsätzliche Tötung, Lebensgefährdung, sexuelle Nötigung, Verstoss gegen das Betäbungsmittelgesetzt und Raub ermittelt.