Prognose der WHO Das Coronavirus verliert seinen Schrecken

tafi

1.4.2022

Bundesrat hebt die letzten Corona-Massnahmen auf den 1. April auf

Bundesrat hebt die letzten Corona-Massnahmen auf den 1. April auf

Der Bundesrat hebt die letzten Massnahmen gegen die Corona-Pandemie auf. Ab 1. April fallen die Isolationspflicht für Infizierte und die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr. «Ich glaube, nach zwei Jahren im Krisenmodus ist es nun wirklich an der Zeit, um die Massnahmen zu beenden», sagte Gesundheitsminister Alain Berset am Mittwoch vor den Medien in Bern.

30.03.2022

In der Schweiz ist die Pandemie per 1. April quasi beendet, verschwunden ist das Coronavirus deswegen nicht. Aber es wird harmloser – davon geht nicht zuletzt die Weltgesundheitsorganisation WHO aus.

tafi

1.4.2022

In der Schweiz ist die Corona-Pandemie praktisch vorbei. Mit dem 1. April sind die letzten nationalen Schutzmassnahmen weggefallen: Infizierte unterliegen keiner Isolationspflicht mehr, und die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr ist aufgehoben.

Der Bundesrat hat die Rückkehr zur «normalen Lage» damit begründet, dass die akute Phase der Pandemie vorbei sei. Oder, wie es Gesundheitsminister Alain Berset im Interview mit blue News forumulierte: Eine Überlastung des Gesundheitssystems sei heute «wirklich unwahrscheinlich».

Diese Einschätzung teilt auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und ist vorsichtig optimistisch, dass die akute Phase der Pandemie überstanden ist. Weltweit wurden seit Beginn der Pandemie mehr als 479 Millionen Corona-Infektionen und mehr als sechs Millionen Todesfälle gemeldet. Allerdings ging die wöchentliche Zahl an Neuinfektionen in der Vorwoche um 14 Prozent auf etwa zehn Millionen Fälle zurück.

Die WHO geht nun davon aus, dass Corona-Infektionen mit der Zeit zu leichteren Krankheitsverläufen führen. Das sei nach derzeitigem Wissensstand das wahrscheinlichste Szenario, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus bei der Vorstellung des mittlerweile dritten Plans zur Beendigung der pandemischen Notlage.

Saisonale Wellen sind weiter möglich

Der neue Notfallplan werde voraussichtlich auch der letzte sein, wie Ghebreyesus mitteilte. Wissenschaftler*innen der UN-Organisation haben drei Szenarien erarbeitet, wie sich die Corona-Pandemie in diesem Jahr entwickelt. Im wahrscheinlichsten Szenario wird die Schwere der Covid-Erkrankungen trotz weiterer Virusmutationen weiter abnehmen. Grund dafür ist die zunehmende Immunität der Bevölkerung durch Impfungen und durchgemachte Infektionen.

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Allerdings könne es in diesem Szenario weiterhin immer wieder zu Anstiegen bei der Zahl von Infektionen kommen: nämlich dann, wenn die Immunität vieler Menschen nach einiger Zeit abnimmt. Dann seien erneute Auffrischungsimpfungen für besonders gefährdete Personengruppen notwendig. Auch saisonal wiederkehrende Corona-Wellen in den gemässigten Klimazonen, zu denen Europa gehört, seien möglich.

Im schlimmsten Fall beginnt alles von vorn

Ein zweites Szenario geht von einer «Best Case»-Entwicklung aus. In diesem Fall wären künftige Varianten des Coronavirus deutlich weniger besorgniserregend. Der Schutz vor schweren Erkrankungen bliebe auch ohne eine regelmässige Auffrischimpfung erhalten. Wesentliche Änderungen an den derzeitigen Impfstoffen wären nicht erforderlich.

Im «Worst Case»-Szenario würde sich das Virus zu einer ansteckenderen und tödlicheren Variante weiterentwickeln, gegen die aktuelle Impfstoffe wenig ausrichten können. Der Schutz vor schweren Erkrankungen und Todesfällen liesse in dem Fall schnell nach, insbesondere in den vulnerablen Gruppen. Dadurch wären erhebliche Änderungen an den derzeitigen Impfstoffen sowie eine gross angelegte neue Boosterkampagne erforderlich.

Die WHO erwartet, dass Corona-Infektionen mit der Zeit zu leichteren Krankheitsverläufen führen. (Symbolbild)
Die WHO erwartet, dass Corona-Infektionen mit der Zeit zu leichteren Krankheitsverläufen führen. (Symbolbild)
Keystone/DPA/Sebastian Gollnow