Drei Tote in Egerkingen und Hägendorf SO Anwohner: «Ich habe mehrere Schüsse gehört»

Samuel Walder

18.6.2025

In Egerkingen SO ist am Dienstag eine tote Frau gefunden worden, kurz darauf tauchten in Hägendorf zwei weitere Leichen auf.
In Egerkingen SO ist am Dienstag eine tote Frau gefunden worden, kurz darauf tauchten in Hägendorf zwei weitere Leichen auf.
Symbolbild: Keystone

Innerhalb kurzer Zeit entdeckt die Polizei drei Leichen in zwei Solothurner Gemeinden – ein Mann hat sich bereits gestellt, das Motiv bleibt bislang im Dunkeln.

Samuel Walder

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  • In Egerkingen und Hägendorf wurden am Dienstag drei Leichen entdeckt, darunter eine Frau und ein älteres Ehepaar – die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus.
  • Ein 41-jähriger Schweizer stellte sich kurz nach dem ersten Fund selbst der Polizei und wurde festgenommen; die Opfer und der Tatverdächtige kannten sich offenbar.
  • Die Ermittlungen laufen unter grossem Aufwand, das Motiv ist noch unklar, und die Region ist tief erschüttert.

Eine Frau und ein Ehepaar im Rentenalter sind am Dienstag im Kanton Solothurn Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Der mutmassliche Täter stellte sich der Polizei. Es handelt sich nach Polizeiangaben um einen 41-jährigen Schweizer.

Die Frau sei in Egerkingen in der Region Olten gegen 14.30 Uhr in einer Wohnung tot aufgefunden worden, wie die Kantonspolizei Solothurn am Mittwoch mitteilt. Die Umstände hätten auf ein Gewaltdelikt hingewiesen. Mehrere Patrouillen der Kantonspolizei seien umgehend ausgerückt.

Kurze Zeit später habe sich ein Mann auf dem Polizeiposten in Egerkingen gestellt. Die Kantonspolizei nahm den mutmasslichen Täter ohne Widerstand fest.

Aufgrund der Aussagen des Schweizers hätten weitere Einsatzkräfte gegen 15.15 Uhr ein totes Ehepaar im Rentenalter in dessen Wohnhaus im Nachbardorf Hägendorf aufgefunden.

Mutmasslicher Täter und Opfer kannten sich

Die Beteiligten des Gewaltverbrechens haben sich nach Angaben der Polizei untereinander gekannt. Die Kantonspolizei und die Staatsanwaltschaft nahmen umfangreiche Ermittlungen auf.

Neben der Sicherung von Beweisspuren gelte es, die Umstände der Tat, den Hergang und das Motiv zu klären, hiess es. Die Polizei machte mit dem Hinweis auf die laufenden Ermittlungen sowie auf den Persönlichkeitsschutz von Beteiligten und Angehörigen vorerst keine weiteren Angaben.

Im Einsatz standen zahlreiche Einsatzkräfte der Kantonspolizei, die Staatsanwaltschaft, Mitarbeitende aus den Bereichen Forensik und Rechtsmedizin, ein Amteiarzt, der Rettungsdienst, Bestattungsunternehmen, die Feuerwehr Hägendorf und ein Care-Team sowie weitere Behörden.

«Habe Schüsse gehört»

Am Tag nach der Tat ist das Thema in Egerkingen noch allgegenwärtig. Das unweit entfernte Schulhaus Matt bleibt am Mittwoch geschlossen.

«Ich habe mehrere Schüsse gehört», sagt ein Anwohner zu «20 Minuten». Die Nachbarin des Opfers bestätigt zudem, dass ein riesiges Polizeiaufgebot vor Ort gewesen sei. Die Frau sei erst vor wenigen Monaten in die Strasse gezogen.