Asylsystem Caritas zieht positives Zwischenfazit zum Schutzstatus S

ceel, sda

22.2.2023 - 10:31

Eine Frau aus der Ukraine wird am Hauptbahnhof in Zürich von Familienangehörigen in Empfang genommen. 
Eine Frau aus der Ukraine wird am Hauptbahnhof in Zürich von Familienangehörigen in Empfang genommen. 
Archivbild: Keystone

Die Caritas Schweiz zieht ein positives Zwischenfazit zum Schutzstatus S. Dieser war laut der Hilfsorganisation massgebend mitverantwortlich für die rasche Aufnahme von 75'000 Menschen aus der Ukraine. 

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Das Schweizer Asylsystem weist laut der Caritas aber auch wesentliche Mängel auf. So fordert die Hilfsorganisation, dass Personen mit Schutzstatus S nach zwei Jahren eine reguläre Aufenthaltsbewilligung B erhalten. Nur so sei eine gute berufliche und gesellschaftliche Integration möglich, teilte die Caritas am Mittwoch mit.

Zudem müsse die sogenannte Asylsozialhilfe abgeschafft werden. Auch Schutzsuchende sollten den regulären Sozialhilfesatz erhalten, so die Hilfsorganisation. Der niedrigere Asylsozialhilfesatz reiche für ein menschenwürdiges Leben nicht aus. Er stelle eine kaum überwindbare Hürde für die gesellschaftliche Teilhabe dar.

Darüber hinaus fordert die Caritas eine Ausweitung des Schutzstatus S auf Flüchtlinge aus anderen Ländern. Es sei nicht nachvollziehbar, warum für sie nicht die gleichen Regeln gelten sollten.

2000 Gastfamilien vermittelt

Die Hilfsorganisation betont, dass Ukrainerinnen und Ukrainer auch weiterhin dringend auf unsere Unterstützung angewiesen seien. Vor Ort und in der Schweiz. Bisher habe die Caritas in 60 Projekten im Aus- und Inland rund 20 Millionen Franken eingesetzt.

So habe Caritas Schweiz in der Ukraine notleidende Menschen mit dem Nötigsten versorgt, ihnen bei der Durchreise geholfen, sie in provisorischen Unterkünften untergebracht und psychologisch betreut. In der Schweiz vermittelte das Hilfswerk rund 2000 Gastfamilien.