Adieu Billettautomaten Branche antwortet blue News Community: «Der ÖV ist für alle»

mmi

6.12.2022

Weg kommen sie – die Billettautomaten. Was folgt, ist noch unklar.
Weg kommen sie – die Billettautomaten. Was folgt, ist noch unklar.
Keystone

Die Meldung, dass die Billettautomaten bis 2035 abgeschafft werden, hat die Leser*innen von blue News bewegt. Deshalb hat die Redaktion bei der Dachorganisation der Schweizer ÖV-Branche nachgefragt.

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In zwölf Jahren sollen sie passé sein: Automaten, an denen man sein Ticket für die Zug-, Bus-, Seilbahn- oder auch die Schifffahrt kaufen kann. Die Fahrkarten soll es dann nur noch digital geben.

Diese Ankündigung der Dachorganisation der Schweizer ÖV-Branche Alliance Swiss Pass triebt die Leser*innen von blue News um. Die meisten der eingegangenen Reaktionen zeigten, dass sich die User vor allem sorgen, dass sie Tickets dann nur noch mit dem Handy kaufen können.

User Steahlt schreibt etwa, durch die Digitalisierung werde man gezwungen, das Handy mit sich zu führen. Und Dalida findet, mit dieser Lösung nehme man keine Rücksicht auf die «Smartphonelosen». 

blue News hat bei Alliance Swiss Pass nachgefragt, um herauszufinden, ob das Verschwinden der Billetautomaten für die Kunden und Kundinnen tatsächlich Einbussen bedeutet.

Thomas Ammann, Mediensprecher von Alliance Swiss Pass, erklärte dazu, man wisse noch nicht, was in zwölf Jahren sei. Es sei unseriös, Stand heute eine Prognose abzugeben. Ob das Smartphone im Jahr 2035 das vorherrschende Gerät für digitale Abwicklungen bleibe, sei unklar.

«Nur weil die Automaten, wie wir sie jetzt kennen, verschwinden, heisst es nicht, dass keine anderen Alternativen entwickelt werden», sagt Ammann und nennt ein Beispiel: Tablets könnten als neue Verkaufsstellen eingesetzt werden. Solche Alternativen würden jetzt laufend getestet. «Unser Ziel ist es, den Zugang zu ÖV-Tickets kostengünstiger, digitaler und einfacher zu machen», so Ammann.

Der ÖV-Branche sei durchaus bewusst, dass der Wegfall der Automaten Unklarheiten bei den Nutzer*innen hervorrufe. Deshalb habe man sich hier auch den langen Zeithorizont von zwölf Jahren gesetzt. So sollten allen Menschen in allen Situationen der Zugang zu Tickets ermöglicht werden, sagt Ammann und verweist darauf, dass die Automaten nicht von heute auf morgen verschwinden: «Wir arbeiten daran, dass alle Personen Zugang zu ÖV-Tickets haben, auch solche, die keinen Zugang zu digitalen Geräten haben – der ÖV ist für alle.»

Einen konkreten Fahrplan, wie die Abschaffung der Automaten ablaufen soll, hat die Dachorganisation nicht. 

Der grösste ÖV-Dienstleister der Schweiz, die SBB, verweist ebenfalls auf Anfrage von blue News an die Alliance Swiss Pass, denn die habe das Zielbild der ÖV-Branche im Blick und man habe dem nichts anzufügen.