Therapieangebote Bundesrat will Prävention für Pädosexuelle ausbauen

SDA/tafi

11.9.2020 - 12:56

Der Bundesrat will Menschen mit sexuellen Interessen an Kindern mit einem Ausbau der Prävention besser helfen. (Symbolbild)
Der Bundesrat will Menschen mit sexuellen Interessen an Kindern mit einem Ausbau der Prävention besser helfen. (Symbolbild)
KEYSTONE/LUIS BERG

Der Bundesrat will landesweit Beratungen für Menschen mit sexuellen Interessen an Kindern subventionieren. Genügend Therapieangebote müssen aber die Kantone schaffen.

Für Pädosexuelle fehlt laut Bundesrat ein strukturiertes, alle Sprachregionen umfassendes Behandlungsangebot. Er will daher in der ganzen Schweiz ein spezialisiertes Präventionsangebot aufbauen. Dies hat er in einem am Freitag verabschiedeten Bericht festgehalten. G

Vor allem in der Deutschschweiz und im Tessin bestünden grose Lücken. Es fehle aber in der ganzen Schweiz an Therapeutinnen und Therapeuten.



Internationale Analysen gehen davon aus, dass weltweit etwa 15 bis 20 Prozent der Mädchen und rund achtProzent der Knaben von sexuellem Missbrauch betroffen sind. In der Schweiz registrierte die Polizei 2019 974 Fälle von sexuellen Handlungen mit Kindern mit total 1082 Geschädigten.

Landesweite Präventionsprojekte wie etwa in Deutschland wenden sich an Personen, die eine pädosexuelle Neigung empfinden, aber nicht straffällig werden wollen. Menschen mit sexuellen Interessen an Kindern stehen Forschern zufolge oft unter einer hohen psychischen Belastung. Psychische Probleme und soziale Isolation erhöhen aber das Risiko für das Begehen von sexuellen Handlungen an Kindern.

Zurück zur Startseite