Die neue Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga und der neue Ständeratspräsident Hans Stöckli werden heute Nachmittag in Biel zur gemeinsamen Wahlfeier erwartet. Biel ist Stöcklis Heimatstadt.
Nach dem offiziellen Festakt mit viel Politprominenz und einer Begegnung mit der Bevölkerung in der Bieler Altstadt geht es am späten Nachmittag zum Dinner auf den Gurten, der in Sommarugas Heimatgemeinde Köniz liegt.
Die beiden Sozialdemokraten wurden Anfang Dezember von der Vereinigten Bundesversammlung zur Bundespräsidentin respektive zum Ständeratspräsidenten gewählt. Die Ratspräsidien werden jährlich turnusgemäss vergeben.
Für Simonetta Sommaruga ist es bereits die zweite Amtszeit als Bundespräsidentin. Für den 67-jährigen Ständerat Hans Stöckli die Krönung einer langen Politkarriere.
Sie begann im Alter von 27 Jahren an seinem Wohnort in Biel. 1979 trat Stöckli der SP bei und wurde 1984 in die Bieler Stadtregierung gewählt. Ab 1990 war Stöckli 20 Jahre lang mit Leib und Seele Stadtpräsident.
Als «Mr. Expo» weibelte Stöckli Anfang der Nullerjahre unermüdlich für die Landesausstellung Expo.02. In Biel stand eine der temporären Arteplages. Es folgten weitere Schritte in Stöcklis Politkarriere vom bernischen Grossen Rat über den Nationalrat in den Ständerat. Der Bieler gilt als politischer Pragmatiker.
Bundesrätin «Contenance»
Wie Stöckli genoss auch Bundesrätin Simonetta Sommaruga in ihrer ebenfalls langen Politkarriere Rückhalt weit über die Parteigrenzen hinaus. Als versierte Konsumentenschützerin hatte sich Sommaruga einen Namen gemacht, der sie 1999 von der Exekutive der Berner Vorortsgemeinde Köniz in den Nationalrat trug. 2003 gelang es ihr, Berns bürgerliche Bastion im Ständerat zu sprengen.
Im September 2010 wurde Sommaruga als Nachfolgerin von Moritz Leuenberger in den Bundesrat gewählt. In der Landesregierung übernahmt sie zunächst gegen ihren Willen das Justiz- und Polizeidepartement. Dieses leitete sie bis Ende 2018. Seit einem Jahr ist sie nun Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation.
Die ausgebildete Pianistin gilt als kontrolliert und konziliant im Auftritt, aber konsequent in der Sache. Die Handelszeitung bezeichnete Sommaruga einst als Bundesrätin «Contenance», weil sie stets Haltung bewahre.
Als Justizministerin während der Flüchtlingskrise 2015 bekam Sommaruga viel Gegenwind zu spüren, namentlich von rechtsbürgerlichen Kreisen. Als Vorsteherin des UVEK hat sie hingegen Wind in den Segeln.
Galerie: «Klimajugend» ist das Schweizer Wort des Jahres
Die Demonstrationen der Schweizer Schülerinnen und Schüler wirken sich auch auf die Wahl zum Deutschschweizer «Wort des Jahres» aus.
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Platz drei belegt die «Flugscham» – darin verbinde sich Reiselust mit Klimakrise, also ein Gewissensbiss, heisst es in der Begründung der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW).
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Platz zwei geht an «OK Boomer». Junge kontern so Vertreter der Babyboomer-Generation, wenn sich diese herablassend über sie äussern. Weil die Formulierung auch bei einer Klimadebatte im neuseeländischen Parlament fiel, wurde sie populärer.
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Platz eins bei der Wahl zum «Wort des Jahres» geht aber an die «Klimajugend». In ernster Besorgnis riefen die Schweizer Jugendlichen – wie hier in Zürich – dazu auf, endlich etwas gegen den Klimawandel zu tun, lautet die Begründung.
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