Umwelt-Initiative lanciert«Bundesrat und Parlament sind mut- und ideenlos»
aru
24.8.2021
Der Startschuss für die nächste Umwelt-Initiative ist gefallen. Die Urheber*innen der jungen Grünen appellieren an die Umweltverantwortung des Stimmvolkes und nennen die Initiative auch gleich so.
aru
24.08.2021, 17:54
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Junge Klimaaktivist*innen setzen auf dem Waisenhausplatz in Bern den Startschuss für die Umweltverantwortungs-Initiative. Dazu drehen sie eine Sanduhr um, die sinnbildlich für die knapper werdende Zeit zur Rettung des Klimas stehen soll. Die Initiative fordert, dass die Schweiz in den Bereichen Klimawandel, Artensterben, Wasserverbrauch, Landnutzung, Luftverschmutzung sowie Stickstoff- und Phosphoreintrag Grenzwerte definiert, die mit den planetaren Grenzen vereinbar ist, und diese einhält. Dabei handelt es sich um Grenzwerte, die für ein stabiles Ökosystem nicht überschritten werden dürfen.
Die Initiative geht also noch weiter als die im Juni vom Stimmvolk abgehente CO2-Initiative. Dies bereitet den Initiant*innen keine Sorgen. «Wir erleben Parlament und Bundesrat als mut- und ideenlos. Die Politik unternimmt nicht genug, um das Stimmvolk von den Vorteilen einer intakten Umwelt zu überzeugen», sagt Julia Küng zu «blue News». Sie ist die Co-Präsidentin der Jungen Grünen Schweiz und Sprecherin des Initiativkomitees.
Die vergangene Woche von Umweltministerin Simonetta Sommaruga (SP) gemachten Aussagen, wonach in der künftigen Klimapolitik der Schweiz auf zusätzliche Abgaben wie etwa auf Benzin verzichtet werden solle, besorgen Küng. «Dennoch fanden wir: Jetzt erst recht.» Einerseits sei es die Aufgabe der Jungparteien mit Initiativen Druck auf die Politik auszuüben. «Und andererseits haben wir in diesem Sommer mit dem Hochwasser wieder gesehen, welche Auswirkungen der Klimawandel hat. Dies spielt uns tragischerweise in die Hände.»