Bilaterale BeziehungenCassis preist «positive Dynamik» in Gesprächen mit der EU
SDA, gbi
16.12.2022 - 22:28
Die Schweiz und die EU werden eine Lösung finden, davon ist Ignazio Cassis überzeugt. Der Bundespräsident und Aussenminister hält an einem Rahmenvertrag fest – nennt aber keine Details zu den Verhandlungen.
Keystone-SDA, SDA, gbi
16.12.2022, 22:28
17.12.2022, 08:28
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Bundespräsident Ignazio Cassis sieht eine positive Dynamik in den Gesprächen mit der EU zu den künftigen bilateralen Beziehungen. «Die Katerstimmung ist verflogen», sagte er in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» vom Freitag.
«Beide Seiten suchen pragmatisch nach Lösungen», sagte der Bundespräsident des Jahres 2022. Man befinde sich nach den 2021 gescheiterten Verhandlungen über einen Rahmenvertrag heute in einem «viel konstruktiveren Prozess». Der FDP-Bundesrat nannte jedoch weder Prognosen noch einen Zeitplan für allfällige neue Verhandlungen.
Der Rahmenvertrag ist nach den Worten von Cassis nach wie vor die Basis für die weiteren Diskussionen. «Es wäre unrealistisch, ein ganz neues Modell zu erwarten.» Es gebe aber viele komplexe Fragen, die man vertieft prüfen müsse. Das geplante Stromabkommen zum Beispiel müsse man «noch einmal diskutieren». Seit Beginn der Gespräche zu einem Stromabkommen habe sich vieles verändert.
Departementswechsel ins Auge gefasst
Am Modell der geplanten Streitbeilegung dürfte sich nach Auffassung von Cassis im Vergleich mit dem gescheiterten Rahmenvertrag nicht viel ändern. Der Vorschlag war in der Schweiz wegen des Einflusses des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) auf Widerstand gestossen.
Der Bundesrat hofft, dass dieser Vorschlag in der Schweiz dennoch akzeptiert wird, wenn für heikle Themen wie den Lohnschutz oder Ausschaffungen Ausnahmeregelungen gelten, zu denen der EuGH nichts zu sagen hat.
Der 61-jährige Tessiner Bundesrat überlegte sich laut eigenen Angaben mehrmals, den Posten als Aussenminister aufzugeben. Aber: «Aus meiner Sicht wäre es falsch gewesen, jetzt das Departement zu verlassen.» Es gebe grosse aussenpolitische Herausforderungen. Er verwies auf ein Beziehungsnetz, das er mit ausländischen Entscheidungsträgern aufgebaut habe. «Ich erachte es als meine Pflicht, meine Aufgabe zu Ende zu bringen.»
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