Energiesparen Im Bundeshaus wird wieder geheizt, als gäbe es keine Krise

smi

10.3.2023

Simonetta Sommarugas Energiespar-Appell ist Geschichte: Ständeratspräsidentin Brigitte Häberli-Koller (l.) lässt im Bundeshaus wieder auf 22 Grad heizen.
Simonetta Sommarugas Energiespar-Appell ist Geschichte: Ständeratspräsidentin Brigitte Häberli-Koller (l.) lässt im Bundeshaus wieder auf 22 Grad heizen.
Keystone

Zu viele hätten während der Ratsdebatte gefroren und seien gar krank geworden: Ständeratspräsidentin Brigitte Häberli-Koller lässt deshalb die Heizungen wieder aufdrehen. Das Volk muss aber weiter Energie sparen.

smi

Kurz vor Ende der Kälteperiode wird es warm im Bundeshaus. 22 Grad sind seit Montag wieder erlaubt, ja sogar gefordert. Ständeratspräsidentin Brigitte Häberli-Koller (Mitte/TG) habe die Parlamentsdienste entsprechend angewiesen und diese die Zuständigen im Bundesamt für Bauten und Logistik, berichtet der «Tages-Anzeiger» am Freitag.

Damit wendet sich das Parlament vom Energiespargebot ab, das alt Bundesrätin Simonetta Sommaruga vergangenen Herbst ausgerufen hatte: «Für mich ist klar, dass die öffentliche Verwaltung hier mit gutem Beispiel vorangehen muss – dass wir in öffentlichen Gebäuden die Heizung etwas herunterdrehen», sagte die damalige Energieministerin. 

Der befürchtete Energiemangel hat sich nicht eingestellt. Die Sparkampagne des Bundes läuft zwar weiterhin, doch warm anziehen müssen sich die Parlamentsmitglieder deswegen nicht mehr. Am Donnerstag der zweiten Sessionswoche haben die Thermometer im Nationalratssaal und im Vorzimmer des Ständeratssaals wie früher 22 Grad angezeigt, wie ein Tamedia-Redaktor festgestellt hat.

Brigitte Häberli-Koller nimmt jedoch nicht den glimpflich ausgegangenen Winter zum Anlass, die Heizung im Parlament hochzudrehen. Im Ratssaal sei es wegen der Zugluft zu kalt gewesen, viele Parlamentarier*innen seien erkältet oder gar krank geworden.

Die Energiesparkampagne des Bundes läuft derweil weiter. Das heisst: Die Bevölkerung soll sich beim Heizen mässigen. Das Parlament hat einen Nachtragskredit über 7 Millionen Franken gesprochen.

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