Übersicht Niederlande verlängern Lockdown bis 20. April

Agenturen/red

23.3.2021

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag innerhalb von 24 Stunden 1'844 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG elf neue Todesfälle und 74 Spitaleinweisungen.

Am Dienstag vor einer Woche waren dem BAG innerhalb von 24 Stunden 1'438 neue Coronavirus-Ansteckungen, 19 neue Todesfälle und 85 Spitaleinweisungen gemeldet worden.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 5,0 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 220,88 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 1,18.

Nächste Impf-Registrierungen im Kanton Zürich

Ab dem kommenden Montag können sich im Kanton Zürich Personen ab 65 Jahren auf der Anmeldeplattform für Impfungen registrieren. Personen ab 75 Jahren können direkt einen Termin buchen. Auf www.zh.ch/coronaimpfung steht ab dem 29. März der Link zu Verfügung.

Die Anmeldung erfolgt in zwei Schritten, wie der Kanton am Dienstag mitteilte. In einem ersten Schritt erfolgt die Registrierung. Es werden die persönlichen Daten erfasst und medizinische Fragen beantwortet. Der zweite Schritt ist dann die Buchung der beiden Impftermine und die Auswahl des Impfortes.

Niederlande und Deutschland verschärfen Massnahmen

Angesichts weiter steigender Corona-Infektionszahlen schicken Bund und Länder Deutschland über Ostern in den schärfsten Lockdown seit Beginn der Pandemie vor einem Jahr. Vom 1. bis einschliesslich 5. April, also vom Gründonnerstag bis Ostermontag, soll das öffentliche, wirtschaftliche und private Leben weitgehend heruntergefahren werden, um die dritte Welle der Pandemie zu durchbrechen. Das haben die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder in der Nacht zum Dienstag beschlossen. Private Zusammenkünfte sollen auf fünf Personen aus maximal zwei Haushalten beschränkt werden. 

Die Niederlande verlängern ihre Massnahmen zur Corona-Bekämpfung bis zum 20. April. «Das ist enttäuschend», räumte Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstabend bei einer Pressekonferenz in Den Haag ein.


Das Wichtigste im Überblick

  • Die Niederlande verlängern ihre Massnahmen zur Corona-Bekämpfung bis zum 20. April.
  • Das BAG meldet 1'844 neue Coronavirus-Ansteckungen bei 31'691 Tests. Die Positivitätsrate liegt bei 5,8 Prozent. Elf Personen starben an Covid-19, 74 wurden hospitalisiert. 
  • Im Kanton Zürich sind ab dem 29. März wieder Impftermine via Onlineplattform reservierbar. Zuerst kommen jedoch Personen über 75 Jahre zum Zug.
  • Die US-Gesundheitsbehörde NIAID zweifelt an der Aussagekraft der letzten Impfstoff-Studie des Pharmakonzerns Astrazeneca.
  • Wegen weiter steigender Corona-Infektionszahlen gilt in Deutschland über Ostern der härteste Lockdown seit Beginn der Pandemie vor einem Jahr.

21.50 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Live-Ticker

21.29 Uhr: Deutschland hofft auf mehr Impfungen im April

Das deutsche Bundesgesundheitsministerium rechnet damit, dass die Lieferung von Corona-Impfstoff nach Ostern deutlich anzieht. Wie aus einer Prognose des Ministeriums hervorgeht, könnten allein vom 5. April bis 1. Mai bis zu 15,3 Millionen Dosen Impfstoff hinzukommen. Damit würde sich das Impf-Tempo in Deutschland deutlich beschleunigen.

Das Gesundheitsministerium weist ausdrücklich darauf hin, dass die Zahlen auf Prognosen beruhen und mit Unsicherheiten behaftet sind, berichtet «tageschau.de». Der meiste Impfstoff wird der Aufstellung zufolge von Biontech/Pfizer erwartet, nämlich mehr als 2,5 Millionen Dosen pro Kalenderwoche, insgesamt mehr als 10 Millionen bis zum 1. Mai. Bei AstraZeneca wird mit einer Lieferung von insgesamt 3,84 Millionen Dosen gerechnet, bei Moderna mit 1,43 Millionen. Bis zum 22. März wurden den Angaben zufolge insgesamt mehr als 14,3 Millionen Impfstoffdosen an die Bundesländer ausgeliefert.

20.36 Uhr: Weiterer US-Staat erlaubt Corona-Impfungen für alle Erwachsenen

In den USA dürfen sich ab Montag auch im bevölkerungsreichen Bundesstaat Texas alle Erwachsenen unabhängig von Altersgruppe oder Vorerkrankungen gegen Corona impfen lassen. Jeder Texaner könne sich um einen Termin bemühen, Bürger im Alter von mehr als 80 Jahren würden bei der Vergabe aber weiter bevorzugt, erklärte das Gesundheitsministeriums am Dienstag. In dem Bundesstaat leben rund 29 Millionen Menschen. Von ihnen haben bislang gut sechs Millionen Menschen mindestens die erste Impfung erhalten, drei Millionen sind voll geimpft, wie das Ministerium erklärte.

Zuvor hatten unter anderem bereits die Bundesstaaten Alaska und Mississippi die Impfung für alle Bewohner ab 16 Jahren ermöglicht. In Ohio soll es ab kommender Woche soweit sein, in Connecticut ab dem 5. April. Nach dem Willen von US-Präsident Joe Biden müssen dies spätestens ab 1. Mai alle Bundesstaaten ihren Bürger ermöglichen.

20.04 Uhr: Niederlande verlängern Lockdown bis 20. April

Die Niederlande verlängern ihre Massnahmen zur Corona-Bekämpfung bis zum 20. April. «Das ist enttäuschend», räumte Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstabend bei einer Pressekonferenz in Den Haag ein. Angesichts weiter steigender Infektionszahlen und Krankenhausaufnahmen von Infizierten habe die Regierung jedoch keine andere Wahl. «Das ist die besorgniserregende Realität von heute.»

Der Beginn der abendlichen Ausgangssperre wurde um eine Stunde auf 22.00 Uhr verschoben – aber auch das erst ab dem 31. März. «Ansonsten bleibt alles wie es ist», sagte Rutte nach Angaben der niederländischen Nachrichtenagentur ANP. Für die Ungeduld der Bürger habe er Verständnis, fügte der Regierungschef hinzu. Weiterhin werde bis mindestens Mitte Mai von touristischen Reisen abgeraten. Es gebe aber «gute Hoffnung» auf mehr Möglichkeiten für die Zeit der Sommerferien.

Die Regierung arbeite an einem neuen Plan zur Unterstützung von Unternehmen, die durch die Corona-Krise in eine finanzielle Notlage gekommen sind, versprach Rutte. Er verstehe gut, dass die Verlängerung der Lockdown-Massnahmen vielen Unternehmern «finanziell und emotional» erhebliche Probleme bereite.

19.26 Uhr : Putin beim Impfen ungewöhnlich kamerascheu

Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich nach Kremlangaben gegen das Coronavirus impfen lassen – sich dabei aber anders als viele andere Staatschefs nicht filmen lassen. Der Kremlchef fühle sich nach der ersten von zwei nötigen Injektionen gut, sagte sein Sprecher Dmitri Peskow am Dienstagabend der Staatsagentur Tass zufolge. Am Mittwoch stehe für den Präsidenten «ein vollwertiger Arbeitstag» an.

Zuvor hatten sich in Russland viele darüber gewundert, dass ausgerechnet Putin, der schon mit nacktem Oberkörper beim Reiten und beim Arzt posierte, sich beim Impfen so kamerascheu verhält. «Es gefällt ihm nicht», erklärte Peskow früher am Tag. Der Präsident sei nie Anhänger öffentlicher Impfungen gewesen und tue schon jetzt sehr viel für die «Propagierung» der russischen Vakzine.

«Es bleibt nur, ihm aufs Wort zu glauben», sagte Peskow. Für viele zögerliche Russen sollte die Impfung des Kremlchefs auch dazu führen, dass sie den im eigenen Land entwickelten Präparaten vertrauen. Es werde auch nicht bekanntgegeben, mit welchem der drei von russischen Forschern entwickelten Präparate sich der Präsident impfen lasse. «Alle drei Vakzine sind absolut zuverlässig», sagte Peskow.

Putin hatte Sputnik V, das erste registrierte Präparat, als den besten Impfstoff der Welt bezeichnet. Selbst Staatsmedien reagierten enttäuscht und meinten, dass Bilder mehr als Worte aussagten. Zuletzt hatte sich etwa Grossbritanniens Premier Boris Johnson öffentlichkeitswirksam das Vakzin von Astrazeneca spritzen lassen.

18.39 Uhr: Freispruch gefordert in mutmasslichem Covid-Kredit-Betrug

Ein Covid-19-Kredit von 110'000 Franken hat einen Luzerner Bauunternehmer am Dienstag vor Kriminalgericht gebracht. Der Staatsanwalt warf dem Mann Betrug vor, der Verteidiger nahm die Bank in die Pflicht und forderte einen Freispruch. Es war der erste solche Gerichtsfall in der Deutschschweiz.

Im April 2019 wurde der Beschuldigte Geschäftsführer des Trockenbauunternehmens, ein gutes Jahr später war der 35-Jährige den Posten bereits wieder los. Er hatte am 31. März 2020 bei der Bank der Baufirma einen Covid-19-Nothilfekredit beantragt. Nur eine Woche später war das Geld bereits auf dem Konto. Allerdings hatte die Bank schon bald Bedenken, was zu einer Verdachtsmeldung und schliesslich zur Anklage wegen Betrugs und Urkundenfälschung führte.

Der Staatsanwalt sagte, die Firma habe sich nie in einer finanziellen Notlage befunden. Genau das aber habe der Beschuldigte mit seiner Unterschrift auf dem Formular geltend gemacht, um an den Kredit zu gelangen. Er habe das Geld statt für die Liquidität des Unternehmens unter anderem für ein privates Darlehen über 15'000 Franken an seinen Vater missbräuchlich verwendet.

Die Anklage forderte eine unbedingte oder teilbedingte Freiheitsstrafe von 20 Monaten und einen Landesverweis von fünf Jahren für den Kosovaren. Zentral sei die Frage der «Opfermitveranwortung», also ob die Bank den vom Bund abgesicherten Kredit zu leichtfertig vergeben habe.

Ein Covid-19-Kredit von 110'000 Franken hat einen Luzerner Bauunternehmer am Dienstag vor Kriminalgericht gebracht. Der Staatsanwalt warf dem Mann Betrug vor, der Verteidiger nahm die Bank in die Pflicht und forderte einen Freispruch. Es war der erste solche Gerichtsfall in der Deutschschweiz.
Ein Covid-19-Kredit von 110'000 Franken hat einen Luzerner Bauunternehmer am Dienstag vor Kriminalgericht gebracht. Der Staatsanwalt warf dem Mann Betrug vor, der Verteidiger nahm die Bank in die Pflicht und forderte einen Freispruch. Es war der erste solche Gerichtsfall in der Deutschschweiz.
Bild: Keystone

18.15 Uhr: Neuer Negativrekord bei Corona-Zahlen in Griechenland

In Griechenland ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen am Dienstag auf einen neuen Höchstwert gestiegen. Laut griechischer Gesundheitsbehörde wurden binnen 24 Stunden 3586 neue Fälle registriert, die Hälfte davon im Grossraum Athen. Die Zahl der zu beatmenden Patienten stieg auf 699. Beide Werte sind die höchsten seit Beginn der Pandemie in Griechenland. Die Zahl der Menschen, die bisher mit oder an Corona gestorben sind, stieg um 51 auf 7582 Menschen.

Das griechische Gesundheitssystem gerät durch den ungebremsten Anstieg zunehmend unter Druck. Zu Beginn der Woche hat die Regierung 200 freiberufliche Lungen- und Allgemeinärzte zum Corona-Dienst verpflichtet, um das überlastete Personal in den staatlichen Krankenhäusern zu entlasten. Auch private Kliniken sind bereits verpflichtet worden, Plätze für Patienten vorzuhalten, die nicht mit Corona infiziert sind, sondern an anderen Krankheiten leiden.

Stand Dienstag sind in Griechenland rund zehn Prozent der 11 Millionen Einwohner zweimal geimpft worden. Weitere 500’000 Menschen haben die Erstimpfung erhalten. In weiten Teilen des Landes gelten strenge Corona-Massnahmen. Dass die Infektionszahlen dennoch steigen, führt die Regierung unter anderem auf die Corona-Müdigkeit der Menschen zurück; sie träfen sich wieder verstärkt privat, ohne ausreichend auf Schutzmassnahmen zu achten, heisst es.

17.20 Uhr: Europa als Warnung – Anthony Fauci befürchtet neue Corona-Welle in den USA

Der oberste US-Virologe Anthony Fauci sieht steigende Corona-Fallzahlen in Europa als mögliche Vorboten für einen Anstieg in den USA. Davor warnte er in einem Interview in der Sendung «Good Morning America» beim Fernsehsender ABC. Die US-Bürger rief er dazu auf, während der Ausweitung der Impfkampagne im Land vorsichtig zu bleiben.

Mit Blick auf die Debatte um den Corona-Impfstoff von Astrazeneca erklärte Fauci, er sei «optimistisch», was die Wirksamkeit des Vakzins angehe und hoffe, dass es bald dem Arsenal der Vakzine im Kampf gegen die Pandemie in den USA beigefügt werden könne.

Mit Blick auf möglicherweise veraltete Daten, die Astrazeneca für eine Wirksamkeitsstudie herangezogen haben soll, sprach der für die US-Regierung wichtigste Experte für ansteckende Krankheiten von einem «unerzwungenen Fehler». Die Amerikaner könnten sich jedoch sicher sein, dass die zuständige US-Behörde, die Food and Drug Administration, das Mittel unabhängig prüfe, bevor es in den USA zugelassen werde.

16.25 Uhr: Spanien lässt britische Bürger Ende März wieder ins Land

Spanien hebt sein Einreiseverbot für Reisende aus Grossbritannien am 30. März auf. Regierungssprecherin María Jesús Montero begründete den Entscheid am Dienstag mit dem weit fortgeschrittenen Impfprogramm in Grossbritannien. Einreiseverbote für Reisende aus Brasilien und Südafrika wurden dagegen bis zum 13. April verlängert.

Spanien erlaubt seit dem 22. Dezember nur noch den eigenen Landsleuten sowie Menschen mit Wohnsitz in Spanien oder im Kleinstaat Andorra die Einreise aus Grossbritannien. Die Einreiseverbote für Reisende aus Brasilien und Südafrika bestehen seit dem 3. Februar. Verhängt wurden sie wegen der Ausbreitung neuer Coronavirus-Varianten in den drei Ländern.

15.50 Uhr: Bevölkerung ist wieder mehr unterwegs

Seit dem Lockerungsschritt vom 1. März ist die Bevölkerung in der Schweiz wieder mehr unterwegs. Die Leute gehen wieder häufiger einkaufen, es pendeln aber auch wieder mehr Menschen zur Arbeit. Das sagte Beat Fischer von Intervista am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Das Forschungsinstitut erstellt einmal wöchentlich einen Report zur Mobilität in der Schweiz.

Im Februar hatten die Sportferien einen deutlichen Einfluss auf die Mobilität der Menschen, aber auch das schöne Wetter. Die Leute waren gemäss Report mehr zu Fuss und mit dem Velo unterwegs, aber auch die Autofahrten hatten deutlich zugenommen. Diese Freizeitmobilität sank dann gegen Ende Februar hin und wurde abgelöst von einer erhöhten Einkaufs- und Pendlermobilität.

15.26 Uhr: Studierende wollen längere Studiienzeiten

Die Einstellung des Präsenzunterrichts und die Homeoffice-Pflicht erschweren die Arbeit von Studierenden und Angestellten an Schweizer Hochschulen. Abschlussarbeiten und Praktika werden verzögert oder völlig lahmgelegt. Studierenden-Verbände fordern deshalb Verlängerungen von Studienzeiten und Stipendien.

In einer gemeinsamen Mitteilung vom Dienstag beklagen der Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSSS), die Gewerkschaft VPOD und der Verband der Forschenden an Universitäten und ETH (actionuni), dass wissenschaftliches Arbeiten durch Corona-Massnahmen weitgehend behindert und zeitweise ganz blockiert werde.

Sie verweisen dabei auf Schliessungen von Archiven, Zugangsbeschränkungen zu Bibliotheken und Laboratorien, Einschränkung von Kontakten, Absage von Kolloquien und Verbote einiger internationaler Reisen. Besonders für Studierende gegen Ende des Studiums sei es schwierig, die geforderten Arbeiten innerhalb der gesetzten Fristen zu erledigen.

Für Forschende, von denen 80 Prozent befristete Anstellungen hätten, sei es unmöglich, ihre Projekte, die für ihre weitere berufliche und akademische Laufbahn essenziell seien, vor dem Ende ihres Vertrages abzuschliessen.

Stipendien und finanzielle Beiträge müssten dementsprechend verlängert werden. Den Angestellten mit befristeten Arbeitsverhältnissen müsse eine Verlängerung der Anstellung um mindestens ein Jahr gewährt werden, schreiben die drei Verbände.

14.51 Uhr: Keine Strafe für Organisatoren der Corona-Demo in Liestal

Die Baselbieter Regierung «missbilligt» das Verhalten der Organisatoren der Kundgebung gegen die Corona-Massnahmen vom Samstag in Liestal, an der kaum jemand eine Schutzmaske getragen hatte. Sie sieht aber keine Handhabe, diese strafrechtlich zu belangen.

Der Rechtsdienst von Regierungsrat und Landrat habe zusammen mit Juristen der Sicherheitsdirektion Möglichkeiten geprüft, um die Veranstalter der Demonstration für ihre nahezu unterlassene Durchsetzung der Maskentragpflicht zu büssen, heisst es in einer Regierungsmitteilung vom Dienstag. Es existiere aber keine Rechtsgrundlage, um die Organisatoren strafrechtlich dafür zu belangen.

Es wäre nur möglich gewesen, die Kundgebungsteilnehmenden wegen Nichteinhaltung der Maskentragpflicht zu büssen. Der Polizei stellt die Regierung dennoch ein gutes Zeugnis aus. Sie habe mit der auf Deeskalation ausgerichteten Einsatztaktik die Sicherheit für alle Betroffenen gewährt, schreibt sie. Ein rigoroses Durchsetzen der Maskentragpflicht hätte unweigerlich zur Eskalation geführt und wäre nicht verhältnismässig umsetzbar gewesen.

Vorfälle im Zusammenhang mit Rassismus und Antisemitismus sind der Polizei laut Communiqué nicht bekannt. Allerdings seien diesbezüglich die Auswertungen noch nicht abgeschlossen. Die Organisatoren der Kundgebung würden künftig im Kanton Basel-Landschaft keine Bewilligung mehr erhalten.

Die Polizei und namentlich die Sicherheitsdirektorin Kathrin Schweizer (SP) sind im Nachgang zur Demonstration für ihre Zurückhaltung gegenüber den Kundgebungsteilnehmenden gerügt worden. Es sei nicht tragbar, dass dem Verstoss gegen die Schutzauflagen nur zugeschaut werde, heisst es zum Beispiel in einer politischen Anfrage der SP-Fraktion im Landrat.

Bei der Demonstration gegen die Corona-Massnahmen am Samstag in Liestal wurde die Maskentragpflicht von praktisch allen Teilnehmenden ignoriert.
Bei der Demonstration gegen die Corona-Massnahmen am Samstag in Liestal wurde die Maskentragpflicht von praktisch allen Teilnehmenden ignoriert.
KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS

14.12 Uhr: Kinobranche erleidet erwarteten Totaleinbruch

Das Corona-Jahr 2020 war für die Film- und Kinobranche eines zum Vergessen. Die Kinoeintritte und die Ticketeinnahmen gingen jeweils um 65 Prozent zurück, es gab fast nur noch die Hälfte an Vorstellungen und das Angebot an neuen Filmen wurde um 43 Prozent reduziert. Das geht aus der Film- und Kinostatistik 2020 hervor, die das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag vorlegte.

Doch neben diesen erwartbar schlechten Nachrichten gibt es auch Positives: Der Marktanteil von Schweizer Filmen lag mit 14 Prozent rekordhoch. Und das lag nur zum Teil daran, dass zugkräftige US-Produktionen weggefallen sind.

Denn auch bei den absoluten Zahlen sah es gut aus für den Schweizer Film; mit 600'000 haben sie sich nahezu gehalten. Über die Hälfte davon gingen an «Platzspitzbaby». Der Film von Pierre Monnard startete in den Deutschschweizer Kinos bereits im Januar, also vor dem Lockdown, was wohl mit ein Grund für seinen hohen Marktanteil von 17 Prozent war.



13.48 Uhr: 150'688 neue Impfungen innert einer Woche

Vom 15. März bis 21. März sind in der Schweiz 150'688 Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht worden. Dies geht aus den Angaben hervor, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag auf seiner Website veröffentlichte. Pro Tag wurden damit durchschnittlich 21'527 Impfungen durchgeführt. Im Vergleich zur Woche davor hat sich die Impfkadenz nicht verändert.

Insgesamt wurden bis Sonntag 1'252'441 Impfungen durchgeführt. Bislang sind 465'782 Personen vollständig geimpft, das heisst 5,4 Prozent der Bevölkerung haben bereits zwei Impfdosen erhalten. Bei 320'877 Personen wurden bislang nur die Erstimpfung durchgeführt. Bereits an die Kantone ausgeliefert, aber noch nicht eingesetzt, sind momentan 172'234 Impfdosen. Zudem sind noch 318'850 Impfdosen beim Bund gelagert.

13.30 Uhr: 1844 Neuinfektionen, Positivitätsrate 5,8 Prozent

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Dienstag 1844 Coronavirus-Ansteckungen bei 31'691 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 5,8 Prozent. Elf Personen sind an den Folgen von Covid-19 gestorben, 74 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 5,0 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 220,88 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 1,18.

Von den mutierten Varianten des Coronavirus sind in der Schweiz bisher 20'214 Fälle entdeckt worden. 5860 betrafen die britische Variante (B.1.1.7), 188 die südafrikanische (B.1.351) sowie sechs die brasilianische (P.1). 14160 Fälle konnten keiner Variante eindeutig zugewiesen werden.

24'598 Personen mussten bisher wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung belief sich auf 9532. Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung befanden sich laut Angaben des BAG 13'084 Menschen in Isolation und 22'131 Menschen in Quarantäne. Zusätzlich befanden sich 3494 Personen in Quarantäne, die aus einem Risikoland heimgekehrt ware

Eine Apothekerin führt am 18. März einen Schnelltest durch. (Symbolbild)
Eine Apothekerin führt am 18. März einen Schnelltest durch. (Symbolbild)
Bild: Keystone

13.19 Uhr: Partychaos in Miami Beach

Ausufernde Strassenpartys, Vandalismus, Schlägereien: Angesichts eines andauernden Ansturms feiernder Besucher inmitten der Corona-Pandemie haben die Behörden in Miami Beach im US-Bundesstaat Florida den geltenden Notstand verlängert. Bis mindestens 30. März gelte von 20:00 Uhr bis 06:00 Uhr in Gegenden wie der berühmten Partymeile Ocean Drive in South Beach weiterhin eine Ausgangssperre, gab die Stadtverwaltung bekannt.

Seit dem Beginn der «Spring Break» genannten Semesterferien Anfang Februar habe es mehr als 1000 Festnahmen gegeben, teilte die Polizei mit. Rund 80 Feuerwaffen seien sichergestellt worden. «Es fühlt sich an, als wäre unsere Stadt gerade ein Pulverfass», sagte Bürgermeister Dan Gelber am Montag (Ortszeit) dem Sender CNN.

Es gehe nicht nur darum, dass Partysuchende trotz Corona keine Masken trügen und die Abstandsregeln missachteten. «Einige Leute kommen auch mit bösen Absichten, also gab es Schlägereien und sogar Schiessereien.» Bei vielen von ihnen handele es sich aber nicht um Studenten, betonte Gelber laut der Zeitung «The Miami Herald».

Wenn sich die Lage nicht beruhigt, könnte der am vergangenen Wochenende verhängte Notstand bis zum Ende des «Spring Break» gelten: Der Stadtrat beschloss, die Massnahmen notfalls bis zum 13. April zu verlängern.

12.58 Uhr: Nächste Impf-Registrierungen im Kanton Zürich

Ab dem kommenden Montag können sich im Kanton Zürich Personen ab 65 Jahren auf der Anmeldeplattform für Impfungen registrieren. Personen ab 75 Jahren können direkt einen Termin buchen. Auf www.zh.ch/coronaimpfung steht ab dem 29. März der Link zu Verfügung.

Die Anmeldung erfolgt in zwei Schritten, wie der Kanton am Dienstag mitteilte. In einem ersten Schritt erfolgt die Registrierung. Es werden die persönlichen Daten erfasst und medizinische Fragen beantwortet. Der zweite Schritt ist dann die Buchung der beiden Impftermine und die Auswahl des Impfortes.

Dieser zweite Schritt kann erst dann erfolgen, wenn die jeweilige Priorisierungsgruppe für die Terminbuchung freigegeben ist. Zuerst können nur Personen ab 75 Jahren einen Impftermin buchen. Personen ab 65 kommen an die Reihe, wenn ein Grossteil der über 75-Jährigen geimpft ist. Dies ist voraussichtlich noch im April der Fall. Impfwillige unter 65 Jahren müssen sich noch gedulden. Nach jetzigem Stand der Planungen wird die breite Bevölkerung ab Mai einen Impftermin buchen können.

Personen ab 65 Jahren können sich im Kanton Zürich ab dem 29. März für eine Impfung gegen das Coronavirus registrieren lassen. (Symbolbild)
Personen ab 65 Jahren können sich im Kanton Zürich ab dem 29. März für eine Impfung gegen das Coronavirus registrieren lassen. (Symbolbild)
Bild: Keystone

12.34 Uhr: Abkehr von Massnahmen in Dänemark

Dänemark will sich im Zuge der voranschreitenden Impfkampagne in den kommenden Wochen nach und nach von den geltenden Corona-Massnahmen verabschieden. Die sozialdemokratische Regierung und fast alle weiteren dänischen Parlamentsparteien einigten sich am späten Montagabend auf einen langfristigen Plan zur schrittweisen Abkehr von den Corona-Beschränkungen. Das erklärte Ziel: Das öffentliche Leben soll mit wenigen Ausnahmen beschränkungsfrei sein, wenn alle Risikogruppen und alle Menschen über 50, die dies wünschen, ihre erste Impfung gegen Covid-19 erhalten haben. Für gewisse Bereiche sollen aber Einschränkungen bestehen bleiben, etwa für Grossveranstaltungen und das Nachtleben.

Wie aus der umfassenden Rahmenvereinbarung hervorgeht, dürfen Friseure und vergleichbare Dienstleister ab dem 6. April – also nach Ostern – landesweit wieder öffnen. Auch in den Schulen gibt es dann weitere Lockerungen: Nachdem die Schüler bis zur vierten Klasse bereits seit Längerem zurück im Klassenzimmer sind, dürfen nun unter anderem auch die fünften bis achten Jahrgangsstufen zur Hälfte – das bedeutet jede zweite Woche – zum Präsenzunterricht zurückkehren.

Danach soll es im Wesentlichen in 14-Tages-Intervallen weitergehen mit den Lockerungen, etwa mit der Öffnung der Aussenbereiche von Restaurants und Cafés sowie von Museen und Büchereien am 21. April. Am 6. Mai werden planmässig auch wieder die Innenbereiche der Lokale sowie Theater und Kinos öffnen dürfen.

Mette Frederiksen, Ministerpräsidentin von Dänemark, und die Vorsitzenden aller Parteien bis auf eine, verkünden im Schloss Christiansborg eine Einigung für einen Wiedereröffnungsplan nach dem Corona-Lockdown.
Mette Frederiksen, Ministerpräsidentin von Dänemark, und die Vorsitzenden aller Parteien bis auf eine, verkünden im Schloss Christiansborg eine Einigung für einen Wiedereröffnungsplan nach dem Corona-Lockdown.
Bild: dpa

11.57 Uhr: Böögg wird dieses Jahr in Uri verbrannt

Schon zum zweiten Mal wird das Zürcher Sechseläuten wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Und schon zum zweiten Mal fällt damit auch der Auftritt des Gastkantons Uri ins Wasser. Nun soll wenigstens der Böögg wie gewohnt in Flammen aufgehen. Der Urner Regierungsrat hat am Dienstag die Bewilligung erteilt, den Böögg auf der Teufelsbrücke verbrennen zu dürfen, wie der Kanton Uri und die Sechseläuten-Verantwortlichen gemeinsam mitteilten.

Mit Menschenmassen rechnen die Organisatoren in der engen Schöllenenschlucht nicht. Auf der Teufelsbrücke gibt es ohnehin kaum Platz, sodass der Böögg unter Einhaltung der Corona-Vorschriften verbrannt werden kann. Spielt das Wetter nicht mit, wird der Schneemann vor dem Seerestaurant in Seedorf in die Luft gejagt. Die Verbrennung des Winter-Symbols wird am 19. April auf SRF1, TeleZüri und Tele1 übertragen.

Der brennende Böögg im Jahr 2019 auf dem Sechseläutenplatz. In diesem Jahr soll das Spektakel auf der Teufelsbrücke in der Schöllenenschlucht im Kanton Uri über die Bühne gehen. (Archiv)
Der brennende Böögg im Jahr 2019 auf dem Sechseläutenplatz. In diesem Jahr soll das Spektakel auf der Teufelsbrücke in der Schöllenenschlucht im Kanton Uri über die Bühne gehen. (Archiv)
Bild: Keystone

11.49 Uhr: Deutsche Intensivärzte für harte Massnahmen 

Intensivmediziner in Deutschland begrüssen die von Bund und Ländern vereinbarten Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. «Die Politik hat erkannt, dass wir in einer schwierigen Phase der Pandemie sind und die Impferfolge nicht gefährden dürfen», erklärte der Präsident der Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, am Dienstag.

Entscheidungen wie verstärkte Notbremsen, eine Ruhephase ohne Versammlungen über Ostern und geschlossene Gastronomien seien hart, aber wichtig. «Nur so können wir das derzeitige exponentielle Wachstum der Inzidenzen wieder verlangsamen – und auch nur so sehen wir Intensivmediziner in einigen Wochen wieder weniger Patienten auf den Intensivstationen.»

Medizinisches Personal mit einem Covid-Patienten in einem deutschen Spital. (Archiv)
Medizinisches Personal mit einem Covid-Patienten in einem deutschen Spital. (Archiv)
Bild: Keystone

11.27 Uhr: SVP will Löhne von Räten um 20 Prozent kürzen 

Die SVP verlangt von den Parlamentarierinnen und Parlamentariern in Bern einen Solidaritätsbeitrag zur Corona-Krise. Weil die Pandemie die Wirtschaft, den Arbeitsmarkt und den Bundeshaushalt stark trifft, sollen National- und Ständeräte auf 5200 Franken pro Jahr verzichten.

Statt wie heute 26'000 Franken sollen die National- und Ständeräte damit nur noch 20'800 Franken erhalten. Über den Vorstoss informierte die SVP am Dienstag im Rahmen einer Medienkonferenz in Bern. Zudem forderte die SVP, der Shutdown müsse umgehend aufgehoben werden. Der Bundesrat solle stattdessen in erster Priorität die Mängel bei der Impfstoffbeschaffung beheben.

11.01 Uhr: Berset setzte sich für J&J-Impfstoff ein

Gestern gab Swissmedic den Covid-Impfstoff von Johnson & Johnson als drittes Vakzin für die Schweiz frei. Und das, obwohl das BAG den Impfstoff offenbar gar nicht einsetzen will. Laut Aussagen von Nora Kronig vom BAG liegt das daran, dass der Impfstoff frühestens im dritten Quartal dieses Jahres habe geliefert werden können und damit zu spät für die Schweiz. Ohnehin setze man hierzulande auf die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna.

Wie der «Blick» aus unterschiedlichen Quellen erfuhr, hat sich Bundesrat Alain Berset noch eine Woche vor einem gescheiterten Kauf des J&J-Impfstoffs Mitte März persönlich dafür eingesetzt, dass die Schweiz eine erste Lieferung zwischen Mai und Juni erhalte. Laut J&J sei die Schweiz mit ihrer Anfrage jedoch zu spät dran gewesen. Lediglich bei einer frühen Bestellung im Herbst 2020 sei eine Lieferung im zweiten Quartal noch möglich gewesen.

Wie der «Blick» weiter schreibt, sei die Angelegenheit um den Impfstoff – an dessen Entwicklung auch das Berner Labor von Janssen Vaccines beteiligt war – noch nicht gänzlich beendet. Sollte Johnson & Johnson wider Erwarten doch noch rascher liefern können, sei man wieder im Geschäft.

Bundesrat Alain Berset wurde offenbar bei Johnson & Johnson vorstellig, um eine Lieferung des J&J-Vakzins im zweiten Quartal dieses Jahres zu erreichen. (Archiv) 
Bundesrat Alain Berset wurde offenbar bei Johnson & Johnson vorstellig, um eine Lieferung des J&J-Vakzins im zweiten Quartal dieses Jahres zu erreichen. (Archiv) 
Bild; Keystone

10 Uhr: Preisüberwacher schaute genau auf Ethanolpreise

Die Corona-Pandemie hinterliess im vergangenen Jahr auch beim Preisüberwacher Spuren. Wegen der vorübergehenden Knappheit und hohen Preisen an Desinfektionsmitteln und Masken eröffnete er Marktbeobachtungen. Beim Ethanol klärte er gar ab, ob die marktführende Importeurin Alcosuisse missbräuchliche Preise definiert hatte.

Einen solchen Preismissbrauch habe aber nicht festgestellt werden können, schreibt der Preisüberwacher am Dienstag in der Medienmitteilung zu seinem Jahresrückblick. Die höheren Preise seien auf die weltweite Mangellage und die gestiegenen Weltmarktpreise zurückzuführen.

Arbeit gaben dem Preisüberwacher auch die neuen Labortests für das Coronavirus. Aus Sicht des Preisüberwachers war der anfänglich definierte Preis von 180 Franken zu hoch. Nach Intervention beim Innendepartement senkte dieses den Preis in mehreren Schritten markant.

Eine Schweizer Destillerie hat im letzten Jahr von Schnaps auf Handdesinfektionsgel umgestellt. (Symbolbild)
Eine Schweizer Destillerie hat im letzten Jahr von Schnaps auf Handdesinfektionsgel umgestellt. (Symbolbild)
Bild: Keystone

9.35 Uhr: Zweifel an Daten von neuer Astrazeneca-Studie 

Die US-Gesundheitsbehörde NIAID hat Zweifel an der Aussagekraft von Daten einer neuen Untersuchung des Pharmakonzerns Astrazeneca zu dessen Impfstoff geäussert. Dabei geht es um Ergebnisse einer sogenannten Phase-III-Studie mit etwa 32'500 Probanden, die laut Hersteller eine hohe Wirksamkeit des Vakzins zeigen. Frühere Untersuchungen, die ebenfalls für eine gute Wirksamkeit des Präparats sprechen, zweifelt die NIAID in ihrem Statement nicht an.

«Der DSMB hat sich besorgt gezeigt, dass Astrazeneca möglicherweise veraltete Informationen aus dieser Studie aufgenommen hat, die eine unvollständige Ansicht der Wirksamkeitsdaten geliefert haben könnten», teilte das Nationale Institut für Infektionskrankheiten (NIAID) am Montag (Ortszeit) unter Berufung auf den Datenüberwachungsausschuss DSMB mit. Das Unternehmen müsse die Daten überprüfen und sicherstellen, dass die genauesten und aktuellsten Wirksamkeitsdaten so schnell wie möglich veröffentlicht werden.

Astrazeneca hatte am Montag mitgeteilt, dass eine Phase-III-Studie mit etwa 32'500 Probanden in den USA, Chile und Peru die hohe Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs bestätigt habe. So schütze das Vakzin mit einer Wirksamkeit von 79 Prozent vor Covid-19, bei über 65-Jährigen betrage dieser Wert 80 Prozent.

Eine Ärztin präpariert eine Spritze mit dem Covid-Impfstoff von Astrazeneca. (Symbolbild)
Eine Ärztin präpariert eine Spritze mit dem Covid-Impfstoff von Astrazeneca. (Symbolbild)
Bild: dpa

8.03 Uhr: Nur wenige Apotheken bieten Schnelltests an

Von den 1800 Apotheken in der Schweiz bieten laut der Präsidentin des Apothekerverbandes PharmaSuisse derzeit lediglich rund 280 Schnelltest gegen Covid-19 an. Die Anforderungen der Kantone seien zu hoch.

Für Apotheken sei es relativ kompliziert Schnelltests anzubieten, erklärte PharmaSuisse-Präsidentin Martine Ruggli am Dienstag gegenüber Schweizer Radio SRF. Es gebe in den Kantonen 26 verschiedene Anforderungen. Besonders schwierig umzusetzen sind dabei beispielsweise separate Ein- und Ausgänge in Apotheken für Testwillige.

Tobias Bär, Sprecher der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK), begründete gegenüber Radio SRF diese Auflage damit, dass es darum gehe, den Schutz der anderen Kunden und des Personals vor einem Ansteckungsrisiko zu minimieren.

Eine Apothekerin bietet in einem Container im Einkaufszentrum Breggia in Balerna kostenlose antigene Schnelltests zur Feststellung des Coronavirus an. 
Eine Apothekerin bietet in einem Container im Einkaufszentrum Breggia in Balerna kostenlose antigene Schnelltests zur Feststellung des Coronavirus an. 
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7.28 Uhr: Roche erzielt positive Daten mit Corona-Cocktail 

Roche und der US-Partner Regeneron haben neue Daten aus ihrer Studie zur Behandlung von Covid-19-Patienten vorgelegt. Die Studie der Phase III habe ihre Ziele erreicht und gezeigt, dass der Antikörpercocktail das Risiko einer Hospitalisierung oder eines Todesfalls um 70 Prozent reduziere, teilte Roche am Dienstag mit.

Der Cocktail aus den Mitteln Casirivimab und Imdevimab, der infizierten, aber nicht hospitalisierten Patienten verabreicht wurde, habe in der Studie auch alle wichtigen zweitrangigen Ziele erreicht, so die Mitteilung weiter. Dazu gehöre eine Verringerung der Symptomdauer auf 10 von 14 Tagen.

Zusätzlich zu dieser Studie bei nicht hospitalisierten Patienten wird der Antikörpercocktail laut den Angaben derzeit in einer klinischen Studie der Phase II/III zur Behandlung von Covid-19 bei hospitalisierten Patienten und in einer Phase-III-Studie zur Prävention von Covid-19 bei Haushaltskontakten von infizierten Personen untersucht.

6.30 Uhr: Die Schweiz tut sich schwer mit der Corona-Krise

Martin Ackermann, Leiter der Covid-19 Science Task Force des Bundes, ist überrascht, wie schwer sich die Schweiz mit der Corona-Pandemie tut. Natürlich übertreffe diese Krise «schlicht alles, was ich mir vorstellen konnte – dennoch dachte ich, wir kriegen das besser hin», sagt Ackermann in einem Interview mit dem ETH-Magazin «Globe». Er habe erwartet, dass die Schweiz «evidenzbasiert handelt, viele Werkzeuge einsetzt, unsere technologischen Möglichkeiten nutzt – ich hatte hohe Erwartungen und bin enttäuscht worden», sagte Ackermann weiter.

Martin Ackermann, Präsident der Covid-19 Science Task Force des Bundes. (Archivbild)
Martin Ackermann, Präsident der Covid-19 Science Task Force des Bundes. (Archivbild)
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5.12 Uhr: Steigende Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 7485 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 250 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI hervor.

Vor genau einer Woche hatte das Institut binnen eines Tages 5480 Neuinfektionen und 238 neue Todesfälle verzeichnet. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05:10 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.

Der Inzidenzwert ist demnach weiter gestiegen: Die Zahl der innert sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner lag laut RKI deutschlandweit bei 108,1 – und damit etwas höher als am Vortag (107,3).

5.09 Uhr: Radikaler Lockdown über Ostern in Deutschland

Angesichts weiter steigender Corona-Infektionszahlen schicken Bund und Länder Deutschland über Ostern in den schärfsten Lockdown seit Beginn der Pandemie vor einem Jahr. Vom 1. bis einschliesslich 5. April, also vom Gründonnerstag bis Ostermontag, soll das öffentliche, wirtschaftliche und private Leben weitgehend heruntergefahren werden, um die dritte Welle der Pandemie zu durchbrechen. Das haben die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder in der Nacht zum Dienstag beschlossen. Private Zusammenkünfte sollen auf fünf Personen aus maximal zwei Haushalten beschränkt werden. Ansammlungen im öffentlichen Raum werden in dieser Zeit generell untersagt. Kirchen und Religionsgemeinschaften werden gebeten, an Ostern nur Online-Angebote für die Gläubigen zu machen. Impf- und Testzentren sollen offen bleiben.



5.02 Uhr: US-Notenbankerin: Sorge um kleinere Firmen

Die schneller als erwartete Erholung der US-Wirtschaft wird nach Ansicht der Fed-Notenbankerin Michelle W. Bowman möglicherweise eine massive Pleite von kleinen Unternehmen im ganzen Land nicht verhindern können. «Der finanzielle Druck auf viele kleine Unternehmen bleibt gross, und ich bin besorgt, dass eine wachsende Zahl von kleinen Betrieben bereits dauerhaft schliessen musste oder am Rande des Scheiterns steht», sagte Bowman bei einem Wirtschaftstreffen in Oklahoma am Montag. Viele Banken hätten ihr gesagt, «dass das Paycheck Protection Program (PPP) und andere fiskalische Massnahmen diesen finanziellen Druck nur aufgeschoben, aber nicht beseitigt haben».

Die US-Währungshüter, einschliesslich des Vorsitzenden Jerome Powell, hatten die Beschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus als den einzigen sicheren Weg zur wirtschaftlichen Erholung gesehen und fiskalische Hilfen wie das PPP sowie Kredite an kleine Unternehmen unterstützt. Nach Bowmans Ansicht seien die Beschränkungen aber mit einem zu hohen Preis bezahlt worden. «Diese Restriktionen mögen hilfreich gewesen sein, um die Pandemie einzudämmen, aber sie scheinen die Möglichkeiten für kleinere Firmen, ihren Betrieb und ihre Einnahmequellen aufrechtzuerhalten, unverhältnismässig stark beeinträchtigt zu haben, was zu einem erheblichen Druck auf den Cashflow führte», sagte Bowman.

Das PPP hatte ursprünglich ein Volumen von 660 Milliarden Dollar und wurde anfangs stark nachgefragt. Es soll kleinere und mittlere Firmen in der Krise unterstützen, sodass die Unternehmen ihr Personal halten können.

4 Uhr: Merkel gegen «generelle Exportverbote» für Vakzine

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich gegen «generelle Exportverbote» für Corona-Impfstoffe ausgesprochen. Es gebe bei der Impfstoff-Produktion verschiedenste internationale Abhängigkeiten, sagte die CDU-Politikerin in Berlin am frühen Dienstagmorgen nach Beratungen mit den Regierungschefs der Länder. Man müsse sich die Lieferketten sehr genau anschauen.

Merkel sagte weiter, die EU sei der Bereich, aus dem im Augenblick am meisten exportiert werde. Sie unterstütze daher EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen, die sehr deutlich gemacht habe, dass Verträge nicht erfüllt würden. Merkel verwies auf Probleme mit Astrazeneca. Man werde «in verantwortungsvoller Weise» entscheiden und das Gespräch mit der britischen Regierung suchen, wie sie es bereits mit Premierminister Boris Johnson gemacht habe.

Von der Leyen hatte am Wochenende vor allem dem britisch-schwedischen Hersteller Astrazeneca damit gedroht, Exporte zu verbieten. Die Firma hatte ihre Lieferungen an die EU einseitig drastisch gekürzt: Statt der ursprünglich anvisierten 120 Millionen Impfdosen sollen im ersten Quartal nur 30 Millionen kommen, im zweiten Quartal 70 Millionen statt 180 Millionen Dosen.

Grossbritannien hatte sich zuversichtlich gezeigt, Exportverbote der Europäischen Union abwenden zu können. «Ich bin nach Gesprächen mit EU-Partnern in den vergangenen Monaten sicher, dass sie keine Blockaden wollen», sagte Premierminister Boris Johnson am Montag der Agentur Bloomberg. «Ich denke, das ist sehr, sehr wichtig.» Die EU-Kommission stellte in Brüssel klar, dass auch sie eigentlich keine Exportverbote wolle. Doch müsse die EU bestellte Impfstoffe von Herstellern rasch und verlässlich bekommen.

3.16 Uhr:  Anthony Faucis Leben als Kinderbuch

Anthony Fauci hat es in der Pandemie zu einiger Bekanntheit gebracht. Der Experte für Infektionskrankheiten ist in der Krise zu Amerikas Gesicht im Kampf gegen das Coronavirus geworden. Inzwischen hat der 80-Jährige Kultstatus: Es gibt zahlreiche Fauci-Fanartikel. Sein Konterfei prangt auf Socken, T-Shirts, Kaffeebechern, Schutzmasken, selbst auf Donuts. Nun ist ein Kinderbuch über den prominenten Immunologen in Arbeit. Der Verlag Simon & Schuster will Ende Juni ein Bilderbuch über Faucis Leben veröffentlichen – darüber, wie aus einem «neugierigen Jungen» aus dem New Yorker Stadtteil Brooklyn «Amerikas Arzt» geworden sei. Enthalten soll das Buch laut Verlag auch Tipps von Fauci selbst für kleine Wissenschaftler von morgen.

Fauci wurde 1940 in eine Apotheker-Familie geboren und lieferte schon als kleiner Junge mit dem Fahrrad Medikamenten-Bestellungen aus. 1966 machte er als Klassenbester seinen Abschluss an der renommierten Medizin-Fakultät der Cornell-Universität. Erst arbeitete er als Assistenzarzt, bevor er zu den Nationalen Gesundheitsinstituten wechselte, wo er als einer der ersten mit der HIV-Forschung begann. Seit 1994 ist er Leiter des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten. Fauci arbeitete unter diversen US-Präsidenten. Zur Amtszeit von Donald Trump hatte Fauci einiges damit zu tun, einen Präsidenten im Zaum zu halten, der mit Tweets oder anderen öffentlichen Wortmeldungen mitunter zur Verbreitung von Fehlinformationen über das Coronavirus beitrug. Aktuell berät Fauci Präsident Joe Biden in der Krise.



0.01 Uhr: Wiederanstieg der Flüchtlingszahlen nach Corona

Nach einem Abklingen der Pandemie erwartet die EU-Grenzschutzbehörde Frontex eine deutliche Zunahme der Flüchtlingsströme in Richtung Europa. «Ich bin mir sicher, dass nach Corona wieder mehr Flüchtlinge versuchen werden, nach Europa zu kommen», sagte Frontex-Chef Fabrice Leggeri dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Dienstag). Der aktuell niedrige Stand der Zahl der Migranten an den EU-Aussengrenzen ergebe sich vor allem aus den überall vorherrschenden Corona-Auflagen. «Schon im Sommer 2020, als die Corona-Reisebeschränkungen wieder gelockert wurden, kamen mehr Migranten nach Europa.»

Aus Sicht von Frontex hat die Pandemie die Fluchtursachen in den vergangenen Monaten verschärft. Schliesslich sei etwa die Wirtschaft in Afrika wegen der Pandemie «mindestens genauso, wenn nicht stärker unter Druck als in der EU». Die EU-Kommission und die Mitgliedsstaaten müssten sich deshalb bald auf eine Reform der europäischen Migrationspolitik einigen, appellierte Leggeri. «Wenn der EU-Gesetzgeber aber keine Asyl- oder Migrationspolitik entscheidet, dann hat dies negative Auswirkungen auf die Lage an den Aussengrenzen. Das haben wir 2015 und 2016 sehr deutlich erlebt», sagte der Frontex-Chef.