Bank in der Krise Credit Suisse beschleunigt Restrukturierung der Investment Bank

SDA/amo

15.11.2022

Das Hauptquartier der Credit Suisse in Zürich. 
Das Hauptquartier der Credit Suisse in Zürich. 
Keystone

Die Grossbank Credit Suisse hat den im Rahmen des Konzernumbaus geplanten Ausstieg aus dem Geschäft mit verbrieften Produkten festgezurrt. Es seien nun «definitive Transaktionsvereinbarungen» mit Apollo geschlossen worden.

SDA/amo

15.11.2022

Die Credit Suisse beschleunigt ihre radikale Restrukturierung der Investment Bank. Ein wesentlicher Teil der Securitized Products Group (SPG) werde an Apollo Global Management verkauft, heisst es in einer Mitteilung der CS vom Dienstag. Der Abschluss der Vereinbarungen sei ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem geordneten Ausstieg aus dem Geschäft mit verbrieften Produkten. Es werde erwartet, dass damit das Risiko der Investment Bank erheblich reduziert und Kapital für Investitionen in die Kerngeschäfte freigesetzt wird.

Apollo dürfte einen Grossteil des SPG-Teams der CS übernehmen und nach dem Abschluss der Transaktion die üblichen Übergangsdienstleistungen erhalten, um eine nahtlose Betreuung der Kunden zu gewährleisten. Die Credit Suisse werde auch die Finanzierung für einen Teil der auf Apollo übertragenen Vermögenswerte übernehmen.

Grösserer Kapitalpuffer

Der Abschluss der Transaktion wird weiterhin in der ersten Hälfte des Jahres 2023 erwartet, vorbehältlich der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden, der Zustimmung der Kunden und anderer üblicher Abschlussbedingungen.

Durch diese Transaktion und den geplanten Verkauf anderer Portfolio-Vermögenswerte an Drittinvestoren will die Credit Suisse ihre SPG-Vermögenswerte von 75 Milliarden US-Dollar auf rund 20 Milliarden Dollar reduzieren. Alle Transaktionen in diesem Zusammenhang sollen voraussichtlich bis Mitte 2023 abgeschlossen sein.

Das führe zu einer Freisetzung von risikogewichteten Aktiven (RWA) von bis zu rund 10 Milliarden Dollar, je nach Umfang der letztlich übertragenen Vermögenswerte. Abhängig von der Höhe der je nach Risiko gewichteten Vermögensverwerte muss eine Bank Eigenmittel hinterlegen.

Auch die bei der CS verbleibenden SPG-Vermögenswerte in Höhe von rund 20 Milliarden Dollar würden indes von Apollo mit einer voraussichtlichen Laufzeit von fünf Jahren verwaltet. Die daraus resultierenden Erträge sollen der Grossbank zur Unterstützung des Ausstiegs aus dem SPG-Geschäft dienen.

Durch die geplanten Transaktionen mit Apollo und die damit einhergehende RWA-Freisetzung sowie die von Apollo gezahlte Prämie werde die sogenannte harte Kernkapitalquote (CET1) gestärkt. Der endgültige Wert sei vom Diskontierungssatz und anderen transaktionsbezogenen Faktoren abhängig.