TourismusDie Herbstsaison blüht auf – trotz des wechselhaften Wetters
Von Gil Bieler
31.10.2019
Kurztrips und Weindegustationen: Mit speziellen Angeboten will Schweiz Tourismus das Geschäft in der Herbstsaison ankurbeln. Doch wie gut ist das überhaupt möglich, wenn das Wetter so wechselhaft ist?
Die Ansage war deutlich: Der Herbst solle sich vom Sommer emanzipieren, gab Schweiz Tourismus im vergangenen Jahr bekannt. Zu diesem Zweck wurde damals die erste nationale Herbstkampagne vorgestellt, um das Geschäft in der dritten Jahreszeit anzukurbeln.
Das Ziel: 2020 sollen erstmals zusätzliche 200'000 Hotellogiernächte pro Herbstsaison erreicht werden, worunter die Monate September und Oktober fallen. Das wäre ein Plus von drei Prozent gegenüber 2017 – und es sieht ganz danach aus, als ob das ein realistisches Vorhaben ist.
Zahlen für das laufende Jahr liegen zwar noch nicht vor, wie Schweiz-Tourismus-Sprecher André Aschwanden auf Anfrage sagt. Im Herbst 2018 wurden aber 143'000 Hotelübernachtungen mehr verzeichnet als noch 2017, eine Zunahme von 2,2 Prozent. Dazu trugen vor allem Schweizer sowie Touristen aus Europa (Benelux-Staaten, Spanien, Skandinavien) bei.
Am meisten zulegen konnten die Bergregionen, was wenig überrascht: Wandern liegt im Trend und gemäss «Tourismus Monitor Schweiz 2017» – der grössten hiesigen Gästebefragung – buchen Herbsttouristen typischerweise spontane Kurztrips von ein bis drei Nächten in einer Bergdestination. Graubünden belegt hierbei den ersten Platz, vor dem Wallis und Bern. Dementsprechend bewirbt man bei Schweiz Tourismus auch Angebote wie Kurztrips und Weindegustationen.
Das Herbstwetter hat seinen Ruf nicht ohne Grund
Doch wie gut lassen sich die Touristenströme in der Herbstsaison überhaupt steuern? Der typische Herbstgast bucht nicht nur kurzfristig, er frönt auch gerne dem Outdoor-Sport. Und das hiesige Herbstwetter ist nicht gerade für Konstanz bekannt – oder wie es bei Schweiz Tourismus recht unverblümt heisst: «Man weiss nie, wann der Winter übernimmt.»
Felix Blumer, Meteorologe bei SRF Meteo, kann den landläufigen Eindruck bestätigen: «Im September und Oktober fällt das Wetter sehr unterschiedlich und wechselhaft aus, vor allem auf der Alpensüdseite», erklärt er auf Anfrage. Was Temperaturen oder Niederschlagsmenge angehe, gelte in dieser Jahreszeit die Devise: «Alles oder nichts.»
Schuld daran sind kräftige Tiefdruckgebiete, die jeweils zwischen Mitte September und Mitte November vom Atlantik her über Spanien und Frankreich Richtung Mittelmeer ziehen. Je nachdem, wie deren weitere Zugbahn verläuft, entladen sich die Niederschläge über dem Mittelmeer oder an den südlichen Alpen. Dies kann zu Starkniederschlag im Tessin und in den angrenzenden Gebieten führen.
Nasser Oktober – und viel zu warm
In der nun ausklingen Herbstsaison war wettertechnisch für jeden etwas dabei: «Petrus zog alle Register», bilanziert SRF Meteo zum Septemberwetter, und der Oktober war «viel zu nass». Gerade in Teilen des nördlichen Tessins fiel mehr als doppelt so viel Regen wie üblich, im Mittelland waren es 30 bis 50 Prozent zu viel.
Was Touristen weniger gestört haben dürfte: In beiden Monaten war es auch deutlich zu warm. Schweizweit gesehen war der September 1,5 Grad zu warm im Vergleich zur Norm der Jahre 1961 bis 1990. Der Oktober lag sogar rund 2,5 Grad über dem Schnitt.
Erste Rückmeldungen von der touristischen Front für diesen Herbst liessen einen «sehr erfolgreichen Herbst erwarten», teilt Schweiz-Tourismus-Sprecher Aschwander mit. Die Buchungsstände seien «sehr positiv» bisher.
Und Liên Burkard von Schweiz Tourismus sagt zum Einfluss des Herbstwetters: «Mit guten Angeboten können wir die Nachfrage beleben. Grundsätzlich ist der Entscheid für eine Feriendestination aber immer auch von den drei Ws abhängig: Wirtschaft, Währung und Wetter.»
Und wenn das Wetter nicht mitspielt, dann zieht ja vielleicht noch ein viertes W: ein gutes Glas Wein. Nicht ohne Grund bewarb Schweiz Tourismus heuer einen «berauschenden Herbst».
Er ist für die Schweizer ein treuer Herbstbegleiter. Wie hier in Basel taucht der Nebel die Landschaft oft in mystisches Grau.
Bild: Keystone
Ob man ihn nun schön findet oder nicht, ist Ansichtssache. Wohler dürfte es den meisten aber überhalb der Nebelsuppe – die sich hier im Kandertal sammelt – sein.
Bild: Keystone
Dabei ergeben sich gerade im Zusammenspiel mit Sonnenstrahlen oft fantastische Fotosujets, wie diese Aufnahme aus Winkel ZH zeigt.
Bild: Keystone
Von Nebel spricht man übrigens erst ab einer gewissen Dichte – wenn die Sicht weniger als einen Kilometer beträgt, wie hier in Gesigen bei Spiez.
Bild: Keystone
Auch in der Sonnenstube Tessin gibt es Nebel: Die Brissago-Inseln im Lago Maggiore sind eingehüllt.
Bild: Keystone
Weil's so schön ist: die Nebeldecke nochmals von oben: Diesmal bei Champery-Les Crosets im Kanton Wallis.
Bild: Keystone
Blick über das vernebelte Emmental. Da könnte man sich ja glatt auf die Nebelsaison freuen.
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Ab dem 16. Dezember ist die Kathedrale in der Regel von 8.00 bis 19.00 Uhr geöffnet, donnerstags bis 22.00 Uhr.
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