Keine Kulanz Busse für SBB-Kunden mit Billett – Ticket-Regel macht Kunden wütend

phi

15.2.2019

Bikllet-Kontrolle im SBB-Zug.
Bikllet-Kontrolle im SBB-Zug.
Symbolbild: keystone

Kulant ist, wenn man trotzdem lacht: Wer sein Zugbillett mit der SBB-App löst, kann dennoch gebüsst werden, wenn das Ticket nach Abfahrt des Zugs gekauft worden ist.

Ein Interregio-Passagier, der sein Billett zwei Minuten nach Abfahrt des Zuges über die SBB-App gekauft hat, wird eine halbe Stunde später kontrolliert. Er weigert sich, eine Busse zu zahlen, da er im Besitz eines Billetts ist. Der Kondukteur ruft die Polizei.

Der Pannenzug «FV-Dosto»:

Eine Szene, die kein Hirngespinst ist, sondern bittere Realität: Der Vorfall hat sich vergangene Woche auf der Strecke zwischen Luzern und Zürich ereignet, wie der «Zentralplus» berichtet. Der betroffene SBB-Kunde musste rennen, um seinen Zug zu erwischen, und hat kurz nach Abfahrt via App sein Billet gelöst. 

Die SBB berufen sich auf Abmachungen, die 200 Transportunternehmen im ganzen Land vereinbart haben: Wenn der Zug abfährt, muss das Ticket gelöst sein. «Der Kaufvorgang muss vor der tatsächlichen Abfahrt des Kurses vollständig abgeschlossen sein», bestätigt ein SBB-Sprecher. Die Personalien dürfen die Kondukteure allerdings nicht überprüfen: Die Luzerner Polizei muss laut «Zantralplus» oft ausrücken, um Personalien aufzunehmen oder Bussen auszustellen.

Die Leiterin Mobilität bei der Stiftung für Konsumentenschutz kritisiert die SBB. Josianne Walpen sagte dem «Blick», dass «es insbesondere beim Fernverkehr Sinn macht, generell eine Toleranzzeit von beispielsweise fünf Minuten vorzusehen. Dies würde Reisende und Zugbegleiter entlasten.» Die SBB sehen das anders: «Aktuell sehen wir keinen Bedarf, das Reglement anzupassen», so eine Sprecherin.

Die Bilder des Tages:

Zurück zur Startseite