Spionageaffäre Cassis versucht, Russen zu beruhigen – mit mässigem Erfolg

(sda)

26.9.2018

Ignazio Cassis hat versucht, seinem russischen Amtskollegen Lawrow die Schweizer Sicht der Dinge darzulegen.
Ignazio Cassis hat versucht, seinem russischen Amtskollegen Lawrow die Schweizer Sicht der Dinge darzulegen.
Keystone/Pater Schneider

Der Aussenminister Ignazio Cassis trifft in New York seinen russischen Amtskollegen Sergej Lawrow und versucht, die Wogen in der Spionageaffäge zu glätten. Der Erfolg hält sich in Grenzen.

Der Schweizer Aussenminister hat sich in New York mit seinem russischen Gegenpart getroffen. Ziel war es, die russischen Gemüter zu beruhigen nach der Spionagevorwürfen wegen der Festnahme zweier Russen in den Niederlanden.

«Klartext gesprochen»

Cassis bezeichnete die Begegnung als etwas angespannt. «Wir haben schliesslich nicht über das schöne Wetter gesprochen, sondern über die verschiedenen Informationen, die in der Schweiz zirkulierten über eventuelle nachrichtendienstliche Tätigkeiten Russlands, die jenseits der Norm waren», sagte der Aussenminister nach dem Treffen.

«Es war gut, dass wir Klartext gesprochen und deutlich gesagt haben, welche Erwartungen auf beiden Seiten bestehen», so Cassis weiter. Ziel sei es, wieder eine ruhige, entspannte Beziehung zwischen der Schweiz und Russland finden.

Lawrow will nicht in die Schweiz kommen

Ob sich Lawrow für den Spionagevorfall entschuldigt habe, wollte Cassis nicht sagen. «Bei solchen Gesprächen geht es nie darum, jemanden anzuklagen oder sich zu entschuldigen. Man tauscht Eindrücke und Informationen aus, die man hat», sagte der Aussenminister – er ist zum ersten Mal in dieser Funktion in New York. «Man schaut, wie das Gegenüber auf diese Informationen reagiert und hört gut zu, was dieses sagt.»

Cassis sagte weiter, er habe Lawrow in die Schweiz eingeladen. Dieser wolle jedoch abwarten, bis sich die Lage wieder beruhigt habe.

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