Armee-Unfall in Meiringen BE«Ölfilm hört nicht auf» – Tausende Liter Diesel im Brienzersee
Petar Marjanović, Brienz BE
11.10.2025
Tausende Liter Diesel landen im Brienzersee
Ein kilometerlanger Ölfilm im Kanal, Dieselgeruch in der Luft – am Freitag wurden die Folgen des Unfalls auf dem Militärflugplatz Meiringen deutlich sichtbar. Jetzt ermitteln Justiz und Behörden.
11.10.2025
Ein kilometerlanger Ölfilm im Kanal, Dieselgeruch in der Luft – am Freitag wurden die Folgen des Unfalls auf dem Militärflugplatz Meiringen deutlich sichtbar. Jetzt ermitteln Justiz und Behörden.
Am Donnerstagnachmittag ist es auf dem Militärflugplatz Meiringen BE zu einem folgenschweren Unfall gekommen. Beim Befüllen eines Notstromaggregats liefen mehrere Tausend Liter Diesel aus. Laut Polizei gelangte ein grosser Teil davon in den Oltschibach – und von dort weiter über den Hauptkanal in den Brienzersee. Unabhängig bestätigt sind diese Angaben noch nicht.
Zunächst blieb der Vorfall kaum beachtet. Zwar verschickte die Armee eine kurze Mitteilung, und mehrere Feuerwehren rückten kurz nach 15.15 Uhr aus. Doch in der Region nahm kaum jemand davon Notiz. Erst am Freitag wurde klar, wie ernst die Lage ist.
Am südöstlichen Ufer des Brienzersees, wo der Oltschikanal in den See mündet, hat die Feuerwehr zwei Ölsperren aufgebaut. Sie sollen den Diesel stoppen, während spezielle Vliese den Treibstoff aufsaugen. Feuerwehrleute standen den ganzen Nachmittag im Einsatz und tauschten die vollgesogenen Vliese regelmässig aus.
Diesel-Unfall in Meiringen BE
Auf über vier Kilometer Länge war ein Ölfilm zu erkennen.
Bild: blue News
Feuerwehrleute ersetzten regelmässig die Ölvliese, die den Diesel aus dem Wasser entfernen.
Bild: blue News
Zusätzlich wurden Ölsperren eingerichtet.
Bild: blue News
Die Ölvliese wurden mit solchen Schlangen auf dem Kanal verteilt.
Bild: blue News
Feuerwehrleute und das Militär waren vor Ort.
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Der Oltschibach fliesst entlang einer Landwirtschaftszone.
Bild: blue News
Auch ein geschütztes Gebiet für Amphibien gibt es dort.
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Diesel-Unfall in Meiringen BE
Auf über vier Kilometer Länge war ein Ölfilm zu erkennen.
Bild: blue News
Feuerwehrleute ersetzten regelmässig die Ölvliese, die den Diesel aus dem Wasser entfernen.
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Zusätzlich wurden Ölsperren eingerichtet.
Bild: blue News
Die Ölvliese wurden mit solchen Schlangen auf dem Kanal verteilt.
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Feuerwehrleute und das Militär waren vor Ort.
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Der Oltschibach fliesst entlang einer Landwirtschaftszone.
Bild: blue News
Auch ein geschütztes Gebiet für Amphibien gibt es dort.
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Diesel-Geruch am Brienzersee
Wer sich der Mündung näherte, brauchte keinen Blick aufs Wasser, um die Lage zu erfassen: In der Luft lag ein deutlich wahrnehmbarer Dieselgeruch. Zwei Spaziergänger mit Hunden zeigten sich im Gespräch mit einem Reporter weniger besorgt über die Umweltfolgen als über die gesperrten Seezugänge.
Wie viel Diesel tatsächlich ausgelaufen ist, wissen die Behörden noch nicht. Doch die Spuren waren unübersehbar. Über mehr als vier Kilometer – vom See bis zurück zum Flugplatz beim Weiler Unterbach – zog sich ein schimmernder Ölfilm über das Wasser.
«Das hört ja gar nicht auf», sagte ein Velofahrer fassungslos. Er machte sich Sorgen um den Bach, der erst kürzlich auch als Lebensraum für Amphibien renaturiert wurde. «Man fragt sich schon: Was bedeutet das für die Natur, fürs Grundwasser?»
Feuerwehrleute richteten Ölsperren ein.
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Staatsanwaltschaft ermittelt
Auch in der «Sportleregge» wurde bei Kaffee und Bier diskutiert. Eine Gruppe Rentner sass beisammen, Meinungen prallten aufeinander. «Ich sag’s immer: Diesel ist ein alter Zopf. Elektro ist die Zukunft», meinte einer. Sein Tischnachbar winkte ab: «Jetzt haben die Armeegegner wieder Futter.» Zwei Frauen sorgten sich leise um das Trinkwasser.
Offizielle Antworten gab es am Freitagnachmittag noch keine. Die Kantonspolizei teilte mit, Experten des Amts für Wasser und Abfall seien vor Ort. Sie sollen das Ausmass des Schadens klären und die Auswirkungen auf Umwelt und Gewässer untersuchen. Der Fall liegt zudem mittlerweile bei der Staatsanwaltschaft.
Der Ölfilm war auf den rund vier Kilometern bis zum Flugplatz gut sichtbar.