Eszett empört Nutzer*innen Bund verwendet 1938 abgeschafftes deutsches «ß»

Lea Oetiker

30.10.2024

Screenshot X/ EDA

Ein Beitrag des EDAs zur Eskalation im Nahen Osten hat auf X Aufmerksamkeit erregt. Der Grund: Sie verwenden in der Mitteilung ein «ß». 

Lea Oetiker

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • In einem Beitrag auf X verwendet das EDA ein «ẞ».
  • Das sorgt bei Nutzerinnen und Nutzer für Empörung.
  • War hier KI oder ein deutscher Kollege am Drücker?

Auf X schreibt das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA): «Die Schweiz verurteilt die gefährliche Eskalation der Gewalt im Nahen Osten, einschlieẞlich der heutigen Luftschläge Israels im Iran.»

Die Nachricht generiert viel Aufmerksamkeit, denn das EDA hat im Beitrag das deutsche Doppel-S, das sogenannte Eszett «ẞ» geschrieben. Das sorgt bei den X-Nutzerinnen und Nutzer für Empörung.

So schreibt ein User: «Einschliesslich*», ein anderer einfach nur: «ß???». Andere Benutzer beginnen zu spekulieren: «Scharfes S im EDA - habt ihr die PR jetzt auch noch nach Deutschland verlagert?» Oder: «ChatGPT?! #ß»

Doch was steckt nun wirklich dahinter – KI, ein deutscher Kollege oder neue Rechtschreibregeln beim Bund? EDA-Sprecher Michael Steiner klärt gegenüber nau.ch auf. «In der Vergangenheit hat sich bereits einmal ein ẞ eingeschlichen. Schon damals gab es Reaktionen», erinnert er sich. Das «ẞ» gelange aber nie absichtlich in Texte des EDA, erklärt er weiter.

Tatsächlich habe ein Deutschschweizer Kollege einen französischen Text mit Deepl übersetzt. Dabei sei das scharfe S durchgerutscht.