Der Bundesrat wolle die Bahn der Zukunft stärken, heisst es vonseiten der Landesregierung. Wie die zusätzlichen 2,6 Milliarden eingesetzt werden sollen, darüber informiert Verkehrsminister Albert Rösti ab 14.30 Uhr. Verfolge die Medienkoferenz live bei blue News.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Der Bundesrat will bis 2035 rund 27 Milliarden Franken in die Eisenbahn stecken.
- Dies sind 2,6 Milliarden mehr als ursprünglich vorgesehen.
- Bisherige Projekte sollen teils erweitert und ausgebaut werden, heisst es weiter.
- Verkehrsminister Albert Rösti informiert ab 14.30 Uhr live, wie die Zukunft der Bahn aussehen soll.
Auf der Bahnstrecke zwischen Lausanne und Genf soll ein neun Kilometer langer Eisenbahntunnel gebaut werden. Für dieses und weitere Projekte beantragt der Bundesrat dem Parlament 2,6 Milliarden Franken aus dem Bahninfrastrukturfonds. Zudem hat der Bundesrat eine neue Langfriststrategie verabschiedet, um die Bahn in den Agglomerationen auszubauen.
Der Tunnel auf der Strecke Lausanne-Genf ist zwischen Morges VD und Perroy VD vorgesehen, wie Bundesrat Albert Rösti, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK), am Mittwoch vor den Medien ausführte.
Dadurch werde zwischen Lausanne und Genf auf einem ersten Streckenabschnitt eine Ausweichroute für den Fall von Störungen geschaffen, heisst es dazu in der Mitteilung des Bundesrats. Der Tunnel dürfte deutlich einfacher zu realisieren sein als das bisher vorgesehene dritte Gleis, welches durch dicht besiedeltes Gebiet geführt hätte und mit einem hohen Einspracherisiko behaftet gewesen wäre.
Weiter sei vorgesehen, den Lötschberg-Basistunnel durchgehend statt nur teilweise auf zwei Spuren auszubauen, wie der Bundesrat mitteilte. Damit würden zusätzliche Kapazitäten geschaffen und die Betriebsstabilität erhöht. Zudem könne eine achtmonatige Totalsperrung des Basistunnels mit Umwegverkehr und negativen Auswirkungen für Bevölkerung, Tourismus und Wirtschaft vermieden werden.
Für den Brüttener-Tunnel und die Erweiterung des Bahnhofs Zürich-Stadelhofen hat der Bundesrat Krediterhöhungen beschlossen, wie aus der Mitteilung weiter hervorging. Überdies stelle er die Mittel für einen umfassenden Ausbau der Bahnhöfe Genf und Olten SO bereit.
Mehrkosten wegen Verzögerungen
Die 2,6 Milliarden Franken sollen indes nicht nur in neue Projekte fliessen. Ein Teil davon seien für Mehrkosten von bereits beschlossenen Projekten – etwa aufgrund von Verzögerungen – vorgesehen.
Betroffen von Verzögerungen seien beispielsweise die Ausbauten der Bahnknoten Bern, Zürich-Stadelhofen, Lausanne und Genf oder der Bau des Zimmerberg-Basistunnels II. Gründe dafür seien Einsprachen, nachträgliche Projektänderungen, knappe Zeitfenster für Bauarbeiten und die Tatsache, dass den Fahrgästen im Rahmen der Bauarbeiten nicht zu viele Betriebseinschränkungen zugemutet werden können.
Neue Langfriststrategie verabschiedet
Neben dem beantragten Geld hat der Bundesrat die neue Langfriststrategie «Perspektive Bahn 2050» verabschiedet. Sie wird die bisherige «Langfristperspektive Bahn» ablösen. Mit der neuen Strategie soll künftig beim Bahnausbau ein Schwergewicht in und zwischen den Agglomerationen gesetzt werden - dort bestehe das grösste Verlagerungspotenzial.
So solle das Bahnangebot vor allem auf kurzen und mittleren Distanzen verbessert werden, etwa mit zusätzlichen S-Bahn-Angeboten und einer Aufwertung der Vorstadt-Bahnhöfe. Auf längeren Strecken wolle der Bundesrat die Bahn dort ausbauen, wo sie gegenüber dem Strassen- und Flugverkehr noch nicht konkurrenzfähig ist. Im Güterverkehr soll der Zugang zur Bahn mit neuen Umschlags- und City-Logistik-Anlagen verbessert werden.