Pressekonferenz live «Nicht nachvollziehbar», «Nicht gerechtfertigt» – Bundesrat staunt über Trumps Zoll-Hammer

Dominik Müller

3.4.2025

US-Präsident Trumps Zollpläne sind beispiellos in ihrem Umfang. Was sind die Folgen für die Schweiz? Der Bundesrat nimmt um 15 Uhr Stellung.

Dominik Müller

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Am Mittwoch hat US-Präsident Donald Trump seine Zollpläne präsentiert.
  • Dabei kündigte er Zölle von 31 oder 32 Prozent – je nach Unterlagen – auf Schweizer Exporte an.
  • Der Bundesrat informiert am Donnerstag über die Auswirkungen auf die Schweiz.
  • Die Medienkonferenz kannst du ab 15 Uhr im Ticker und Stream verfolgen.
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  • 16.01 Uhr

    31 oder 32 Prozent?

    Sind es 31 oder 32 Prozent Zoll? «Es gibt unterschiedliche Publikationen, man sieht leider alles», sagt Seco-Staatssekretärin Helene Budliger Artieda.

    Damit ist die Medienkonferenz beendet. Wir bedanken uns für das Interesse.

  • 15.59 Uhr

    Kein Telefonat mit Trump

    Haben Sie schon mit Trump telefoniert, Frau Keller-Sutter? «Nein, es gab bisher auch keinen Anlass dazu», so ihre Antwort. Direkte Gespräche würden wohl spätestens am nächsten WEF durchgeführt – allerdings von Guy Parmelin, der dann voraussichtlich als Bundespräsident amten wird.

  • 15.55 Uhr

    «Es geht um eine Reindustrialisierung der USA»

    Trump wolle mit seiner Politik die amerikanische Wirtschaft stärken und Jobs schaffen. Das seien nachvollziehbare Ziele, sagt Parmelin. Keller-Sutter ergänzt: «Es geht um eine Reindustrialisierung der USA.» Arbeitsplätze im Ausland sollen zurück in die USA geholt werden. «Ich glaube persönlich nicht, dass das funktioniert», sagt Keller-Sutter.

  • 15.51 Uhr

    «Wir haben keinen direkten Kontakt zu Donald Trump

    «Wir haben keinen direkten Kontakt zu Donald Trump», sagt Keller-Sutter. Die USA seien zuletzt auch an internationalen Treffen nicht mit hochrangigen Beamten vertreten gewesen. Deshalb habe der Bundesrat zuletzt keine Kontakte auf höchster Ebene knüpfen können. 

  • 15.50 Uhr

    Keine WTO-Klage in Planung

    Gemäss Guy Parmelin habe eine direkte Diskussion mit den USA gegenüber einer WTO-Klage Priorität. Ziel sei es, den USA aufzuzeigen, dass die Zölle auch für die USA kontraproduktiv seien.

  • 15.45 Uhr

    Wann ergreift die Schweiz Gegenmassnahmen?

    Wann es denkbar sei, dass der Bundesrat Gegenmassnahmen ergreife, will ein Journalist wissen. «Wir wollen uns alle Optionen offen halten», sagt Keller-Sutter. Gegenmassnahmen würden aber keine ergriffen, solange die Situation nicht abschliessend analysiert sei. «Plan A wären keine Zölle», so die Bundespräsidentin.

  • 15.40 Uhr

    Bundesrat von Zöllen überrascht?

    «Wir wurden nicht überrascht, wir wurden einzig von der Höhe überrascht», sagt Keller-Sutter. Das habe mit der undurchsichtigen Berechnung zu tun.

  • 15.38 Uhr

    «Rechne nicht mit Konjunktur-Einbruch»

    «Ich rechne nicht damit, dass wir mit einem starken Einbruch der Konjunktur rechnen müssen», sagt Eric Scheidegger, Chefökonom beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco). Budliger Artieda ergänzt, dass betroffenen Firmen das Instrument der Kurzarbeit zur Verfügung stehe.

  • 15.35 Uhr

    Warum sind die Zölle gegen die Schweiz höher als gegen die EU?

    Auf die Frage, warum die Zölle gegen die Schweiz höher seien als gegen die EU, sagt Keller-Sutter: «Soweit ich informiert bin, hat Donald Trump den Entscheid aufgrund von Informationen aus seinem engsten Umfeld gefällt.» Sie könne die Entscheidung nicht nachvollziehen.

  • 15.30 Uhr

    Keller-Sutter ist «enttäuscht» von Trump

    «Ich bin eher enttäuscht», antwortet Keller-Sutter auf die Frage, wie sie das Verhalten von Trump beurteile. Grund für ihre Enttäuschung sei insbesondere, dass die USA die Zölle mit «rudimentären» Berechnungen gemacht habe.

  • 15.26 Uhr

    Was kann die Schweiz in Verhandlungen anbieten?

    Gemäss Helene Budliger Artieda, Staatssekretärin des Seco, könne man als Schweiz in Verhandlungen nicht viel anbieten, da derzeit für US-Produkte null Prozent Zölle gelten. Auch sie betont: «Die US-Regierung hat auf eine simple Berechnung zurückgegriffen.» Die Schweiz sei für die USA als Handelspartnerin nicht gleich wichtig wie umgekehrt.

  • 15.22 Uhr

    «Wie die USA auf die hohen Zölle kommt, ist unklar»

    Nun hat die Fragerunde begonnen. Auf die Frage, was zur Berechnung der hohen Zölle geführt habe, sagt Parmelin: «Wie die USA auf die hohen Zölle kommt, ist unklar.» Um reagieren zu können, müsse man zuerst wissen, wie die Berechnung gemacht wurde.

  • 15.18 Uhr

    «Nationalbank wird nicht auf US-Zölle reagieren»

    «Das Wirtschaftsdepartement wird die konkreten Beschlüsse analysieren und prüfen, wie die Interessen der Schweiz bestmöglich geschützt werden können», sagt Keller-Sutter. Die Schweiz werde keine Manipulation des Schweizer Frankens betreiben, um Exporte zu verbilligen. «Die Nationalbank bleibt unabhängig und wird nicht auf die US-Zölle reagieren», so Keller-Sutter.

  • 15.17 Uhr

    Zusammenarbeit mit EU

    Laut Parmelin müsse sich die Schweiz nun mit Partnern wie der Europäische Union oder Grossbritannien über Gegenmassnahmen abstimmen. Der Bundesrat wolle im Austausch mit der USA verstehen, wie die Zölle zustandegekommen sind.

  • 15.12 Uhr

    Zölle auf Käse und Schokolade

    Von den zusätzlichen Zöllen sind gemäss Bundesrat wichtige Exportprodukte wie Maschinen, Uhren und landwirtschaftliche Güter wie Kaffeekapseln, Energydrinks, Käse und Schokolade betroffen. Für Exporte der Pharmaindustrie dagegen sind gegenwärtig keine Zusatzzölle vorgesehen – «das ist eine gute Nachricht», so Parmelin.

  • 15.11 Uhr

    Austausch mit US-Regierung

    Die Bundesverwaltung analysiere derzeit, wie mit den Massnahmen umgegangen werden soll. Man sei mit der US-Regierung im Austausch, sagt Parmelin.

  • 15.10 Uhr

    «Massnahmen sind nicht gerechtfertigt»

    «Die Schweiz nimmt die von der US-Regierung beschlossenen Massnahmen zur Kenntnis. Sie sind nicht gerechtfertigt», sagt Wirtschaftsminister Parmelin. Die US-Regierung habe sich scheinbar auf eine simple Berechnung berufen. Alle Handelspartner seien von den «reziproken Zöllen» betroffen, so Parmelin. Die Bekanntgabe der USA betrifft einen bedeutenden Teil des Schweizer Handels, insbesondere ab dem 9. April. Die Pharmaprodukte sowie Halbleiter seien jedoch nicht betroffen.

  • 15.06 Uhr

    Gespräche mit von Ursula von der Leyen

    Auch mit der EU-Kommissionspräsidentin hat Karin Keller-Sutter über die Beschlüsse gesprochen. Man werde im engen Austausch bleiben und sich über weitere Schritte informieren. Auch mit dem Fürstentum Lichtenstein ist die Schweiz in Kontakt und wird diese über mögliche weitere Schritte informieren.

  • 15.03 Uhr

    Bundesrat verzichtet vorderhand auf Gegenmassnahmen zu US-Zöllen

    «Der Bundesrat hat sich heute zu einer ausserordentlichen Sitzung getroffen», sagt Karin Keller-Sutter. Die USA hätten sich bei der Berechnung auf eigene Mechanismen gestützt, die der Bundesrat nicht nachvollziehen könne.

    «Der Bundesrat ist der Meinung, dass eine Eskalation nicht im Sinne der Schweiz ist.» Er verzichte deshalb vorerst auf Schweizer Exportgüter auf Gegenmassnahmen. Eine Zunahme der handelspolitischen Spannungen liege nicht im Interesse der Schweiz.

  • 15.01 Uhr

    Medienkonferenz beginnt

    Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter und Wirtschaftsminister Guy Parmelin treten vor die Medien. Die Medienkonferenz hat begonnen.

  • 14.48 Uhr

    Was bedeuten die US-Zölle für die Schweiz?

    Der Bundesrat nehme die Entscheide der USA «zur Kenntnis», schrieb Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter gestern auf der Plattform X. Über das weitere Vorgehen hat die Landesregierung heute beraten. Keller-Sutter und Wirtschaftsminister Guy Parmelin informieren um 15 Uhr.

Die USA belegen ab Samstag Einfuhren aus allen Ländern pauschal mit Zöllen von zehn Prozent. Zudem kündigte die US-Regierung einen komplexen Mechanismus an, der für viele Länder höhere Zölle vorsieht. Dieser wird ab 9. April gelten.

Auf Schweizer Exporte betragen die Zölle 31 oder 32 Prozent – je nach Unterlagen. Die Zölle seien eine Reaktion auf die Zölle von 61 Prozent, welche die Schweiz auf US-Produkte erhebe, sagte Trump. Nachvollziehbare Gründe für die Zölle gibt es laut dem Schweizer Wirtschaftsdachverband Economiesuisse aus ökonomischer Sicht keine.

Wie die Schweiz auf die angekündigten Zölle konkret reagieren wird, war zunächst offen. Der Bundesrat nehme die Entscheide der USA «zur Kenntnis», schrieb Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter in einer ersten Reaktion am Mittwochabend auf X. Der Bundesrat werde rasch das weitere Vorgehen festlegen.

Medienkonferenz am Donnerstagnachmittag

Der Bundesrat hatte am Mittwoch zuvor bereits eine Klausursitzung zum Thema «USA und Schweiz» abgehalten. Details dazu gab die Bundesratssprecherin ad interim Ursula Eggenberger im Anschluss nicht bekannt. Generell lasse sich sagen, dass der Bundesrat wiederholt mögliche Auswirkungen von Massnahmen der USA auf die Schweiz diskutiert habe, sagte Eggenberger.

Der Bundesrat liess sich am Donnerstagmittag über die Entscheidungen aus den USA und deren Folgen für die Schweiz informieren. Um 15 Uhr treten Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter und Wirtschaftsminister Guy Parmelin vor die Medien.

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